Terz (Musik)












Diatonische Intervalle

Prime
Sekunde
Terz
Quarte
Quinte
Sexte
Septime
Oktave
None
Dezime
Undezime
Duodezime
Tredezime
Halbton/Ganzton
Besondere Intervalle

Mikrointervall
Komma
Diësis
Limma
Apotome
Ditonus
Tritonus
Wolfsquinte
Naturseptime
Maßeinheiten

Cent
Millioktave
Oktave
Savart

Terz (von lateinisch tertia: „die Dritte“) bezeichnet in der Musik



  • ursprünglich die dritte Tonstufe einer diatonischen Tonleiter,

  • verallgemeinert das Intervall, das drei Stufen (also zwei Halb- oder Ganztonschritte) einer Tonleiter umspannt.[1]


Wenn nicht das Intervall, sondern die Tonstufe gemeint ist, wird manchmal die genauere Bezeichnung Terzton benutzt.[2][3]


Als Intervall umfasst eine kleine Terz insgesamt drei, eine große Terz vier Halbtonschritte. (Verminderte und übermäßige Terz siehe unten.) Die Terz ist das Komplementärintervall zur Sexte.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Varianten


  • 2 Stimmung


  • 3 Hörbeispiele


  • 4 Siehe auch


  • 5 Einzelnachweise





Varianten |




<br />
{ s4^"a)" c'2 e'2 s4^"b)" e'4 g'4 s4^"c)" c'2 f'2 s4^"d)" e'4 ges'4 }<br />
addlyrics { - }<br />



Die Terz kann in vier Varianten auftreten.


  • Sehr geläufig, da charakteristisch für das Dur-Moll-System, sind

    • die große Terz (a) (4 Halbtöne) und

    • die kleine Terz (b) (3 Halbtöne),



die in der reinen Stimmung das Frequenzverhältnis 5:4 bzw. 6:5 haben. Die beiden äußeren Töne eines Dur- oder Moll-Dreiklangs mit einer kleinen Terz und einer großen Terz (zum Beispiel c–e–g oder c–es–g) bilden dann eine Quinte (im Beispiel c–g) mit dem Frequenzverhältnis 3:2. Bezogen auf den Grundton ist die große Terz eine „Durterz“, die kleine Terz eine „Mollterz“.


  • Seltener sind

    • die übermäßige Terz (c) (5 Halbtöne) und

    • die verminderte Terz (d) (2 Halbtöne),



die in der Notation Vorzeichen erfordern. Sie können mit der Quarte bzw. der großen Sekunde enharmonisch verwechselt werden.







































Intervall
Halbtöne
Beispiele
Umkehrintervall
(a)
große Terz
4 (2 Ganztöne)

CE, FA
„Wachet auf, es krähte der Hahn“
kleine Sexte
(b)
kleine Terz
3 (1 Ganzton + 1 Halbton)

C–Es, AC, EG
„Ein Vogel wollte Hochzeit machen“ (aufwärts)
„Kuckuck ruft's aus dem Wald“ (abwärts)
große Sexte
(c)
übermäßige Terz
5 (1 Ganzton + 1 Hiatus)

C–Eis, AsCis, CesE
verminderte Sexte
(d)
verminderte Terz
2 (2 Halbtöne)

C–Eses, AisC, CisEs
übermäßige Sexte

Im Zusammenhang mit der Partialtonreihe, z. B. bei Orgelregistern, wird der 5. Partialton als Terz bezeichnet. Diese Terz hat zur nächsttieferen Oktave ein Frequenzverhältnis von 5:4. Selten ist in diesem Zusammenhang die Bezeichnung Mollterz für den 19. Teilton, der zur nächsttieferen Oktave ein Frequenzverhältnis von 19:16 hat. (Zum Vergleich: gleichstufige kleine Terz: 300 Cent, reine kleine Terz (6/5): 315 Cent, „Mollterz“ bezogen auf den 19. Teilton (19/16): 298 Cent.) Der 19. Teilton spielt hörpsychologisch noch eine Rolle.[4]



Stimmung |


Das genaue Frequenzverhältnis der Terz entscheidet sich mit dem jeweiligen musikalischen Stimmungssystem. Neben den oben erwähnten, das Stimmungssystem unbeachtet lassenden, Terzen sind zu erwähnen:






































Name
Frequenzverhältnis

Centwert
Pythagoreische Terz 81 : 64 407,82 Cent

Gleichstufige große Terz

23{displaystyle {sqrt[{3}]{2}}} : 1
400 Cent

Reine große Terz
5 : 4 386,31 Cent

Reine kleine Terz
6 : 5 315,64 Cent

Gleichstufige kleine Terz

24{displaystyle {sqrt[{4}]{2}}} : 1
300 Cent
oktavierter 19. Naturton
19 : 16 297,51 Cent

Mit „gleichstufige“ Terzen sind die Terzen in gleichstufiger Stimmung gemeint.


In der gleichstufigen Stimmung (z. B. auf einem Klavier) sind im Vergleich mit den reinen Intervallen nach der obigen Tabelle große Terzen immer etwas zu groß, kleine Terzen etwas zu klein. Diese Unterschiede sind bei den Terzen – zusammen mit den Sexten als Komplementärintervallen – von allen Intervallen am größten (siehe dazu z. B. die Tabelle unter Gleichstufige Stimmung). Kann man die Stimmung einzelner Töne beeinflussen (z. B. im Gesang oder auf einem Streichinstrument) und sollen die Intervalle eines Akkords rein erklingen, muss demnach die jeweilige dritte Tonleiterstufe als „Durterz“ etwas tiefer, als „Mollterz“ etwas höher intoniert werden.


Siehe hierzu auch: Stimmung, Cent, Naturterz.



Hörbeispiele |



  • kleine Terz:

    • aufwärts Audio-Datei / HörbeispielC–Es?/i

    • abwärts Audio-Datei / HörbeispielC–A?/i



  • große Terz:

    • aufwärts Audio-Datei / HörbeispielC–E?/i

    • abwärts Audio-Datei / HörbeispielC–As?/i





Siehe auch |



  • Schusterterzen

  • Blue Note

  • Picardische Terz



Einzelnachweise |




  1. M. Honegger, G. Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik Band 8, Herder 1976, Seite 114


  2. H. J. Moser: Allgemeine Musiklehre, 3. Auflage, Verlag de Gruyter 1968, Seite 42


  3. Walter Opp: Handbuch Kirchenmusik, Band 1, Merseburger 2001, Seite 216, 225, 235. ISBN 3-87537-281-6



  4. Wolfgang Auhagen, Claudia Bullerjahn, Holger Höge: Musikalisches Gedächtnis und musikalisches Lernen. 2009, ISBN 978-3-8409-2242-8, S. 107 (Vorschau in der Google-Buchsuche). 










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