Kaspisches Meer






























































Kaspisches Meer

Satellitenaufnahme des Kaspischen Meeres

Satellitenaufnahme des Kaspischen Meeres
Geographische Lage

Aserbaidschan, Kasachstan, Iran, Russland, Turkmenistan
Zuflüsse

Wolga, Ural, Kura, Terek
Abfluss
abflusslos
Städte am Ufer

Aqtau, Astrachan, Baku, Bandar Anzali, Machatschkala, Rāmsar, Türkmenbaşy
Daten

Koordinaten

41° N, 51° O4151-28Koordinaten: 41° N, 51° O


Kaspisches Meer (Asien)


Kaspisches Meer




Tiefe unter Meeresspiegel

28 m unter dem Meeresspiegel
Fläche
386.400 km²[1]dep1f5
Länge
1200 kmf6
Breite
435 kmf7
Volumen
78.700 km³dep1f8
Maximale Tiefe
995 m, Seegrund 1023 m unter dem Meeresspiegelf10
Mittlere Tiefe
184 mf11

Besonderheiten



größter See der Erde,
zweittiefste natürliche Depression,
Erdölförderung, fischreich



Das Kaspische Meer (auch Kaspisee, aserbaidschanisch Xəzər dənizi, kasachisch Каспий теңізі, persisch دریای خزر / دریای مازندران, DMG Daryā-ye Ḫazar / Daryā-ye Māzandarān, russisch Каспийское море, turkmenisch Kaspi deňzi) ist der größte See der Erde. Der Salzsee ist ein endorheisches Gewässer, das heißt ohne natürliche Verbindung zu den Ozeanen.


Das Kaspische Meer liegt innerhalb der großen Aralo-Kaspischen Niederung in West-Asien und im äußersten Osteuropa. Im Norden grenzt es an Russland und Kasachstan, im Osten an Turkmenistan, im Süden an den Iran und im Westen an Aserbaidschan.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Völkerrechtlicher Status


  • 2 Namen


  • 3 Geographie


    • 3.1 Entstehungsgeschichte


    • 3.2 Änderungen im Wasserspiegel


    • 3.3 Inseln


    • 3.4 Bodenschätze


    • 3.5 Zuflüsse


    • 3.6 Häfen und Städte




  • 4 Fauna


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Völkerrechtlicher Status |




Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres


Da das Kaspische Meer kein Meer im juristischen Sinn ist, unterliegt es nicht dem Seerechtsabkommen von 1994.


Am 12. August 2018 vereinbarten die Staats- und Regierungschefs der Anrainerstaaten Aserbaidschan, Iran, Kasachstan, Russland und Turkmenistan in Aqtau (Kasachstan) in einem Rahmenabkommen die Nutzung des Kaspischen Meeres unter einem eigenen Rechtsstatus – weder als See noch als Meer.[2] Die Vereinbarung ist noch von den Parlamenten zu ratifizieren. Außerdem muss die Aufteilung des Meeresbodens konkretisiert werden.[3]


Zuvor regelten Verträge aus den Jahren 1921 und 1940 die Schifffahrt und Fischerei nur zwischen dem Iran und der Sowjetunion.
Diese definierten das Kaspische Meer als Binnengewässer mit dem Recht gemeinsamer Nutzung.
Die mit dem Zerfall der Sowjetunion entstandenen Staaten Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan sahen sich seither benachteiligt.
Sie strebten Förderrechte für Erdöl und Erdgas an sowie das Recht, hierzu Rohrleitungen zu verlegen.
Russland war in der Vereinbarung wichtig, dass keine Streitkräfte von Drittstaaten – insbesondere der NATO – Zugang erhalten.
Aufgrund der Sanktionen von Seiten der USA war der Iran daran interessiert, die 1996 begonnenen Verhandlungen zum Abschluss zu bringen.



Namen |


Älteste Kulturzeugnisse finden sich auf Inschriften assyrischer Tonwaren und nennen ein „Südliches Meer“. Hekataios von Milet erwähnt es im 6. Jh. v. Chr. als „Kaspisches und Hyrkanisches Meer“; die erste Volksbezeichnung bezieht sich auf den Stamm der Caspi, die am Südwestufer des Kaspischen Kaukasus lebten, im heutigen Aserbaidschan, die zweite bezeichnet das Ufer bei Hyrkanien, einer Landschaft an der heutigen Iranischen und südlichen Turkmenischen Küste.[4] Weitere antike Bezeichnungen sind die Ethnonyme „Alban“, „Joshgun“ und „Hyrcan“. Die wechselnde Besiedelungsgeschichte führte zu zahlreichen weiteren Namen wie z. B. der tatarischen Bezeichnung „Ag Deniz“ (Weißes Meer, vgl. auch Chasarisches Meer und Verwechslungen, z. B. „Blaues Meer“ in alten russischen Dokumenten mit dem Aralsee[5]) oder „Kasar Danizi“ bei den türkischsprachigen Chasaren, die im 5. bis 10. Jh. nordwestlich siedelten. Insgesamt haben verschiedene Völker dem See etwa 70 verschiedene Namen gegeben, darunter auch weniger etablierte Begriffe wie „Baku-Meer“ im 14. und 15. Jahrhundert nach der wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt Baku in dieser Zeit.[4][6]



Geographie |





Bathymetrische Karte (1863, Tiefen in Saschen)


Das Kaspische Meer, das in einer weitläufigen und bis zu 1.023 m tiefen natürlichen Depression liegt, befindet sich unter anderem zwischen dem trockenliegenden Teil der großen Kaspischen Senke im Norden, der Kasachensteppe im Nordosten, dem großen Tiefland von Turan im Osten, dem Elburs im Süden und dem Kaukasus im Westen. Aserbaidschan (Küstenlänge: ca. 800 km), Iran (Küstenlänge: 750 km), Kasachstan (Küstenlänge: 1894 km), Russland (Küstenlänge: ca. 960 km) und Turkmenistan (Küstenlänge: 1768 km) grenzen daran.


Das Kaspische Meer ist – je nach Definition – Teil der Grenze von Europa und Asien und zerteilt somit Eurasien in zwei Kontinente. Zum Verlauf dieser Grenze, siehe unter innereurasische Grenze.


Die Fläche des Kaspischen Meeres beträgt 386.400 km², damit ist es die größte von Land umschlossene Wasserfläche der Erde beziehungsweise deren größter See. Die Fläche des Kaspischen Meeres entspricht ungefähr der Fläche von Deutschland und Belgien oder auch der Ostsee ohne das Kattegat. Seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 1200 km, seine West-Ost-Ausdehnung umfasst 435 km (im Mittel 300 km). Während der große Nordteil im Mittel nur etwa 6 m tief ist, beträgt seine tiefste Stelle im Süden 995 m. Weil seine Wasseroberfläche 28 m unter dem Meeresspiegel liegt, befindet sich dieses Tiefenmaximum 1023 m unter dem Meeresspiegel und ist damit die zweittiefste natürliche Depression der Erde nach dem Baikalsee, dessen Seegrund sich 1182 m unter dem Meeresspiegel befindet.


Das Kaspische Meer besitzt keine natürliche Verbindung zu den Ozeanen. Es ist damit ein See und trägt die Bezeichnung „Meer“ nur aufgrund seiner Größe und des Salzgehalts des Wassers. Ein früher geläufiger Name war Kaspisee. Über die Wolga, den Wolga-Don-Kanal und den Don besteht aber eine schiffbare Verbindung über das Asowsche Meer zum Schwarzen Meer, über die Wolga, den Wolga-Ostsee-Kanal, Onegasee und die Newa zur Ostsee und vom Onegasee abzweigend über den Weißmeer-Ostsee-Kanal zum Weißen Meer.




Entstehungsgeschichte |


Das Kaspische Meer ist wie das Schwarze Meer und der Aralsee ein Rest der Paratethys, eines Binnenmeeres, das sich während des Oligozäns und des Großteils des Neogens von Westeuropa bis nach Zentralasien erstreckte. Gegen Ende des Miozäns bildete sich eine Grenze zum Schwarzen Meer heraus, seit Beginn des Pliozäns kam es zu einer Serie von starken Wasserstandsschwankungen, wodurch die Größe stark variierte. Bei niedrigem Wasserstand schrumpfte das Kaspische Meer auf einen See in den tiefsten Bereichen im Süden, in Zeiten hohen Wasserstandes kam es zu Wiedervereinigungen mit dem Schwarzen Meer. Zum bisher letzten Mal geschah dies zu Ende der Eiszeiten, als die Eismassen der sibirischen Gletscher abtauten und die Manytschniederung geflutet wurde. In Richtung Osten entstand in der Aralo-Kaspischen Niederung eine Verbindung zum Aralsee.


Eine direkte Verbindung zum Ozean bestand nie, da das Schwarze Meer zum Zeitpunkt seiner Verbindung mit dem Kaspischen Meer nach gängiger Lehrmeinung vom Mittelmeer getrennt war.





Paläogeographie der westlichen Tethys-Region und ihrer Umgebung während des Oligozäns. Die Paratethys endete in Südeuropa und wurde durch das Mittelmeer ersetzt, ferner sieht man die Umrisse des Schwarzen Meeres, des Kaspischen Meeres und des Aralsees.



Änderungen im Wasserspiegel |


Im 20. Jahrhundert ging die Wasserfläche von Anfang der 1930er Jahre bis in die 1980er Jahre dramatisch zurück; zu Beginn dieses Zeitraums soll die Seefläche etwa 420.000 km² groß gewesen sein.[7] Das Absinken des Seespiegels vollzog sich vor allem in den Jahren 1930–1941 und 1970–1977 mit einer Geschwindigkeit von 16 beziehungsweise 14 cm pro Jahr, insgesamt um rund drei Meter,[8] seit Beginn der Aufzeichnungen und seinem vorläufigen Höchststand 1896 sogar um 3,5 m.[9] Die Wassermassen, die dem See durch die Wolga, den Ural und die Kura zugeführt wurden, reichten damals nicht aus, um seinen Wasserinhalt aufrechtzuerhalten; die Wasserentnahme zu Bewässerungszwecken war an seinen wenigen Zuflüssen enorm groß und die Verdunstung, die auf der riesigen Wasserfläche entstand, ließ seinen Inhalt und damit seine Größe ständig schrumpfen. Mitverantwortlich war auch der Bau der großen Wolga-Staustufen, welche die Verdunstungsfläche der Wolga vergrößerten, so dass die Wolga als Hauptzufluss weniger Wasser einspeisen konnte.


Die Kara-Bogas-Bucht, eine ehemals sehr flache, aber große östliche Ausbuchtung des Kaspischen Meeres, wurde 1980 an der schmalsten Verbindungsstelle durch einen Damm abgeriegelt, weil in diesem trockenen, heißen Gebiet die Verdunstung besonders hoch war. Nach dem Dammbau kam es zur völligen Austrocknung der Lagune und zur Umwandlung in eine für die Umwelt gefährliche Salzwüste. Da der Einbau von Schleusen in den Jahren 1985–1991 die Situation nicht wesentlich verbesserte, wurde der Damm 1992 beseitigt.


Zwischen 1978 und 1994 stieg der Seespiegel anhaltend und intensiv mit einer jährlichen Rate von 14 cm bis 40 cm an. Das führte in dieser Zeit zu weiträumigen Überschwemmungen des Festlandes in einer Breite von 5–25 km und über eine Länge von 1500 km. Dadurch wurden 2 Millionen Hektar Land überflutet. Der Schaden wurde mit rund 12 Milliarden US-Dollar beziffert, eine Million Menschen waren betroffen.[9]




Strand bei Chezer Schahr (Provinz Māzandarān, Iran)




Das Kaspische Meer bei Baku (Aserbaidschan)




Das Kaspische Meer in der Provinz Māzandarān (Iran)




Das Kaspische Meer bei Ramsar (Iran). Reste von Sichtschutzwänden, die die Strände zwischen Männern und Frauen abteilten.




Das Kaspische Meer bei Türkmenbaşy (Turkmenistan)


Der Anstieg des Wasserspiegels um über zweieinhalb Meter[10] führte 1995 zu einem vorläufigen Maximum und stagniert seither, von geringen Änderungen abgesehen. Die Ursachen für die starken Schwankungen werden vielfach diskutiert. Die wahrscheinlichste Erklärung liegt in Änderungen der Wasserbilanz.[8] Sie wird maßgeblich beeinflusst von der Wolga (sie ist für etwa 80 Prozent des Wasserzuflusses verantwortlich) und von den ausgedehnten Verdunstungsflächen v. a. im Norden und in der Kara-Bogas-Bucht. Die statistisch signifikante Korrelation mit säkularen Veränderungen in der Entwässerung durch die Wolga wurde 1994 durch Rodionov untersucht. Die Wasserbilanz wird von zahlreichen weiteren Ursachen beeinflusst, die in den letzten 2500 Jahren für Schwankungen bis zu sechs Metern verantwortlich waren. Für Ramiz M. Mammedov vom geografischen Institut der Akademie der Wissenschaften in Baku ist klar, dass von den drei Faktoren Geologie, Mensch und Klima der Faktor Klima die wichtigste Rolle spielt. Saisonale Pegelschwankungen von rund 40 cm[9] werden in der Untersuchung der langfristigen Auswirkungen nicht einberechnet, sind aber bei der kurzfristigen Gefährdung küstennaher Industrieanlagen erheblich. Als weitere Faktoren zur Entwicklung der Wasserbilanz und ihren weiteren Auswirkungen werden genannt:[10]



  • Die Wasserentnahme durch den Menschen ist eher gering. Sie kann das Absinken des Meeresspiegels in den 70er Jahren erklären, nicht jedoch den äußerst schnellen Anstieg danach.

  • Klimaveränderungen sind für den Rückgang des Pegels in den 1930er Jahren verantwortlich. Sie seien „eindeutig auf einen Rückgang der Winterniederschläge und die damit verbundene reduzierte Wassermenge der Wolga zurückzuführen“. Bei den Niederschlägen seien der relativ geringe direkte Eintrag ins Meer von klimatischen Einflüssen durch die Niederschläge im Einzugsgebiet aller Zuflüsse, hauptsächlich der Wolga, zu unterscheiden; der momentane Klimawandel bereite deshalb Grund zur Sorge, seine Auswirkungen auf das Kaspische Meer seien noch nicht hinreichend erforscht.

  • Die langfristigen Schwankungen der Großwetterlage werden durch die wechselnde Aktivität der Sonnenflecken beeinflusst sowie durch Luftdruckveränderungen, die globale Veränderungen der Niederschlagsmengen im Bereich der kontinentalen Zuflüsse verursachen.[9]

  • Die zunehmende Verschmutzung der Meeresoberfläche insbesondere mit einem Ölfilm erschwert die Verdunstung erheblich und könnte fatale Folgen für den Wasserkreislauf haben.

  • Eine Erblast aus der Sowjetzeit der 50er Jahre bis in die 1990er Jahre seien 40 Atombombentests in der Region von Astrachan; dort seien tief im Untergrund Kavernen mit „riesigen“ Wasservorräten geöffnet worden, die sich ins Kaspische Meer entleeren. Die Daten zu den bisherigen und noch zu erwartenden Wassermengen sind noch immer geheim.

  • Die Plattenverschiebung in der tektonisch aktiven Region kann den Wasserstand beeinflussen, allerdings sei der Einfluss der Morphologie des Meeresbodens infolge eines Erdbebens von 10 bis 15 Prozent durch die horizontale Richtung sehr gering.


Der Anstieg des Wasserspiegels hat die Anrainerstaaten vor die Notwendigkeit gestellt, die Siedlungen und Industrieanlagen in den überfluteten Gebieten zu schützen. Bedroht sind insbesondere die Gebiete intensiver Erdöl- und Erdgasförderung und die Industriedeponien mit Gefahrgut. Die Voraussage von 2002, die bis 2010 einen weiteren Anstieg um 2,30 m voraussagte, ist offensichtlich nicht eingetreten. Russische Hydrometeorologen, die sich an bekannten Daten der Klimageschichte orientieren, prognostizierten einen Anstieg bis 2050 um 4,5 bis 5 Meter, das würde besonders die Küstenebene Aserbaidschans betreffen. Allerdings sei das Zusammenwirken der vielen verschiedenen Faktoren für verlässliche Prognosen noch nicht ausreichend erforscht.



Inseln |


Im Kaspischen Meer befinden sich zahlreiche Inseln. Die meisten sind klein und unbesiedelt, aber es gibt auch einige besiedelte. Viele der Inseln nahe Aserbaidschan sind wegen ihrer Erdölvorkommen bedeutsam.


So hat die Bulla-Insel vor der Küste Aserbaidschans bedeutende Erdölvorkommen. Gleiches gilt für die Pirallahı-Insel. Hier fand die erste Ölbohrung im Kaspischen Meer statt und hier gab es auch einen der ersten Erdölfunde in Aserbaidschan.


Nargin, die größte Insel in der Baku-Bucht, ist ein früherer sowjetischer Militärstützpunkt. Aschūradeh liegt am östlichen Ende der Miankaleh-Halbinsel nordöstlich der Gorgan-Bucht nahe der Iranischen Küste. Aschuradeh wurde durch einen Kanal von der Halbinsel getrennt.


Verschiedene Inseln, speziell nahe Aserbaidschan, erlitten durch die Ölproduktion enorme Umweltschäden, beispielsweise Dasch Sirja, obwohl dort immer noch Robben leben.


Im Nordosten des Kaspischen Meeres liegen die Tjuleni-Inseln (Robbeninseln).


Vor der Küste Dagestans liegen die Insel Tschetschen und die Robbeninsel.


Einige Inseln liegen vor der Küste des Wolgadeltas und gehören zu Kalmückien und zur Oblast Astrachan, bzw. zum Gebiet Atyrau in Kasachstan.


Die Inseln, die zu Russland gehören, wie Werchni Oseredok, liegen in der Grenzzone der Russischen Föderation und können nicht betreten werden.



Bodenschätze |



Unter dem Seeboden befinden sich insbesondere bei Baku sehr große Reserven an Erdöl und Erdgas. Geologen vermuten zwischen 15 und 50 Milliarden Barrel Erdöl auf dem Grund und an den Küsten des Kaspischen Meeres.[11] Optimistische Schätzungen lauten auf bis zu 100 Milliarden Barrel, die einen Wert von fünf Billionen US-Dollar verkörpern sollen.


In der Kara-Bogas-Bucht wird Salz abgebaut.



Zuflüsse |


Zu den größten Zuflüssen des Kaspischen Meeres zählen
















































































Name
Länge
(km)
Einzugsgebiet
(km²)
Fördermenge
(m³/s)
Lage

Atrak
669
27.300
9,2
Iran, Turkmenistan

Emba
712
40.400
17,5
Kasachstan

Kuma
802
33.500
10
Russland

Kura
1.364
218.906
575
Türkei, Georgien, Aserbaidschan

Samur
213
7.330
75
Russland, Aserbaidschan

Sefid Rud *
670
13.450

Iran

Sulak
144
15.200
176
Russland

Terek
623
43.200
305
Georgien, Russland

Ural
2.428
244.280
297
Russland, Kasachstan

Wolga
3.530
1.360.000
8.064
Russland

* Weißer Fluss, auch Sepid Rud bzw. Kisil Usen genannt



Häfen und Städte |


































































































Name
Einwohner
Lage

Aqtau

0181.526

Kasachstan

Astara (Aserbaidschan)

0017.100

Aserbaidschan

Astara (Iran)

0045.935

Iran

Astrachan

0520.339

Russland

Atyrau

0196.494

Kasachstan

Babolsar

0053.684

Iran

Baku
2.181.800

Aserbaidschan

Bandar Anzali

0114.105

Iran

Bandar-e Torkaman

0049.059

Iran

Derbent

0119.200

Russland

Fort Schewtschenko

0004.888

Kasachstan

Isberbasch

0055.646

Russland

Kaspijsk

0100.129

Russland

Lenkoran

0048.400

Aserbaidschan

Machatschkala

0572.076

Russland

Nouschahr

0043.635

Iran

Sumgait

0333.600

Aserbaidschan

Türkmenbaschy

0073.803

Turkmenistan


Fauna |


Im Norden, wo die beiden Hauptzuflüsse Wolga und Ural einmünden, ist der Salzgehalt nur sehr gering; in Richtung Süden, wo es kaum noch nennenswerte Zuflüsse gibt, steigt er an: Das Maximum fand sich mit über 30 % an den Salzlagerstätten in der Kara-Bogas-Bucht (Kara-Bogas-Gol) in Turkmenistan. Im Mittel beträgt der Salzgehalt 1,1 bis 1,3 % und liegt damit bei etwa einem Drittel der Konzentration in den Ozeanen.


Im Kaspischen Meer leben etwa 150 Fischarten[12][13], trotz des brackigen Wassers vor allem Süßwasserfische. Wirtschaftliche Bedeutung haben vor allem die verschiedenen Störe sowie zahlreiche zu Fischereizwecken eingeführte Fischarten. Eine kulinarische Spezialität des Kaspischen Meeres ist der Stör, von dem Kaviar gewonnen wird. Außerdem gibt es reichlich z. T. endemische Heringsverwandte und wilde Karpfen. Die Kaspische Robbe ist eine endemische Robbe des Kaspischen Meeres.




















Fischarten des Kaspischen Meeres

Störe



  • Sibirischer Stör (Acipenser baerii), eingeführt


  • Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)


  • Glattdick (Acipenser nudiventris)


  • Persischer Stör (Acipenser persicus)


  • Sterlet (Acipenser ruthenus)


  • Sternhausen (Acipenser stellatus)


  • Europäischer Hausen (Huso huso)



Heringsartige


  • Alosa braschnikowi

  • Alosa caspia caspia

  • Alosa caspia knipowitschi

  • Alosa caspia persica

  • Alosa curensis

  • Alosa immaculata

  • Alosa kessleri

  • Alosa saposchnikowii

  • Alosa sphaerocephala

  • Alosa suworowi

  • Alosa volgensis

  • Clupeonella caspia


  • Tyulka-Sardine (Clupeonella cultriventris)

  • Clupeonella engrauliformis

  • Clupeonella grimmi


  • Sardelle (Engraulis encrasicolus), eingeführt



Schmerlenartige


  • Cobitis amphilekta

  • Cobitis faridpaki

  • Cobitis keyvani

  • Cobitis melanoleuca melanoleuca

  • Cobitis satunini


  • Steinbeißer (Cobitis taenia)


  • Europäischer Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis)

  • Sabanejewia aurata


  • Sabanejewia caspia, endemisch

  • Sabanejewia caucasica

  • Barbatula bergiana

  • Barbatula brandtii

  • Metaschistura cristata

  • Oxynoemacheilus angorae

  • Paracobitis longicauda

  • Paracobitis malapterura

  • Paracobitis rhadinaeus



Karpfenfische



  • Brachse (Abramis brama)

  • Acanthalburnus microlepis


  • Schneider (Alburnoides bipunctatus)


  • Ukelei (Alburnus alburnus)


  • Mairenke (Alburnus chalcoides)

  • Alburnus filippii


  • Zope (Ballerus ballerus)


  • Zobel (Ballerus sapa)

  • Barbus ciscaucasicus

  • Barbus lacerta


  • Güster (Blicca bjoerkna)

  • Capoeta capoeta capoeta


  • Goldfisch (Carassius auratus auratus), eingeführt

  • Chondrostoma cyri

  • Chondrostoma oxyrhynchum


  • Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) eingeführt


  • Karpfen (Cyprinus carpio)


  • Hemiculter leucisculus eingeführt


  • Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix), eingeführt


  • Marmorkarpfen (Hypophthalmichthys nobilis), eingeführt

  • Leucalburnus satunini


  • Moderlieschen (Leucaspius delineatus)


  • Rapfen (Leuciscus aspius)


  • Hasel (Leuciscus leuciscus)


  • Aral-Barbe (Luciobarbus brachycephalus)


  • Bulatamai-Barbe (Luciobarbus capito)

  • Luciobarbus caspius

  • Luciobarbus mursa


  • Ziege (Pelecus cultratus)

  • Pseudophoxinus atropatenus

  • Pseudophoxinus sojuchbulagi


  • Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva), eingeführt


  • Bitterling (Rhodeus amarus)

  • Rhodeus sericeus

  • Romanogobio persus


  • Schwarzmeerplötze (Rutilus frisii)


  • Rotauge (Rutilus rutilus)


  • Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)


  • Döbel (Squalius cephalus)


  • Schleie (Tinca tinca)


  • Zährte (Vimba vimba)



Lachsartige



  • Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha), eingeführt


  • Ketalachs (Oncorhynchus keta), eingeführt


  • Silberlachs (Oncorhynchus kisutch), eingeführt


  • Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), eingeführt

  • Salmo caspius


  • Forelle (Salmo trutta)


  • Weißlachs (Stenodus leucichthys), eingeführt


  • Äsche (Thymallus thymallus)



Grundeln


  • Anatirostrum profundorum

  • Babka gymnotrachelus

  • Benthophiloides brauneri

  • Benthophiloides turcomanus

  • Benthophilus baeri

  • Benthophilus casachicus


  • Benthophilus ctenolepidus, endemisch

  • Benthophilus granulosus

  • Benthophilus kessleri

  • Benthophilus leobergius

  • Benthophilus leptocephalus

  • Benthophilus leptorhynchus

  • Benthophilus macrocephalus

  • Benthophilus magistri

  • Benthophilus mahmudbejovi


  • Benthophilus ragimovi, endemisch

  • Benthophilus spinosus

  • Benthophilus stellatus

  • Benthophilus svetovidovi

  • Caspiosoma caspium

  • Hyrcanogobius bergi

  • Knipowitschia caucasica

  • Knipowitschia iljini

  • Knipowitschia longecaudata


  • Mesogobius batrachocephalus, fraglich

  • Mesogobius nigronotatus

  • Mesogobius nonultimus

  • Neogobius bathybius

  • Neogobius caspius

  • Neogobius fluviatilis


  • Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus)


  • Ponticola gorlap, endemisch


  • Kessler-Grundel (Ponticola kessleri), fraglich

  • Ponticola ratan

  • Ponticola syrman


  • Marmorierte Grundel (Proterorhinus marmoratus)

  • Proterorhinus nasalis

  • Proterorhinus semipellucidus



Barschverwandte



  • Morone saxatilis, eingeführt


  • Kaulbarsch (Gymnocephalus cernuus)


  • Flussbarsch (Perca fluviatilis)


  • Zander (Sander lucioperca)


  • Seezander (Sander marinus)


  • Wolgazander (Sander volgensis)


  • Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus aculeatus), eingeführt


  • Südlicher Neunstachliger Stichling (Pungitius platygaster), eingeführt



Sonstige



  • Kaspineunauge (Caspiomyzon wagneri)


  • Arktisches Neunauge (Lethenteron camtschaticum), fraglich


  • Europäischer Aal (Anguilla anguilla), eingeführt


  • Europäischer Wels (Silurus glanis)


  • Hecht (Esox lucius)


  • Quappe (Lota lota)


  • Koboldkärpfling (Gambusia holbrooki), eingeführt


  • Kleiner Ährenfisch (Atherina boyeri)


  • Goldmeeräsche (Liza aurata), eingeführt


  • Liza saliens, eingeführt


  • Großkopfmeeräsche (Mugil cephalus), eingeführt


  • Rote Meerbarbe (Mullus barbatus barbatus), eingeführt


  • Europäische Kurznasen-Seenadel (Syngnathus abaster)


  • Flunder (Platichthys flesus)




Literatur |



  • Gundula Bahro: Die ökologische Krise des kaspischen Meeres und der Kaspiregion. Seite 161 ff. mit Literaturangaben in: Ernst Giese, Gundula Bahro, Dirk Betke: Umweltzerstörungen in Trockengebieten Zentralasiens (West- und Ost-Turkestan). Ursachen, Auswirkungen, Maßnahmen. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998.

  • V. A. Zubakov: History and Causes of Variations in the Caspian Sea Level: the Miopliocene, 7.1—1.95 Million Years Ago. In: Water Resources. 28/2001, S. 249–256, ISSN 0097-8078

  • H. J. Dumont: The Caspian Lake: History, biota, structure, and function. In: Limnology and Oceanography, 43(1), 1998, 44–52 (online einsehbar) (PDF; 1,3 MB)

  • Zhenis Kembayev: Die Rechtslage des Kaspischen Meeres (Summary: The Legal Status of the Caspian Sea). In: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, 68(4), 2008, 1027–1055.

  • Igor S. Zonn, Andrey G. Kostianoy, Aleksey N. Kosarev, Michael Glantz: The Caspian Sea Encyclopedia. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2010.



Weblinks |



 Commons: Kaspisches Meer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wiktionary: Kaspisches Meer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


  • Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation am Kaspischen Meer


  • Strahlenbelastung der Bevölkerung in Aktau (Kasachstan) am Kaspischen Meer – Ein Projekt des Forschungszentrums Jülich


  • Caspian Environment Programme (englisch)

  • Liste der im und um das Kaspische Meer vorkommenden Fischarten



Einzelnachweise |




  1. caspian environment programme


  2. Caspian Sea: Five countries sign deal to end dispute. In: BBC. 12. August 2018, abgerufen am 12. August 2018. 


  3. Anrainerstaaten einigen sich über Zukunft des Kaspischen Meeres. In: Spiegel Online. 12. August 2018, abgerufen am 12. August 2018. 


  4. ab Kaspische Etymologie auf der Website der Heydar-Aliyev-Stiftung, abgerufen am 31. Januar 2018 (aze.)


  5. vgl. zeno.org: Blaues Meer in Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 219.


  6. Geschichte der Hauptstadt Baku – azerbaijans.com, abgerufen am 7. Januar 2019


  7. Der Brockhaus von 1888 gibt die Fläche noch mit 439.864 km² an.


  8. ab Projektbeschreibung caspage.citg.tudelft.nl (engl., Webarchiv)


  9. abcd Uwe Schulte: Ertrinkt das Kaspische Meer? Deutsche Apothekerzeitung (DAZ) 2008, Nr. 51, S. 108, 18. Dezember 2008


  10. ab Bernhard Matuschak: Kapriolen der Natur. Die Tageszeitung, 22. Juli 2002


  11. CRS Report for Congress (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive)


  12. Petru Banaescu: Zoogeography of Fresh Waters. Band 2, AULA, Wiesbaden 1992, ISBN 3-89104-482-8 (engl.)


  13. Fishspecies in Caspian Sea (engl.)









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