Wasserfahrzeug






Zwei Containerschiffe und ein Lotsenboot in der Bucht von San Francisco


Wasserfahrzeuge sind Fahrzeuge, die zur Fortbewegung auf dem oder im Wasser bestimmt sind. Wesentlichste Unterscheidung, mit auch rechtlichen Konsequenzen, ist die Art des Antriebs, die grob in der Reihenfolge ihres Aufkommens einzuteilen ist:




  • muskelkraftbetriebene Fahrzeuge

  • nur flussabwärtsgelenkte, eventuell flussaufwärts von Land aus per Seil gezogene (z. B. Floß)

  • quer zum Fluss fahrende Fähren

  • Fahrzeuge unter Segeln; windbetriebene


  • maschinenbetriebene Fahrzeuge


Von Ausnahmen wie Luftkissenbooten und Tragflächenbooten abgesehen, wird der notwendige Auftrieb bei mechanisch betriebenen Fahrzeugen durch das archimedische Prinzip erzeugt.


Der Begriff Wasserfahrzeug dient als zusammenfassende Kategorie für Boots- und Schiffstypen. Die meisten Wasserfahrzeuge werden als Boot, Floß oder Schiff bezeichnet. Obwohl die meisten Schiffe größer als viele Boote sind, ist die Unterscheidung zwischen diesen beiden Kategorien nicht immer eine Sache der Größe.



  • Eine Regel besagt „ein Boot passt auf ein Schiff, aber ein Schiff niemals auf ein Boot“. In der Tat sind die meisten Schiffe groß genug ihre eigenen Boote zu tragen, z. B. Rettungsboote oder Beiboote.

  • Oft gibt es Regeln, die die Größe (oder die Anzahl der Masten) definieren, die ein Schiff von einem Boot unterscheiden.

  • Alle Unterwasserfahrzeuge werden als Untersee„boote“ bezeichnet.


Nach den Statuten der International Maritime Organization ist ein Wasserfahrzeug ein solches, wenn es sich nicht höher als zwei Meter über dem Wasser bewegen kann. Nach dieser Definition wären beispielsweise Bodeneffektfahrzeuge, nicht aber Flugboote oder Verkehrsflugschiffe als Wasserfahrzeuge anzusehen.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Vorgeschichte


  • 2 Beispiele für Wasserfahrzeuge


  • 3 Siehe auch


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise





Vorgeschichte |


Wasserfahrzeuge waren zum Überqueren von Meerengen, Flüssen und Seen, aber auch bei der Ausbreitung des Menschen entlang Küsten, über Fließgewässer und zum Erreichen von Inseln erforderlich[1], aber auch für den Fischfang in Binnengewässern und im Meer.


Homo erectus kolonisierte vor etwa 850.000 Jahren die indonesische Insel Flores, welche in der letzten Million Jahre nie auf dem Landweg erreichbar war, und entwickelte sich auf der Insel zum Homo floresiensis. Die dazu erforderliche Überquerung der Lombokstraße gilt als der erste erfolgreiche Einsatz von Wasserfahrzeugen über eine Meeresdistanz von mehreren Kilometern (durch die Gattung Homo).[2]


Homo sapiens hat vor mindestens 45.000 Jahren ozeantaugliche Wasserfahrzeuge konstruiert und erfolgreich zu Passagen von etwa 100 Kilometer Entfernung ohne Landsicht genutzt bei der Besiedlung Sahuls (Neuguinea und Australien) und bis zu entfernt liegenden Inseln Melanesiens[3]. Als erste Typen werden Floße aus Bambus, als Antriebsmittel Ruder, Staken (im Flachwasser), Windansatzstellen (Palmblattmatten) und längs schwimmende Begleiter vermutet. Diese Wasserfahrzeuge entstanden aus bereits vorher entwickelten Meeresfahrzeugen für den küstennahen und küstenferneren Fischfang.[4][5][6][7]


Mit Floßen wurden ab dem 9. Jahrtausend v. Chr. auch die landfernen Inseln des Mittelmeeres (Kreta, Malta, Zypern) besiedelt.


Mit Erfindung der Axt war der Bau von Einbäumen aus Baumstämmen möglich. Ab etwa 6000 v. Chr. sind solche Wasserfahrzeuge in Mitteleuropa nachzuweisen.


Wasserfahrzeuge aus über Rahmen aus Holz und Knochen gespannte zusammengenähte Felle traten erstmals in der Steinzeit in Nordamerika auf. Die Besiedlung arktischer Gebiete, wo besonders Gewässer Beute für die Jäger boten, verlangte hochwertige Boote, wie etwa die Baidarka auf den Aleuten, Kajak und Umiak in Grönland. Solche Boote verfügen über einen Rahmen aus Holz und/oder Knochen und sind mit Fellen bespannt.


Um den westlichen Pazifik herum wurden vor über tausend Jahren seetüchtige Auslegerboote und das notwendige navigatorische Können entwickelt.


Einbäume wurden im Laufe der Entwicklung durch Anbringen von Brettern beplankt, so dass Formen wie die Piroge entstanden. Die dabei entwickelten Techniken der Befestigung und Abdichtung ermöglichten die beplankten Schiffe, für den Verkehr im Meer bis zum Aufkommen der Eisenschiffe vorherrschend.



Beispiele für Wasserfahrzeuge |




Kajak


























Boote


  • Auslegerboot

  • Bananenboot

  • Betonboot

  • Einbaum

  • Elektroboot

  • Faltboot




  • Holzboot

  • Jolle

  • Jollenkreuzer

  • Kajak

  • Motorboot

  • Paddelboot




  • Rettungsboot

    • an Bord

    • Seenotrettung



  • Ruderboot

  • Rennboot

  • Schilfboot




  • Schlauchboot

  • Schnellboot

  • Segelboot

  • Speedboot

  • Sumpfboot

  • Tretboot




  • Tandem Airfoil Flairboat

  • U-Boot

  • Yacht

  • Jet-Boot


Schiffe


  • Kutter

  • Yacht


  • Frachtschiff (z.  B. Containerschiff)




  • Forschungsschiff

  • Schulschiff

  • Segelschiff




  • Dschunke

  • Katamaran

  • Trimaran





  • Luftkissenfahrzeug (Hovercraft)

  • Tragflächenboot

  • Gleitflächenboot




  • Galeere

  • Hydrokopter


Sonstige


  • Amphibienfahrzeug

  • Floß




  • Wassermotorrad

  • Rettungsinsel




  • Surfbrett

  • Prahm




  • Kitesurfer

  • Aquascooter




Siehe auch |



  • Geschichte des Transportwesens im Altertum, Liste von Schiffstypen und Bootstypen, Schwimmendes Gerät, Verkehrsmittel


Weblinks |



 Wiktionary: Wasserfahrzeug – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Commons: Wasserfahrzeug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise |




  1. William E. Engelbrecht, Carl K. Seyfert: Paleoindian watercraft: Evidence and implications.@1@2Vorlage:Toter Link/baywood.metapress.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: North American Archaeologist, Band 15, Nr. 3, 1994, S. 221–234.


  2. R. G. Bednarik: Replicating the first known sea travel by humans: the lower Pleistocene crossing of Lombok Strait. In: Human Evolution, Band 16, Nr. 3–4, 2001, S. 229–242.


  3. Jim Allen, Chris Gosden, J. Peter White: Pleistocene dates for the human occupation of New Ireland, northern Melanesia. In: Nature, Band 331, 25. Februar 1988, S. 707–709.


  4. James F. O'Connell, Jim Allen, Kristen Hawkes: Pleistocene Sahul and the origins of sea-faring. (Memento des Originals vom 12. April 2013 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/anthro.utah.edu S. 57–68.


  5. J. F. O’Connell, J. Allen, K. Hawkes: Modeling Sahul colonization: first approximation (Memento des Originals vom 12. April 2013 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/search.utah.edu.


  6. Stan Roberts: The early voyagers – stone age. 2011.


  7. Jean Vaucher: Prehistoric boats. 2009.









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