Heinrich Wahl
Heinrich Wahl (* 7. Februar 1938 in Würzburg) ist ein deutscher experimenteller Teilchenphysiker.
Inhaltsverzeichnis
1 Leben und Werk
2 Ehrungen und Auszeichnungen
3 Werk
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Leben und Werk |
Wahl studierte Physik an der TH München, der ETH Zürich und der Universität Hamburg, wo er 1967 über Kernresonanzfluoreszenz promovierte. Als Post-Doc war er am DESY, wo er die Photoproduktion von Mesonen bei hohen Energien erforschte (F35-Kollaboration). Ab 1969 gehörte er dem CERN an, wo er 2003 in den Ruhestand ging. Er ist Professor an der Universität Ferrara.
Er war an dem 1976 gestarteten CDHS-Experiment (CERN-Dortmund-Heidelberg-Saclay) unter Jack Steinberger zur Untersuchung hochenergetischer Neutrinostreuung beteiligt.
Wahl beschäftigte sich schon Anfang der 1970er Jahre mit dem Zerfall der Kaonen. In den 1980er Jahren war er Sprecher des NA31-Experiments am SPS-Beschleuniger des CERN, bei dem 1988 der direkte Nachweis der CP-Verletzung im K-Mesonen-System gelang. (Der indirekte Nachweis war James Cronin und Val Fitch schon 1964 aus den Misch-Zuständen des neutralen Kaon-Systems gelungen, wofür sie 1980 den Nobelpreis für Physik erhielten.) In den 1990er Jahren war Wahl beteiligt am Folge-Experiment NA48, das die bisher genaueste Bestimmung der Parameter der CP-Verletzung lieferte. Gleichzeitig geschah dies auch am KTEV Experiment am Tevatron (Bruce Winstein u. a.).
Ehrungen und Auszeichnungen |
1970 erhielt er den Gustav-Hertz-Preis (damals noch Physikpreis der DPG).
2005 erhielt er zusammen mit der NA31-Kollaboration den Hochenergiephysik-Preis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft für die Entdeckung der direkten CP-Verletzung.
2007 erhielt er mit Bruce Winstein und Italo Mannelli den Panofsky-Preis für seine führende Rolle in einer Reihe von Experimenten, die zu einer Vielzahl von Präzisionsmessungen von Eigenschaften des Systems neutraler K-Mesonen führte, insbesondere für die Entdeckung der direkten CP Verletzung.[1]
Werk |
Messung der elektromagnetischen Übergangswahrscheinlichkeiten der ersten beiden angeregten Zustände des Lithium-6-Kernes, Dissertation, Hamburg, 1967
Weblinks |
- Panofsky Preis für Wahl
- Festkolloquium beim CERN anlässlich seines Ruhestands 2003
Heinrich Wahl Curriculum Vitae in: www.unife.it; abgerufen am 13. Dezember 2015
Einzelnachweise |
↑ Laudatio For leadership in the series of experiments that resulted in a multitude of precision measurements of properties of neutral K mesons, most notably the discovery of direct CP violation
Personendaten | |
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NAME | Wahl, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher experimenteller Teilchenphysiker |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1938 |
GEBURTSORT | Würzburg |