Adjutant







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Der finnische Reichsverweser Gustaf Mannerheim (sitzt) mit seinen Adjutanten, (von links) Oberstleutnant Lilius, Hauptmann Kekoni, Leutnant Gallen-Kallela, Fähnrich Rosenbröijer


Der Adjutant ist ein dem Truppenbefehlshaber zur Unterstützung beigegebener Offizier. Das Wort Adjutant stammt vom lateinischen adiuvare, helfen, unterstützen ab und bedeutet so viel wie Gehilfe. Es bezeichnet zunächst eine militärische Dienststellung, aber auch einen Dienstgrad.


Die Bezeichnung wurde zunächst in Frankreich für die Gehilfen des Majors benutzt. Von hier gelangte das Wort auch in die deutsche Militär­sprache.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Deutschland


  • 2 Frankreich


  • 3 Österreich


  • 4 USA und Großbritannien


  • 5 Schweiz


  • 6 Siehe auch


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks





Deutschland |


Die Adjutanten hatten die Aufgabe, den Kommandeur bei seinen Führungsaufgaben, der Ausbildung und beim militärischen Geschäftsgang zu unterstützen. Oftmals teilten sie die Dienste ein, führten Tage- und Meldungsbücher und hatten Meldungen und Befehle entgegenzunehmen und zu überbringen. Im Deutschen Reich waren Adjutanten aufgrund ihrer Funktion dienstlich beritten, später motorisiert.


Höhere Adjutanten wurden die Adjutanten bei den höheren Kommandostellen genannt, also von Brigaden aufwärts.
Der Aufgabenbereich eines Adjutanten in einer Brigade, Division, Armeekorps, Armee oder Heeresgruppe war die Personalarbeit, also Auffüllung, Auszeichnungen, Beförderungen und Offiziersstellenbesetzung. Damit entsprach der Aufgabenbereich etwa der Tätigkeit eines G1 (A1)- Offiziers in Stäben bei NATO und Bundeswehr. Das äußere Abzeichen der Adjutanten im deutschen Heer war eine über der rechten Schulter getragene Adjutantenschärpe oder Adjutantenfangschnur.


Persönliche Adjutanten hatten typischerweise nur die Prinzen aus regierenden Häusern. Die Adjutanten regierender Fürsten wurden Flügeladjutanten (im Rang von Stabsoffizieren) genannt. Ihnen vorgesetzt waren die (Ersten) Generaladjutanten (in Preußen seit 1758), die im Generals­rang stehenden Adjutanten der Monarchen.


In der Bundeswehr werden Adjutanten regelmäßig einem General ab der Dienststellung eines Divisionskommandeurs beigestellt. Mit steigendem Dienstgrad des zu unterstützenden Kommandeurs steigt hierbei auch der Dienstgrad des ihm zugeordneten Adjutanten. Einem Divisionskommandeur wird im Regelfall ein Hauptmann (Besoldungsgruppe A11) beigestellt. Dem Bundespräsidenten schließlich wird ein Adjutant im Rang eines Obersten (bzw. Kapitäns zur See) beigestellt.



Frankreich |


In Frankreich wurde der Dienstgrad Adjudant 1776 bei der Armee eingeführt; er bezeichnete den ranghöchsten Unteroffizier eines Bataillons, später auch der Kompanie. Dem Adjudant sind heute der Adjudant-chef und der Major vorgesetzt.


Während der Revolutionskriege existierte ein „Adjudant-général“ als Leiter der Verwaltung im Stab einer Division. Es handelte sich dabei um einen Offizier bis zum Rang Commandant. Er wurde in der Regel in der Kurzform „Général“ angesprochen. Im Jahre 1800 wurde die Dienstbezeichnung in „Adjudant-commandant“ geändert. Nach dem Ende des Kaiserreichs wurde diese Bezeichnung wieder abgeschafft. Einer der bekanntesten der „Adjudant-général“ / „Adjudant-commandant“ war der spätere Maréchal Michel Ney


Als Dienststellungsabzeichen trugen sie einen Stern auf der Epaulette.


In der aktuellen französischen Armee entspricht der Dienstgrad „Adjudant“ dem Oberfeldwebel.




Österreich |


In Österreich ist der Adjutant des Bundespräsidenten ein hoher Offizier und Begleiter des Bundespräsidenten, des Oberbefehlshabers des Bundesheers.


Zu Österreich-Ungarn siehe k.u.k. Adjutanten.


USA und Großbritannien |


In Großbritannien und den USA ist der Generaladjutant (Adjutant General) der höchste Stabsoffizier einer Armee und nur dem Stabschef nachgeordnet. Er ist zuständig für Organisationsfragen und die militärische Ausbildung der Offiziere und Mannschaften. In den Einzelstaaten der USA werden außerdem die Befehlshaber der Nationalgarden als Generaladjutant bezeichnet.


In der britischen Marine war der Adjutant der Signaloffizier.


Nach französischem Vorbild wurden die Adjutant-Dienstgrade in viele Länderstreitkräfte (Belgien, Kanada, Niederlande, Schweiz) übernommen, wo sie in der Regel eine eigene Dienstgradgruppe zwischen den höheren Portepee­unteroffizieren und den Offizieren bilden.


Gemäß der NATO-Rang-Tabelle (NATO-Rangcode) sind die Adjutanten im Unteroffiziersrang den Bundeswehr-Dienstgraden Stabsfeldwebel und Oberstabsfeldwebel gleichgesetzt. Im angelsächsischen Sprach- und Kulturraum entsprechen sie demnach den Warrant Officers.



Schweiz |


In der Schweizer Armee ist Adjutant entweder die Funktion des Führungsgehilfen in einem Stab, der für das Personelle zuständig ist, oder ein Dienstgrad der höheren Unteroffiziere:


Adjutant Unteroffizier (Adj Uof, adjudant sous-officier, aiutante sottufficiale)


Der Adj Uof kann entweder Berufsunteroffizier oder in Milizfunktion Logistik Unteroffizier, Chef Mechaniker oder Unfallpikettzugführer sein. Als Berufsunteroffizier ein Ausbilder auf spezifischem Fachbereich. (z. B. Chef Sport,...) In Auslandeinsätzen wird er als Warrant Officer bezeichnet (WO).


Stabsadjutant (Stabsadj, adjudant d'état-major, aiutante di stato maggiore)


Neuer Grad seit 1. Januar 1996. Als Berufsunteroffizier normalerweise der Einheitsberufsunteroffizier oder Klassenlehrer an der Unteroffiziersschule sowie dem höheren Unteroffizierslehrgang. In der Milizverwendung im Stab eines Bataillons für die Unteroffiziersbelange zuständig und zugleich Fähnrich. In Auslandeinsätzen wird er als Staff Warrant Officer (bn) bezeichnet (SWO).


Hauptadjutant (Hptadj, adjudant-major, aiutante maggiore)


Neuer Grad seit 1. Januar 2004. Führungsgehilfe eines Schulkommandanten oder Brigadekommandanten. In Auslandeinsätzen wird er als Master Warrant Officer (bde) bezeichnet (MWO).


Chefadjutant (Chefadj, adjudant-chef, aiutante capo)


Neuer Grad seit 1. Januar 2004. Führungsgehilfe eines Kommandanten einer Territorialregion, Kdt Heer, Kdt Luftwaffe oder CdA. In Auslandeinsätzen wird er als Chief Warrant Officer (div) bezeichnet (CWO).



Siehe auch |



  • Adlatus

  • Adjunkt (Beruf)

  • Adjuvant

  • k.u.k. Adjutanten

  • Ordonnanzoffizier



Literatur |



  • Michael Schoene, Militärisches Handbuch zur schnellen Orientirung in allen Kriegsvorfallenheiten und den mit solchen in Berührung kommenden Gegenständen, S.1 Adjutantendienst

  • Carl Urban, Der Adjutant. Ein praktisches Handbuch für diesen Dienst, 1838, Digitalisat



Weblinks |



 Wiktionary: Adjutant – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen







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