Rzepin











































































































Rzepin

Wappen von Rzepin

Rzepin (Polen)


Rzepin

Rzepin


Basisdaten

Staat:

Polen

Woiwodschaft:

Lebus

Powiat:

Słubice

Fläche:
11,42 km²

Geographische Lage:

52° 21′ N, 14° 50′ O52.3514.833333333333Koordinaten: 52° 21′ 0″ N, 14° 50′ 0″ O

Höhe:
69 m n.p.m.

Einwohner:
6606
(31. Dez. 2016)[1]

Postleitzahl:
69-110

Telefonvorwahl:
(+48) 95

Kfz-Kennzeichen:
FSL
Wirtschaft und Verkehr

Straße:

DK 2 (Europastraße 30): (Berlin–) Świecko – Warschau – Terespol/Weißrussland

DW 134: Muszkowo – Urad

DW 139: Górzyca – Debrznica

Schienenweg:

Frankfurt (Oder)–Poznań

Wrocław–Szczecin
Nächster int. Flughafen:

Posen-Ławica

Berlin-Schönefeld
Gmina
Gminatyp:

Stadt- und Landgemeinde
Gminagliederung:
10 Schulzenämter
Fläche:
199,11 km²
Einwohner:
9852
(31. Dez. 2016)[1]

Bevölkerungsdichte:
49 Einw./km²

Gemeindenummer (GUS):
0805043
Verwaltung (Stand: 2012)

Bürgermeister:
Sławomir Dudzis
Adresse:
pl. Ratuszowy 1
69-110 Rzepin

Webpräsenz:

www.rzepin.pl






Rzepin (deutsch Reppen) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Lebus. Sie ist dem Powiat Słubicki angegliedert und hat etwa 6.700 Einwohner (Stand 30. Juni 2014).




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographische Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Einwohnerzahlen


  • 4 Persönlichkeiten


  • 5 Gemeinde


  • 6 Literatur


  • 7 Weblinks


  • 8 Fußnoten





Geographische Lage |


Die Stadt liegt in der Neumark inmitten der ausgedehnten Wälder der Reppener Heide (Puszcza Rzepińska) am Fluss Ilanka (Eilang). Unmittelbar südlich verläuft die Autobahn Berlin–Posen. Der Bahnhof Rzepin ist Eisenbahnknotenpunkt der Strecken Breslau-Stettin und Frankfurt (Oder)–Posen. Frankfurt (Oder) ist 20 Kilometer entfernt.





Reppener See




Geschichte |




Reppen südwestlich der Stadt Landsberg an der Warthe auf einer Landkarte von 1905


Der Ort entstand im Zuge der askanischen Ostbesiedlung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts begünstigt durch den Eilang-Übergang des alten Handelsweges von Frankfurt nach Posen. Schon 1329 wurde in einer Urkunde die Bezeichnung Stadt verwendet.[2] Da Sumpfgebiete der Eilang das Umland bildeten, wurde keine Stadtmauer errichtet, vielmehr bot eine dreifache Wallanlage ausreichenden Schutz. So gelang es der Söldnertruppe des Hans II. von Sagan während der Glogischen Fehde 1477 nicht, die Stadt einzunehmen. Dieser Angriff war ein Zeichen der Verwahrlosung der Neumark, des brandenburgischen Herrschaftsgebietes, zu dem Reppen gehörte. Die Stadt teilte im 16. und 17. Jahrhundert das Schicksal vieler neumärkischer Orte, die vom Dreißigjährigen Krieg und von Pestepidemien heimgesucht wurden.


Erst mit der Schaffung des Königreiches Preußen verbesserten sich auch in Reppen die Verhältnisse wieder. Durch ein Siedlungsprogramm von König Friedrich I. wanderten Tuchmacher zu, welche die Stadt zu einem bedeutenden Tuchmacherzentrum entwickelten. Lediglich die in den napoleonischen Kriegen verhängte Kontinentalsperre unterbrach den wirtschaftlichen Aufschwung am Anfang des 19. Jahrhunderts für eine gewisse Zeit.



Als Ergebnis der preußischen Verwaltungsneuordnung nach dem Wiener Kongress wurde Reppen 1818 in den Kreis Sternberg mit der Kreisstadt Drossen eingegliedert. Nach der Teilung des Kreises wurde Reppen 1904 Kreisstadt des Kreises Weststernberg. 1869 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahnstrecke Berlin–Posen und 1875 entstand ein Eisenbahnknoten durch die Strecke Stettin–Glogau. 1890 wurde der Kreuzungspunkt durch die Nebenbahnstrecke nach Meseritz erweitert. Reppen war der Verwaltungssitz der Weststernberger Kreiskleinbahn, welche eine Strecke vom nahegelegenen Kunersdorf nach Ziebingen betrieb.


Durch diese günstige Verkehrslage entwickelte sich ein industrielles Zentrum, in dem sich neben der traditionellen Tuchmacherei eine Kartoffelstärkefabrik, Gerbereien, Schuhmachereien und Dampfmühlen ansiedelten. Die Einwohnerzahl hatte sich gegenüber dem Beginns des 19. Jahrhunderts von rund 2.000 auf über 4.500 mehr als verdoppelt.


1845 gehörte Reppen zum Landkreis Weststernberg im Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg.


Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Reppen stark beschädigt, jedoch blieben die beiden bedeutendsten Baudenkmäler, die Katharinenkirche und der Herrenhof, erhalten. Nach Kriegsende wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. Nach 1945 hieß die Stadt für kurze Zeit Rypin und dann Rzepin. Soweit die deutschen Bewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.


Zwischen 1945 und 1952 war Rzepin Sitz eines polnischen Powiats.


Am 9. Juli 1952 entgleiste bei Rzepin ein Truppentransport. Die Sowjetarmee verlor bei diesem Eisenbahnunglück fast 200 Offiziere und Soldaten.[3]



Einwohnerzahlen |



  • 1719: 1.014[2]

  • 1740: 1.789[2]

  • 1750: 1.789[4]

  • 1801: 2.192[2]

  • 1840: 3.012[2]

  • 1855: 3.446, darunter 15 Katholiken und 26 Juden[2]

  • 1875: 4.112[5]

  • 1880: 4.258[5]

  • 1925: 5.740[5]

  • 1933: 6.421[5]

  • 1939: 6.444[5]


Einwohnerentwicklung von Rzepin


Bevölkerungsentwicklung
vor und nach 1945:



Persönlichkeiten |




  • Georg Roenneberg (1834–1895), Berliner Kommunalpolitiker


  • Ernst Wenck (1865–1929), deutscher Bildhauer


  • Johannes Weigelt (1890–1948), deutscher Paläontologe


  • Johannes Wolburg (1905–1976), deutscher Geologe und Paläontologe


  • Friedo Solter (* 1932), deutscher Theaterregisseur


  • Lona Rietschel (1933–2017), deutsche Graphikerin und Comic-Zeichnerin



Gemeinde |


Die Stadt- und Landgemeinde Rzepin umfasst ein Gebiet von 191 km² mit 10.434 Einwohnern. Dazu gehören folgende Ortschaften (deutsche Namen bis 1945) mit Schulzenamt (sołectwo):





  • Drzeńsko (Drenzig)

  • Gajec (Neuendorf)


  • Kowalów (Kohlow)

  • Lubiechnia Mała (Klein Lübbichow)

  • Lubiechnia Wielka (Groß Lübbichow)

  • Nowy Młyn (Neumühl)

  • Radów (Groß Rade)

  • Rzepin (Reppen)


  • Serbów (Zerbow)

  • Starków (Storkow)

  • Starościn (Friedrichswille)


  • Sułów (Zohlow)



Weiterhin gibt es folgende Ortschaften ohne Schulzenamt:




  • Bieżyn (Heinrichshof)

  • Brodniki (Seehof)

  • Chlebno (Hubertushof)

  • Ciesiółka (Erdmannshof)

  • Czerniechowo (Waldhof)

  • Długie (Am Kreuzsee)

  • Gardno (Hinterfelde)

  • Gładzin (Am Sandsee)

  • Jerzmanice (Hermania Grube)

  • Kamionek (Neue Mühle)

  • Kukowo (Kuke’sches Vorwerk)

  • Łąkoszek (Wildenhagener Mühle)

  • Liszki (Auenmühle)

  • Maniszewo (Franzenshof)

  • Osęki (Teichhaus)

  • Pasieka (Heidemühle)

  • Podgórze (Holländerberg)

  • Połęcin (Polenziger Bruch)

  • Radomno (Grünbergs Ausbau)

  • Rzepinek (Reppen Forstamt)

  • Sady (Axelswalde)

  • Starościn (Friedrichswille)

  • Sułówek (Neu Zohlow)

  • Trzeszczewo (Musewalds Ausbau)

  • Wygnanka (Schwarzes Vorwerk)

  • Zabłocie (Am Buschsee)

  • Zielony Bór

  • Złazewo (Bullenwiese)

  • Żołnice (Forsthaus Neuewelt)




Literatur |



  • W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 484–486.


  • Eduard Ludwig Wedekind: Sternbergische Kreis-Chronik. Geschichte der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieses Landestheiles von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart. Zielenzig 1855, S. 201–203.

  • Heinz W. Linke: Rittergutsdörfer – Kohlow, Zerbow, Schmagorei, Lieben. Verlag BoD, Norderstedt 2013, ISBN 978-3-8482-6786-6 (eingeschränkte Vorschau).



Weblinks |



 Commons: Rzepin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

  • Website der Gemeinde


Fußnoten |




  1. ab Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2016. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 5,19 MiB), abgerufen am 29. September 2017. 


  2. abcdef W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 484–486.


  3. Reader’s Digest Almanac and Yearbook; Readers’ Digest Association, 1968, Seite 732. Online auf Google Books


  4. Eduard Ludwig Wedekind: Sternbergische Kreis-Chronik. Geschichte der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieses Landestheiles von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart. Zielenzig 1855, S. 202.


  5. abcde Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. weststernberg.html. Abgerufen im September 2018 (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006). 


.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}







Popular posts from this blog

Statuo de Libereco

Tanganjiko

Liste der Baudenkmäler in Enneberg