Wokrenterstraße






Wokrenterstraße von Süden


Die Wokrenterstraße ist eine historische Straße in Rostock. Sie verläuft zwischen der Rückseite der Langen Straße (An der Oberkante) und der Strandstraße.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Sanierung


  • 3 Hausbaumhaus


  • 4 Gaststätte „Zur Kogge“


  • 5 Speicher „Hornscher Hof“


  • 6 Literatur


  • 7 Weblinks





Geschichte |


Die Wokrenterstraße wurde nach der Rostocker Kaufmannsfamilie und dem gleichnamigen Dorf Wokrent
(heute ein Ortsteil der Gemeinde Jürgenshagen) benannt und befindet sich im heute Nördliche Altstadt genannten Gebiet. Dieses Gebiet gehörte vor der Vereinigung der drei Teilstädte im Mittelalter zur historischen Neustadt. Dieser Altstadtteil ist durch seine planmäßige Aufteilung bemerkenswert. Die zum Stadthafen parallel verlaufenden Straßen werden durch dazu senkrecht verlaufende Straßen geschnitten. Die Entstehung reicht bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudebestand vernachlässigt und verfiel. Trotz Wohnungsknappheit mussten viele Häuser wegen Baufälligkeit aufgegeben werden.



Sanierung |




Plattenbauten Schnickmannstraße


In der Wokrenterstraße wagte man 1980 den Versuch, mit herkömmlicher Technologie die östliche Straßenseite neu zu bebauen und stattete die Gebäude mit historischen Giebelelementen aus. Diese Giebel standen vorher zum Teil an anderer Stelle der Stadt, so in der im Zweiten Weltkrieg zum großen Teil zerstörten Langen Straße. Vorlage für die Gestaltung bildete die Vicke-Schorler-Rolle, eine zeichnerische Dokumentation der Rostocker Gebäude von 1586.


Aus finanziellen Gründen konnte diese Sanierung nicht für die gesamte Nördliche Altstadt realisiert werden. Es wurde ab 1983 die so genannte Flächensanierung durchgeführt, das heißt, alle Gebäude bis auf wenige historische Speicher wurden abgerissen und in Plattenbauweise neu errichtet. Hierbei wurden die alten Straßenstrukturen und Straßennamen größtenteils beibehalten und bei der Gestaltung der Plattenbauten wurden Giebelelemente und Backsteinverblendungen benutzt sowie Grünanlagen zur Auflockerung angelegt. Damit entstand eine für diese Zeit attraktive Wohnbebauung.


Zu den erhaltenen Gebäuden in der Wokrenterstraße gehören das so genannte „Hausbaumhaus“, die Gaststätte „Zur Kogge“ und der Speicher „Hornscher Hof“.



Hausbaumhaus |



Hausbaumhaus

Das Kaufmannshaus mit gestaffeltem Backsteingiebel aus dem Jahr 1490 ist das einzige in Rostock erhaltene Haus, das als architektonische Besonderheit einen Hausbaum aufweist. Dieser aus Eichenholz gefertigte Stamm ruht im Keller auf einem riesigen Findling und steht nahezu in der Hausmitte. Er dient unterstützend dazu, die Lasten aus den als Speicher genutzten Böden auf den Fundamentstein zu übertragen. Ähnliche Gebäude sind noch in Greifswald und Stralsund zu finden.



Gaststätte „Zur Kogge“ |


„Zur Kogge“ und Giebelhäuser

Von den zahlreichen Kneipen und Spelunken, die typischerweise in der Nähe des Hafens einer Hansestadt existierten, sind in Rostock nur sehr vereinzelte verblieben. Bereits 1856 befand sich in dem Eckhaus Wokrenterstraße/Strandstraße das Lokal „Stadt Hamburg“. Der Name des Lokals wechselte mehrfach. Die Gaststätte „Zur Kogge“ hat eine lange und wechselvolle Geschichte erlebt. Diese reicht von einer berüchtigten Seemannskneipe Anfang des 20. Jahrhunderts über eine Schließungszeit in den 1980er Jahren bis zum heutigen Touristenmagneten mit maritimem Flair.



Speicher „Hornscher Hof“ |


Hornscher Hof

Der nach dem Besitzer benannte Handelshof existiert bereits seit dem Jahr 1600. Ein großer Speicher und mehrere kleinere stehen um zwei Innenhöfe. Nachdem 1760 das Ballhaus am Steintor eingestürzt war, wurde im Hornschen Hof unter sehr schlechten Bedingungen Theater gespielt. Im späten 18. Jahrhundert wurde der Gebäudekomplex zum Speicher umgebaut. Bis in die Jahre nach 1970 wurden die Gebäude als Lager genutzt. Nach längerer Zeit der Vernachlässigung in der jüngeren Vergangenheit wurde der Hornsche Hof in den Jahren 2011 bis 2013 renoviert und ist heute wieder Wohnhaus.



Literatur |




  • Ernst Münch, Ralf Mulsow: Das alte Rostock und seine Straßen. Redieck & Schade, Rostock 2006, ISBN 3-934116-57-4.

  • Heinrich Trost (Hrsg.); Gerd Baier u. a (Bearb.): Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion. Henschel, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3, S. 346ff.



Weblinks |



 Commons: Gaststätte „Zur Kogge“ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Commons: Wokrenterstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Hausbaumhaus

  • Kogge


54.09138888888912.135555555556Koordinaten: 54° 5′ 29″ N, 12° 8′ 8″ O







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