Eppan























































































Eppan an der Weinstraße
(ital.: Appiano sulla Strada del Vino)
Wappen
Wappen von Eppan an der Weinstraße

Karte
Eppan an der Weinstraße in Südtirol - Positionskarte.svg


Staat:

Italien

Region:

Trentino-Südtirol

Provinz:

Bozen – Südtirol

Bezirksgemeinschaft:

Überetsch-Unterland

Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2017)
13.997/14.941

Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
86,23 % deutsch
13,29 % italienisch
0,48 % ladinisch

Koordinaten

46° 27′ N, 11° 16′ O46.45530833333311.259038888889415Koordinaten: 46° 27′ N, 11° 16′ O

Meereshöhe:
235–1864 m s.l.m. (Zentrum: 415 m s.l.m.)
Fläche:
59,69 km²
Dauersiedlungsraum:
26,6 km²

Fraktionen:

Berg, Frangart, Gaid, Gand, Girlan, Missian, Montiggl, Perdonig, St. Michael, St. Pauls, Unterrain
Nachbargemeinden:

Andrian, Bozen, Kaltern, Nals, Pfatten, Terlan, Unsere Liebe Frau im Walde-St. Felix;
im Nonstal (Trentino): Fondo, Malosco, Ronzone, Sarnonico, Cavareno

Partnerschaft mit:

Anif (Salzburg/Österreich)

Postleitzahl:
39057

Vorwahl:
0471

ISTAT-Nummer:
021004
Steuernummer:
00264460213

Bürgermeister (2015):
Wilfried Trettl (Bürgerliste Eppan)

Eppan an der Weinstraße ([.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ˈɛpan]; italienisch Appiano sulla Strada del Vino) ist eine Großgemeinde mit 14.941 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) in Südtirol (Italien). Eppan ist die sechstgrößte Gemeinde Südtirols und mit einer Kleinstadt vergleichbar.
Eppan liegt an der Südtiroler Weinstraße im Überetsch zwischen Bozen und Kaltern.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


  • 2 Geschichte


  • 3 Sehenswürdigkeiten


    • 3.1 Schlösser und Ansitze


    • 3.2 Kirchen


    • 3.3 Natur




  • 4 Wirtschaft


    • 4.1 Tourismus


    • 4.2 Weinbau




  • 5 Bildung


  • 6 Sport


  • 7 Politik


  • 8 Söhne und Töchter


  • 9 Weblinks


  • 10 Einzelnachweise





Geografie |




Das Gebiet von Eppan von Südosten aus gesehen: der das Landschaftsbild beherrschende Gantkofel, rechts unterhalb die im Überetsch verstreuten Dörfer von Eppan, im Vordergrund der Abbruch des Mitterbergs zum Talboden der Etsch


Die Gemeinde Eppan liegt im Süden Südtirols wenige Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Bozen. Die 59,69 km² große Gesamtfläche umfasst die nördliche Hälfte des Überetsch – einer über dem Talboden der Etsch erhöhten Hügellandschaft, in der sich die Siedlungszentren der Gemeinde befinden – sowie einen Abschnitt des westlich davon aufragenden Mendelkamms und kleine Teile der Sohle des Etschtals.


Die Gemeinde besteht aus mehreren Dörfern (auch Fraktionen), die in der Überetscher Landschaft verteilt sind. Der Hauptort Eppans ist St. Michael (auch selbst Eppan genannt, 360–470 m s.l.m.). Direkt südlich von St. Michael, nahe der Grenze zur Überetscher Nachbargemeinde Kaltern, befindet sich die junge Ortschaft Gand (405–520 m), westlich oberhalb des Hauptortes die Streusiedlung Berg. Nördlich von St. Michael liegen die Dörfer St. Pauls (380–460 m) und Missian (350–400 m). Im Nordwesten der Gemeinde befinden sich, schon deutlich höher gelegen, Perdonig (750–800 m) und – knapp vor der Gemeindegrenze zu Nals – Gaid (810–1000 m). Im Westen überragt werden diese Dörfer von den in der Höhe zunehmend steiler werdenden Hängen des Mendelkamms (Teil der Nonsberggruppe), der die Grenze zum Trentino trägt und die Landschaft über Eppan mit dem Gantkofel (1866 m) und dem Penegal (1737 m) beherrscht.


Im Osten orientiert sich die Gemeindegrenze zu Pfatten und Bozen hin überwiegend am Höhenzug des Mitterbergs, der dort das Überetsch in Nord-Süd-Richtung von der Sohle des Etschtals trennt. In dieser Gegend befinden sich Montiggl (480–510 m) mit dem Kleinen (514 m) und dem Großen Montiggler See (492 m) – im äußersten Südosten des Gemeindegebiets noch direkt in die sanften Erhebungen des Mitterbergs eingebettet – und etwas weiter nördlich, wo der Mitterberg kaum mehr hervortritt, Girlan (430–450 m). Zwei der Eppaner Fraktionen liegen zudem am nördlichen Hangfuß des Überetsch, schon in den Talboden der Etsch übergehend: Frangart (240–300 m) in direkter Nachbarschaft zur Stadt Bozen und – nahe der nördlichen Gemeindegrenze zu Andrian und Terlan – Unterrain (240–250 m).



Geschichte |





Burg Hocheppan, im Hintergrund Bozen





Ansitz Moos-Schulthaus (Museum für mittelalterliche Wohnkultur)


Funde von Steinkistengräbern mit Grabbeigaben, zahlreiche Wallburgen (beispielsweise in Perdonig) und eine spätbronzealterliche Siedlung (Fundstelle Gamberoni) weisen auf die frühe Besiedlung von Eppan hin.


Historiker vermuten, dass der Name Eppan von einem römischen Gutsbesitzer namens Appius abstammt. 2005 wurden in St. Pauls, einer Fraktion von Eppan, bei Bauarbeiten Reste einer römischen Villa mit Fußbodenmosaiken aus dem 4. Jahrhundert und einer Thermenanlage gefunden, von der man vermutet, dass sie der Wohnsitz des Appius gewesen sein könnte. Die erstmalige urkundliche Erwähnung als „Appianum“ erfolgte 590 durch Paulus Diaconus im Zusammenhang mit dem Vorstoß der Franken in Richtung Süden.[1] Das Gebiet um Eppan gehörte damals zum langobardischen Herzogtum Trient. Der erste namentlich bekannte Bewohner Eppans ist der im Jahr 845 in einem Trienter Schiedsspruch mit dem Zusatz teutiscus (deutsch) urkundlich bezeugte Fritari de Apiano.[2]


Im Hochmittelalter kämpften die Grafen von Eppan mit denen von Tirol um die Herrschaft über das heutige Südtirol. Die Burg Hocheppan mit den berühmten mittelalterlichen Fresken der Burgkapelle Hocheppan war das Zentrum ihrer Grafschaft. Heute ist die Burg ein Ausflugsort mit Gaststätte, zu der ein Fußpfad emporführt. Auch die Burg Boymont, die Altenburg und andere wurden von ihnen erbaut. Ministerialen der Eppaner Grafen errichteten sich kleinere Wohntürme in der Umgebung, darunter Schloss Korb und Schloss Englar.


Vom frühen Wohlstand der Gemeinde zeugt die 86 m hohe Pfarrkirche in St. Pauls, genannt „Dom auf dem Lande“. Sie wurde von 1460 bis 1647 erbaut. Der Kirchturm wurde im gotischen Stil begonnen, erhielt später aber einen barocken Zwiebelturm aufgesetzt. St. Pauls war das alte Zentrum der Gemeinde mit der nahe gelegenen Altenburg, die als Gerichtssitz diente.



Sehenswürdigkeiten |



Das Überetsch ist das burgenreichste Gebiet Europas. In der Region um Eppan finden sich über 200 kunsthistorische Baulichkeiten wie Burgen, Schlösser, Ansitze, Kirchen und Kapellen. Davon sind ca. 20 Burgen und Schlösser. Auch die Ortskerne bestehen aus zahlreichen historischen Gebäuden.



Schlösser und Ansitze |





  • Burg Hocheppan mit der Burgkapelle Hocheppan


  • Ansitz Moos-Schulthaus (Museum für mittelalterliche Wohnkultur)


  • Schloss Boymont (Ruine)

  • Schloss Englar (Pension)


  • Schloss Korb (Luxushotel)


  • Burg Warth (Ferienwohnungen)


  • Schloss Freudenstein (Kongresszentrum)


  • Schloss Sigmundskron (Messner-Museum, gehört zur Gemeinde Bozen)





Kirchen |




  • Pfarrkirche St. Pauli Bekehrung in St. Pauls (auch „Dom auf dem Lande“)

  • Dominikanerkirche zum Hl. Joseph in St. Michael

  • St. Justina in der Fraktion Berg

  • Pfarrkirche St. Vigilius und Ulrich in Perdonig

  • Wallfahrtskirche Vierzehn Nothelfer in Gaid

  • Heilige drei Könige in Montiggl

  • Gleifkirche

  • St. Nikolaus in Unterrain

  • St. Apollonia in Missian

  • Pfarrkirche St. Martin in Girlan

  • Pfarrkirche St. Josef in Frangart

  • St. Luzia mit Friedhof in St. Pauls







Großer Montiggler See vom Mendelpass aus; im Hintergrund Leifers



Natur |





  • Großer und Kleiner Montiggler See

  • das Frühlingstal bei Montiggl

  • die Eppaner Eislöcher




Wirtschaft |



Tourismus |


Eppan verfügt über ca. 90 gastgewerbliche Betriebe und 180 Privatzimmeranbieter mit rund 4.000 Betten (ca. 470.000 Gästeübernachtungen im Jahr 2006). Das Gebiet bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten (3.166 ha Wald) in der Höhenlage von etwa 265 bis 1.866 Metern.


Radwege

Eppan liegt am Fernradweg, der als Via Claudia Augusta entlang einer gleichnamigen antiken Römerstraße verläuft.



Weinbau |


Eppan ist der Mittelpunkt des größten Weinbaugebietes Südtirols und zudem ein fruchtbares Obstanbaugebiet. Auf rund 1.050 ha Anbaufläche werden hier alljährlich weit über 100.000 Hektoliter Wein erzeugt. Über ein Dutzend der Sorten gehört zu den Spitzenweinen Südtirols. Eppan ist darüber hinaus einer der Hauptorte an der neuen Südtiroler Weinstraße, die von Sigmundskron bei Bozen nach Eppan verläuft und über Kaltern, Tramin, Kurtatsch, Kurtinig, Margreid bis Salurn führt.



Bildung |


Auf Eppaner Gemeindegebiet gibt es sechs deutschsprachige Grundschulen in St. Michael, St. Pauls, Perdonig, Missian, Frangart und Girlan, sowie eine Mittelschule in St. Michael. Die vier erstgenannten Grundschulen bilden dabei einen gemeinsamen Schulsprengel, die zwei letztgenannten und die Mittelschule zusammen einen zweiten Schulsprengel.[3][4] Zudem besteht in St. Pauls die private Mittelschule „Mariengarten“.[5]


Das italienischsprachige Schulangebot beschränkt sich auf die Grundschule in St. Michael und die Mittelschule „Pascoli“ am selben Ort, die vom in Bozen angesiedelten Schulsprengel Europa 1 verwaltet werden.[6]



Sport |


Zu den wichtigsten Eppaner Sportvereinen zählen die Fußballvereine A.F.C. Eppan und A.F.C. St. Pauls, die in der fünfthöchsten italienischen Liga (Oberliga) spielen, der Eishockeyverein HC Eppan Pirates, der das Eisstadion Eppan für seine Heimspiele in der italienischen Serie B nützt, sowie der SSV Eppan (Eliteliga-Handball und Ski).
Außerdem gibt es mehrere Fußballplätze. Einer davon, jener in der Sportzone Rungg, diente der deutschen Fußballnationalmannschaft vor der WM 1990, WM 2010 und WM 2018 als Trainingsplatz.



Politik |


Bürgermeister seit 1952:[7]



  • Friedrich Dellago: 1952–1977

  • Erwin Walcher: 1977–1990

  • Franz Lintner: 1990–2010

  • Wilfried Trettl: 2010–



Söhne und Töchter |




  • Egno von Eppan († 1273), Fürstbischof von Brixen und Trient


  • Christoph Fuchs von Fuchsberg (1482–1542), österreichischer Militär, kaiserlicher Rat und Bischof von Brixen


  • Johann Georg Plazer (1704–1761), Rokokomaler


  • Leonhard von Call (1767–1815), Komponist


  • Sepp Kerschbaumer (1913–1964), Südtirolaktivist


  • Max Sparer (1886–1968), Künstler


  • Franz Kössler (* 1951), Journalist


  • George McAnthony (1966–2011), Countrymusiker


  • Eva Lechner (* 1985), Radsportlerin



Weblinks |




Mosaik in der Römischen Villa in St. Pauls



 Commons: Eppan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Offizielle Website der Gemeinde Eppan


  • Landschaftsplan der Gemeinde Eppan. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)


  • Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck


  • Eppan bei Geschichte-Tirol



Einzelnachweise |




  1. LIBER TERTIUS Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, Liber III, Kap. 31


  2. Hannes Obermair: Das Recht der tirolisch-trientinischen „Regio“ zwischen Spätantike und Frühmittelalter. In: «Concilium Medii Aevi» 9, 2006, S. 141–158, Bezug S. 155 PDF, 103 kB, cma.gbv.de


  3. Grundschulsprengel Eppan. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 25. Oktober 2014. 


  4. Schulsprengel Eppan. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 25. Oktober 2014. 


  5. Gleichgestellte Mittelschule St. Pauls/Eppan 'Mariengarten'. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 25. Oktober 2014. 


  6. Schulsprengel Europa 1. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 25. Oktober 2014. 


  7. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB). 


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