Qostanai
Qostanai Қостанай Костанай | |||
| |||
Staat: | Kasachstan Kasachstan | ||
Gebiet: | Qostanai | ||
Gegründet: | 1879 | ||
Koordinaten: | 53° 12′ N, 63° 38′ O53.263.633333333333155 | ||
Höhe: | 155 m | ||
Fläche: | 240 km² | ||
| |||
Einwohner: | 239.532 (1. Jan. 2018)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 998 Einwohner je km² | ||
| |||
Zeitzone: | EKST (UTC+6) | ||
Telefonvorwahl: | (+7) 7142 | ||
Postleitzahl: | 110000 | ||
Kfz-Kennzeichen: | P, W, 10 | ||
| |||
Gemeindeart: | Gebietshauptstadt | ||
Äkim (Bürgermeister): | Qairat Achmetow | ||
Website: | |||
|
Qostanai (kasachisch Қостанай, russisch Костанай/Kostanai, bis 1895 Николаевск/Nikolajevsk, bis 17. Juni 1997 Кустанай/Kustanai) ist eine Stadt in Kasachstan. Sie befindet sich im Norden des Landes am Fluss Tobol unweit der Grenze zu Russland, rund 300 Kilometer südlich von Tscheljabinsk. Mit 239.532 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) ist sie zugleich das Verwaltungszentrum und größte Stadt des Gebietes Qostanai.
Qostanai wurde im Jahr 1879 auf Befehl des Generalgouverneurs von Orenburg gegründet. Zunächst ließen sich in der Stadt überwiegend Bauern aus dem inneren Russland nieder, wodurch die landwirtschaftliche Erschließung des Umlandes begann. 1893 wurde dem Ort bereits das Stadtrecht verliehen. Besonders in den 1950er Jahren begann im Zusammenhang mit der sowjetischen Kampagne zur Schaffung neuer Anbauflächen für Getreide die Entwicklung der Stadt. Die Bevölkerung von Qostanai ist nach wie vor mehrheitlich russischstämmig.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
1.1 Geographische Lage
1.2 Klima
2 Geschichte
3 Politik
3.1 Bürgermeister
4 Bevölkerung
4.1 Ethnische Zusammensetzung
4.2 Religionen
5 Kultur und Sehenswürdigkeiten
6 Wirtschaft und Infrastruktur
6.1 Verkehr
7 Sport
8 Söhne und Töchter der Stadt
9 Siehe auch
10 Weblinks
11 Einzelnachweise
Geografie |
Geographische Lage |
Die Stadt liegt im Norden Kasachstans am Fluss Tobol, unweit der Grenze zu Russland. Qostanai ist gleichzeitig Verwaltungssitz des gleichnamigen Gebiets.
Klima |
Qostanai besitzt ein feuchtes Kontinentalklima, was der effektiven Klimaklassifikation Dfb entspricht. Die Sommer sind warm und feucht, wobei die durchschnittliche Temperatur 22 °C nicht übersteigt. Die Winter in Qostanai sind kalt, schneereich und von Temperaturen von unter −10 Grad Celsius geprägt. So liegt die Durchschnittstemperatur in den Monaten Dezember bis Februar unter dieser Marke. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt rund 336 mm. In den Monaten November bis April fällt durchschnittlich 91 cm Schnee, wobei von Januar bis März die Schneedecke mehr als 20 cm dick ist. Die tiefste jemals gemessene Temperatur in Qostanai wurde am 17. Februar 1951 gemessen und betrug −47,8 °C. Die höchste gemessene Temperatur betrug 41 °C am 16. Juni 1988.[2]
Qostanai | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Qostanai
Quelle: pogodaiklimat.ru |
Geschichte |
Qostanai wurde 1879 gegründet.
Politik |
Bürgermeister |
Die Bürgermeister (Äkim) von Qostanai:
- 1988–1998 Wassili Kornew
- 1998–1999 Oleg Kulenko
- 1999–2000 Nurghali Äschim
- 2000–2004 Wiktor Leniwzew
- 2004–2006 Nuraly Säduaqassow
- 2006–2008 Schengis Nurghalijew
- 2008–2009 Ghaujes Nurmuchambetow
- 2009–2012 Schomart Nurghalijew
- 2012–2014 Ghaujes Nurmuchambetow
- 2014–2015 Achmedbek Achmetschanow
- 2015–2019 Basyl Schaqypow
- seit 2019 Qairat Achmetow
Bevölkerung |
Mit 221.970 (2014) Einwohnern ist Qostanai die größte Stadt in der Umgebung und die elftgrößte Kasachstans. In der Stadt und der Umgebung finden sich außer der kasachischstämmigen Bevölkerung auch russische und deutsche Bevölkerungsgruppen. In der Stadt Qostanai stellen die Russen die Bevölkerungsmehrheit.
Ethnische Zusammensetzung |
Ethnische Gruppen in Qostanai 2018[3] | ||||
---|---|---|---|---|
Ethnische Gruppe | Prozent | |||
Russen | 43,5 % | |||
Kasachen | 39,3 % | |||
Ukrainer | 7,1 % | |||
Deutsche | 2,3 % | |||
Tataren | 1,9 % | |||
Bei der sowjetischen Volkszählung 1939 stellte die russische Bevölkerung mit Abstand die größte Bevölkerungsgruppe. Von den rund 34.000 Einwohnern der Stadt waren rund zwei Drittel der Bevölkerung Russen. Die zweitgrößte Gruppe stellten Ukrainer mit einem Anteil von 15 Prozent. Erst an dritter Stelle kamen Kasachen, die gut acht Prozent der Stadtbevölkerung stellten. Andere nennenswerte Gruppen waren Tataren (1717), Koreaner (762) und Deutsche (275).[4]
Bei der letzten kasachischen Volkszählung 2009 ergab sich folgende ethnische Zusammensetzung der Stadt: Nach wie vor stellten Russen die Bevölkerungsmehrheit in der Stadt, ihr Anteil lag bei 48,3 Prozent. An zweiter Stelle standen Kasachen, die 33,6 Prozent der Bevölkerung stellten. Der Anteil der Ukrainer an der Gesamtbevölkerung lag bei rund acht Prozent.[5]
Religionen |
Religionen in Qostanai 2009[6] | ||||
---|---|---|---|---|
Religion | Prozent | |||
Muslime | 35,7 % | |||
Christen | 58,6 % | |||
Andere | 5,7 % | |||
Dominierende Religionen in Qostanai sind das russisch-orthodoxe Christentum und der sunnitische Islam. Dabei ist die russischstämmige Bevölkerung mehrheitlich christlich und die kasachischstämmige mehrheitlich muslimisch. Der Anteil der Christen liegt bei insgesamt 58,6 % und ist damit höher als in den anderen Provinzen Kasachstans. Seit 2010 ist Qostanai Sitz der Eparchie Qostanai und Rudny. Seit 2009 gibt es in Qostanai zudem eine Synagoge.
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Bauwerke
- Haus des Kaufmanns Lorez
- Französisches Kulturzentrum
- Russisch-orthodoxe Kirche aus dem Jahr 1893
- Altynsarin-Museum
Denkmäler
- Es gibt Denkmäler für die Tastatur, Charlie Chaplin, Achmet Baytursynuli, „Die Lisakowskaja-Kutsche“, Wladimir Iljitsch Lenin, Alexander Sergejewitsch Puschkin, Amangeldy Imanow sowie für die Helden der Sowjetunion Iwan Pawlow, Leonid Beda und Pawel Taran.
Gedenkstätten
- Es bestehen Gedenkstätten für die Opfer des Großen Vaterländischen Krieges, der Nuklearkatastrophen, der Repressionen während der stalinschen Herrschaft sowie für die Opfer von lokalen Konflikten.
Wirtschaft und Infrastruktur |
Verkehr |
Von Qostanai aus gibt es regelmäßige Flugverbindungen nach Deutschland. Vor allem nach Düsseldorf, Hannover und München finden mehrere Flüge pro Woche statt, früher durch Hamburg International, inzwischen durch Air Astana.
Im Inlandsflugverkehr bestehen Verbindungen nach Almaty, Astana, Aqtau sowie nach Schymkent.
Weitere internationale Verbindungen bestehen unter anderem nach Moskau, Jekaterinburg, Minsk und Kiew. Während der Sommersaison werden regelmäßig Flüge nach Antalya angeboten.
Qostanai verfügt über einen Bahnhof, von welchem Züge in mehrere kasachische und russische Städte verkehren.
Bis 2005 hatte Qostanai ein eigenes Oberleitungsbussystem.
Sport |
Der Fußballverein Tobol Qostanai spielt in der höchsten kasachischen Fußball-Liga. Seine Heimspiele trägt der Verein im Zentralstadion von Qostanai aus.
Der Basketballverein BK Tobol Qostanai spielt in der kasachischen National League. Die Spielstätte ist der Sportpalast von Qostanai.
Söhne und Töchter der Stadt |
Oral Muchamedschanow (1948–2013), Politiker
Ljubow Nikitenko (* 1948), sowjetische Hürdenläuferin
Alexander Miroschnitschenko (1964–2003), sowjetischer bzw. kasachischer Schwergewichtsboxer
Olga Selezneva (* 1975), Skilangläuferin und Biathletin
Irina und Marina Fabrizius (* 1981), deutsche Malerinnen
Issa Aqberbajew (* 1983), Profiboxer
Dieter Domke (* 1987), deutscher Badmintonnationalspieler
Dmitrij Kreis (* 1988), Basketballspieler
Denis Kusin (* 1988), Eisschnellläufer
Anton Ponomarjow (* 1988), Basketballspieler
Daniil Schischkarjow (* 1988), russischer Handballspieler
Elena Schmidt (* 1988), Miss Deutschland 2013
Jermek Quantajew (* 1990), Fußballspieler
Witali Dunaizew (* 1992), russischer Boxer
Denis Nikisha (* 1995), Shorttracker
Siehe auch |
- Liste der Städte in Kasachstan
Weblinks |
Offizielle Stadtseite (kasachisch und russisch)- Stadtplan
Einzelnachweise |
↑ Численность населения Республики Казахстан по областям, городам и районам на 1 января 2018 года (russisch).
↑ pogodaiklimat.ru: Климат Шымкента, abgerufen am 16. August 2018 (russisch).
↑ Ethnic composition: 2018 estimation, abgerufen am 13. August 2018 (englisch).
↑ demoscope.ru: Всесоюзная перепись населения 1939 года. Национальный состав населения районов, городов и крупных сел союзных республик СССР., abgerufen am 6. September 2018 (russisch).
↑ pop-stat.mashke.org: Ethnic composition: 2009 census, abgerufen am 12. August 2018 (russisch).
↑ Religious composition: 2009 census (in Russian), abgerufen am 5. September 2018 (russisch).
.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}