Widerstand gegen den Nationalsozialismus






Die Briefmarke „Verfolgung und Widerstand 1933–1945“ der Deutschen Bundespost von 1983 symbolisiert das Thema mit einer von Stacheldraht umgebenen Weißen Rose, dem Kennzeichen der gleichnamigen studentischen Widerstandsgruppe


Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus wird der Widerstand von Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen bezeichnet, der im Gebiet des Deutschen Reiches und in den von der Wehrmacht besetzten Staaten vor und während der Diktatur des Nationalsozialismus gegen das NS-Regime geleistet wurde.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Überblick


  • 2 Struktur des Widerstands im Deutschen Reich


  • 3 Widerstandsgruppen in Deutschland


    • 3.1 Widerstand aus der Arbeiterbewegung


      • 3.1.1 Kommunistischer Widerstand


      • 3.1.2 Sozialdemokratischer Widerstand


      • 3.1.3 Widerstand anderer linker oder anarchistischer Organisationen und Parteien


      • 3.1.4 Gewerkschaftlicher Widerstand




    • 3.2 Opposition unter Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen


    • 3.3 Bündischer und jugendbewegter Widerstand


    • 3.4 Kultureller Widerstand


    • 3.5 Bürgerlicher Widerstand


    • 3.6 Widerstand innerhalb der Wehrmacht


    • 3.7 Widerstand von Adligen


    • 3.8 Religiös motivierter und kirchlicher Widerstand


    • 3.9 Jüdischer Widerstand


    • 3.10 Anlassbezogener Widerstand im Kleinen




  • 4 Widerstand in Österreich


  • 5 Widerstand in besetzten und verbündeten Ländern


    • 5.1 Belgien


    • 5.2 Bulgarien


    • 5.3 Dänemark


    • 5.4 Frankreich


    • 5.5 Griechenland


    • 5.6 Italien


    • 5.7 Jugoslawien


    • 5.8 Luxemburg


    • 5.9 Niederlande


    • 5.10 Norwegen


    • 5.11 Polen


    • 5.12 Tschechien


    • 5.13 Slowakei


    • 5.14 Sowjetunion


    • 5.15 Ungarn




  • 6 Persönlichkeiten, die den Widerstand trugen


    • 6.1 Überblick


    • 6.2 Untertauchen und Verstecken inländischer Flüchtlinge




  • 7 Siehe auch


  • 8 Literatur


    • 8.1 International


    • 8.2 Deutschland


    • 8.3 Österreich


    • 8.4 Frankreich




  • 9 Quellenedition


  • 10 Weblinks


    • 10.1 Europa


    • 10.2 Deutschland


    • 10.3 Österreich


    • 10.4 Italien


    • 10.5 Niederlande


    • 10.6 Polen




  • 11 Einzelnachweise





Überblick |





„Widerstand gegen die NS-Diktatur ist eine Provokation, welche die Toleranzschwelle des nationalsozialistischen Regimes unter den jeweils gegebenen Umständen bewusst überschreitet, mit einer Handlungsperspektive, die auf eine Schädigung oder Liquidation des Herrschaftssystems abzielt.“




Klaus Schönhoven[1]


Widerstand gegen die NS-Diktatur ist von ganz unterschiedlichen Menschen und Widerstandsbewegungen geleistet worden. Widerstandskämpfer mit unterschiedlicher Herkunft beziehungsweise weltanschaulicher Prägung und Motivation gab es im gesamten Herrschaftsbereich des Nationalsozialismus. In den im Zweiten Weltkrieg durch das Deutsche Reich besetzten Gebieten hatte die Widerstandsbewegung große Ausmaße angenommen. In Polen gründete sich die Polnische Heimatarmee und in Frankreich die Résistance. Zum Partisanenkrieg kam es besonders in den besetzten Gebieten der Sowjetunion und den Balkanstaaten Serbien, Kroatien, Slowenien, Albanien und Griechenland. In den besetzten Gebieten gab es oft verschiedenste politische Gruppierungen die selbst vollkommen verschiedene politische Vorstellungen hatten (z. B. in Italien die Strömungen der Resistenza bzw. den Andreas-Hofer-Bund) und dabei nebeneinander jahrelang gegen die Deutschen und das NS-System kämpften. Auch im Deutschen Reich selbst hat es „keine einheitlich auftretende und handelnde deutsche Widerstandsbewegung“[2] gegeben. Der Widerstand formierte sich auch dort sowohl unkoordiniert in Einzelaktionen wie zum Beispiel beim Attentat Georg Elsers im Bürgerbräukeller als auch professionell vorbereitet in weitausgreifenden Aktionen wie der Weitergabe von Informationen über NS-Rüstungsbetriebe an die Alliierten durch die Widerstandsgruppe rund um Heinrich Maier, bei der Roten Kapelle oder beim Attentat vom 20. Juli 1944. Von den Alliierten wurde der Widerstand im Deutschen Reich selbst so gut wie nicht unterstützt. Anders in den besetzten Gebieten beziehungsweise in Österreich wo das amerikanische OSS und das britische SOE in der Unterstützung und Versorgung von lokalen Widerstandsgruppen tätig waren. Der NS-Staat verfolgte mit seinen Organen wie Gestapo, Abwehr und Sicherheitsdienst der SS innenpolitische Gegner und Widerstandsgruppen.[3] Viele Widerstandskämpfer wurden verhaftet, inhaftiert, brutal gefoltert und getötet.


Schon vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten entwickelte sich Widerstand verschiedenster Gruppen. In der Zeit des Nationalsozialismus selbst beschränkte sich dann der Widerstand, der immer mit Lebensgefahr verbunden war, im Deutschen Reich auf eine verschwindend kleine Minderheit der deutschen Bevölkerung. Neben dem politischen gab es religiösen sowie ethisch motivierten Widerstand und grundsätzlich wird zwischen organisiertem und individuellem Widerstand unterschieden. Der individuelle Widerstand von Privatpersonen konnte nur die Verweigerung des Hitlergrußes sein oder auch bis hin zur verbotenen Versorgung von Zwangsarbeitern mit Lebensmitteln, zur Produktion von Flugblättern, dem Verstecken von Verfolgten oder zur Durchführung von Attentaten reichen. Beispielhaft für aktiven Widerstand gelten die aufgedeckten Pläne von Karl Burian das Gestapo-Hauptquartier in Wien zu sprengen. Auch in Konzentrationslagern, Gefangenenlagern oder Arbeitslagern bildeten sich Widerstandsgruppen.[4] Weitgehend ausgeblendet wurde bisher der jüdische Widerstand.[5] Verschiedentlich verweisen Historiker darauf, dass in einer Wertung des Widerstandes die Gefahr der Hierarchisierung bestehe. Sie sei aber nicht angemessen, betrachte man Umfang, Einsatz und Wirkung der unterschiedlichen Formen.



Struktur des Widerstands im Deutschen Reich |


In Deutschland waren bis 1934 alle Mittel der Verfassung zur Entmachtung Adolf Hitlers ausgeschaltet worden. Deshalb war, anders als in Italien, keine legale Absetzung Hitlers möglich.
Kurz nach der Machtergreifung der NSDAP waren vor allem kommunistische, sozialdemokratische und andere linke Gruppen aktiv. Diese wurden jedoch innerhalb weniger Jahre durch die Gestapo und die SS stark geschwächt. In den folgenden Jahren waren verstärkt religiös und ethisch motivierte Gruppen und Einzelpersonen aktiv. Zu einer umfassenden, staatsstreichartigen Widerstandsaktion war erst die Organisation um den 20. Juli fähig, die sich zu einem Großteil aus Funktionseliten des Dritten Reichs rekrutierte.


Teile der Wehrmachtführung und sogar wertkonservativ-national gesinnte Politiker (Paul von Hindenburg, Kurt von Schleicher) standen dem Nationalsozialismus von Anfang an eher kritisch gegenüber. Seit der Entmachtung der Wehrmachtführung mit Hilfe der inszenierten Skandale um von Blomberg und von Fritsch (Blomberg-Fritsch-Krise) versuchte General Ludwig Beck, ein gemeinsames Vorgehen der Generalität gegen die Kriegsplanungen Hitlers zu organisieren. Größere Umsturzpläne kamen aber vor dem 20. Juli nicht zur Ausführung. Meist wurden das System und die Verfolgung etwa der Arbeiterbewegung mitgetragen, solange ein siegreicher Ausgang des Krieges möglich schien.


Allen Gruppen war bewusst, dass sie eine verschwindend kleine Minderheit der Bevölkerung darstellten. Sie besaßen keine realistische Chance, das System grundlegend zu ändern. Die Struktur des Widerstandes und diesbezügliche Entwicklung war im gesamten Deutschen Reich ähnlich. Eine wesentliche Unterstützung durch die Alliierten erhielt der deutsche Widerstand nicht, vielmehr führte die Forderung einer bedingungslosen Kapitulation zu einer Solidarisierung mit der Führung und gab dem Widerstand keine Möglichkeit, durch eine Machtübernahme die Friedensbedingungen zu verbessern.


Nach 1945 diente der Bezug auf den Widerstand oft als Identitäts- und Legitimationsgrundlage neu entstandener Organisationen und Systeme. So bezog (und bezieht) sich die als Resultat der Wiederbewaffnung entstandene Bundeswehr stark auf den 20. Juli, während der „kommunistische Widerstand“ während der NS-Zeit eine der Hauptlegitimationen der DDR wurde. Dies führte meist zu einer Überbetonung einer Form des Widerstandes im geschichtlichen Erinnern, während andere marginalisiert wurden. Einzelne Widerstandskämpfer wie Georg Elser oder die Edelweißpiraten verschwanden fast vollkommen aus dem kollektiven Gedächtnis. Die Einschätzung des Wirkens hängt auch heute noch vom jeweiligen Standpunkt ab.




Widerstandsgruppen in Deutschland |



Widerstand aus der Arbeiterbewegung |





„Der vielfältige Arbeiterwiderstand gegen das NS-Regime – darin der Widerstand von Gewerkschaftern/innen eingeschlossen – war umfangreich. Arbeiterwiderstand wies eine erhebliche Kontinuität auf und hatte die größten Verluste zu beklagen. Wahrscheinlich sind sogar weit mehr als zwei Drittel der Menschen, die in den Jahren zwischen 1933 und 1945 Widerstand leisteten, dem Arbeiterwiderstand zuzuordnen.“




Stefan Heinz[6]



Kommunistischer Widerstand |


Viele Mitglieder der in die Illegalität gezwungenen KPD waren seit der Machtübernahme im antifaschistischen Widerstand aktiv. 1934/1935 wurde er aufgrund seiner überschaubaren Organisationsstruktur durch Verhaftungswellen stark geschwächt und verlagerte sich teilweise in die Konzentrationslager, wo illegale Häftlingsstrukturen aufgebaut wurden. 1936–1938 gingen zahlreiche Kommunisten nach Spanien, um in den Internationalen Brigaden mitzukämpfen. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion (Juni 1941) entstanden wieder etliche kommunistische Widerstandsgruppen (unter anderem um Bernhard Bästlein, Wilhelm Knöchel, Anton Saefkow, Georg Schumann, Robert Uhrig), die sich zum Teil am Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) orientierten. Die Gruppe um Robert Uhrig baute über den nationalrevolutionären Kommunisten Beppo Römer Kontakte zur Münchner Hartwimmer-Olschewski-Gruppe und zu anderen regionalen Gruppen auf. 1942 wurden die Gruppen um Uhrig und Römer von der Gestapo zerschlagen. Saefkow und Bästlein hatten über Adolf Reichwein 1944 Kontakt zu den Verschwörern des 20. Juli 1944.



  • Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation

  • Rote Hilfe Deutschlands


  • Vereinigte Kletterabteilung, bekannt als Rote Bergsteiger


  • Transportkolonne Otto (verteilte in der Schweiz produzierte Flugschriften in Südwestdeutschland)

  • Die Europäische Union um Robert Havemann und Georg Groscurth


Als Beispiel einer von Kommunisten initiierten Widerstandsaktion in der Form eines versuchten Generalstreiks schon zu Beginn des Nationalsozialismus, siehe unter Mössinger Generalstreik.


Eine überwiegend aus jüdischen Mitgliedern bestehende kommunistische Widerstandsorganisation war die Gruppe um Herbert Baum in Berlin, deren Mitglieder 1942 nach einem Brandanschlag auf eine nationalsozialistische Propagandaausstellung im Lustgarten größtenteils verhaftet und ermordet wurden.



Sozialdemokratischer Widerstand |


Mit dem Verbot der SPD am 22. Juni 1933 gruppierte sich der sozialdemokratische Widerstand hauptsächlich in folgenden Organisationen:



  • Eiserne Front

  • Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold


  • Sopade, Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands aus dem Prager und Pariser Exil von 1934 bis 1940

  • Sozialistische Arbeiter-Jugend

  • Gruppe Neu Beginnen

  • Revolutionäre Sozialisten Deutschlands

  • Roter Stoßtrupp

  • Internationaler Sozialistischer Kampfbund

  • Sozialistische Front

  • Deutsche Volksfront

  • Rote Rebellen

  • Widerstandsgruppe Nehrling-Eberling



Widerstand anderer linker oder anarchistischer Organisationen und Parteien |


Kleinere linke Organisationen gewannen in der ersten Phase des Widerstandes bis etwa 1937/38 eine (gegenüber ihrer zahlenmäßigen Stärke in der Endphase der Weimarer Republik) überdurchschnittlich große Bedeutung. Den unten genannten Organisationen war es, auch auf Grund einer realistischeren Einschätzung der Stabilität des NS-Regimes, sehr viel besser als SPD oder KPD gelungen, sich auf die Arbeit in der Illegalität vorzubereiten. Auch gelang es diesen Organisationen zumeist auf Grund ihrer Struktur als relativ geschlossene und gefestigte Kaderorganisationen, das Gros der eigenen Mitgliedschaft in die illegale Arbeit einzubinden und Infiltrationsbestrebungen seitens Polizei und Gestapo entgegenzuwirken; ferner kam den kleineren linken Organisationen zugute, dass sie zunächst in einem geringeren Maße als die Massenparteien SPD und KPD seitens der Gestapo Beachtung fanden. Die zentralen und meisten regionalen Strukturen dieser Organisationen wurden bis 1937/38 von der Gestapo zerschlagen.



  • Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands

  • Kommunistische Partei-Opposition

  • Internationale Kommunisten Deutschlands

  • Kommunistische Räte-Union

  • Komitee für Proletarische Einheit

  • Leninbund

  • Gruppe Funke

  • Rote Kämpfer

  • Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands

  • Antinazistische Deutsche Volksfront

  • „Parole“ (Berlin – Neukölln)

  • Föderation Kommunistischer Anarchisten Deutschlands

  • Freie Arbeiter-Union Deutschlands

  • Kaiser/Riegraf-Gruppe (Heilbronn)

  • Schwarze Scharen

  • Eine in diesem Spektrum zu verortende Radiostation war der Sender der europäischen Revolution (SER), der von 1940 bis 1942 aus dem britischen Exil sendete



Gewerkschaftlicher Widerstand |


Neuere Forschungen zeigen, dass vergleichsweise viele sozialdemokratische Freigewerkschafter, insbesondere Funktionäre auf höherer und mittlerer Ebene der ADGB-Gewerkschaften, die im Frühjahr 1933 mit ihrer Anpassungspolitik gegenüber dem NS-Regime „versagten“, sich nur kurze Zeit später im Widerstand engagierten.[7] Insbesondere unter den sozialdemokratisch orientierten Metallern war – wie bei den kommunistischen Metallarbeitern – der gewerkschaftliche Widerstand gegen das NS-Regime intensiv. Besonders aktiv waren auch gewerkschaftliche Widerstandsgruppen der Eisenbahner.


Explizit gewerkschaftlichen Widerstand gab es durch freigewerkschaftliche Widerstandsgruppen, von illegalen Gruppen der kommunistischen Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) und deren „roten Verbänden“, gewerkschaftlicher Widerstand kam auch aus den Reihen der Christlichen und Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften sowie aus den Reihen der anarchistischen Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAUD), des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) sowie aus Strukturen der Zwischengruppen wie der Kommunistischen Partei-Opposition (KPO).



  • Mit der Internationalen Transportarbeiterföderation (ITF) unter Edo Fimmen verbundene freigewerkschaftliche Widerstandsgruppen von Eisenbahnern (EdED), Seeleuten und Hafenarbeitern in Deutschland und im Exil

  • Der illegale freigewerkschaftliche Deutsche Metallarbeiter-Verband (DMV)

  • Die illegale freigewerkschaftliche Provisorische Hauptverwaltung des Zentralverbandes der Hotel-, Restaurant- und Caféangestellten um Fritz Saar

  • Der Arbeitsausschuss freigewerkschaftlicher Bergarbeiter

  • Die illegale freigewerkschaftliche "Reichsleitung der Gewerkschaften" (IRL) in Deutschland

  • Illegale Strukturen der Industriegruppen der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO)

  • Der illegale kommunistische Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins (EVMB)

  • Der illegale kommunistische Einheitsverband für das Baugewerbe (EVfdB)

  • Der illegale kommunistische Einheitsverband der Bergarbeiter Deutschlands (EVBD)

  • Das illegale kommunistische KPO-nahe Aktionskomitee Berliner Metallarbeiter (Aktionskomitee)

  • Der Kreis um Wilhelm Leuschner und Jakob Kaiser im Zusammenhang mit den Vorbereitungen des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944

  • Der Gewerkschaftliche Freiheitsbund gegen das Hakenkreuz

  • Die freigewerkschaftliche Auslandsvertretung der deutschen Gewerkschaften (ADG) im Exil

  • Die Koordinationsausschuss deutscher Gewerkschaftler in Frankreich

  • Die Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Großbritannien

  • Die Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Schweden



Opposition unter Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen |


Die Organisation Brüderliche Zusammenarbeit der Kriegsgefangenen (russisch Bratskoje Sotrudnitschetswo Wojennoplennych, BSW) versuchte, unter sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern im süddeutschen Raum gegen die Anwerbung zur Wlassow-Armee aufzutreten und für Sabotageakte zu werben.



Bündischer und jugendbewegter Widerstand |


Mitglieder der Bündischen Jugend organisierten ihren Widerstand in unterschiedlichster Weise:




  • Edelweißpiraten – Widerstand der Jugend

  • Einzelne Gruppen, wie beispielsweise die jungenschaftliche Gruppe um Michael Jovy, nahmen Kontakt zu Widerstandskämpfern wie Karl Otto Paetel oder zu anderen emigrierten Personen auf.


  • dj.1.11 – Deutsche Jungenschaft vom 1. November 1929 – Helle Hirsch plante einen Anschlag auf das Reichsparteitagsgelände.

  • Einige Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose hatten einen bündischen Hintergrund und waren vor dem Verbot in der dj.1.11 oder im Grauen Orden aktiv.

  • Der Hitlerattentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg engagierte sich in seiner Jugendzeit bei den Neupfadfindern. Größeren Einfluss auf sein späteres Handeln hatte aber die Ideenwelt im sogenannten George-Kreis.[8]

  • Andere Personen des Widerstandes, wie Adolf Reichwein als Mitglied des Kreisauer Kreises, engagierten sich während ihrer Studentenzeit in jugendbewegten und freistudentischen Gruppen, beispielsweise in der Akademischen Vereinigung Marburg oder dem Serakreis. Andere Mitglieder des Kreisauer Kreises wie Horst von Einsiedel und Carl-Dietrich von Trotha engagierten sich vorweg in der Schlesischen Jungmannschaft der Deutschen Freischar. Die Seminare des Pädagogen und Mitglieds des Serakreises Wilhelm Flitner waren Treffpunkte der Hamburger „Weißen Rose“, zu deren Unterstützern er zählte. Der im Schweizer Exil lebende Schriftsteller Kurt Held war ebenso Mitglied des Serakreises.



Kultureller Widerstand |


  • Die Swing-Jugend agierte mit zunehmender Verfolgung auch politisch


Bürgerlicher Widerstand |




  • Ernst-Niekisch-Widerstandsbewegung

  • Kreisauer Kreis

  • Freiburger Kreis


  • Kampf dem Faschismus (KdF-Gruppe), Hamburger Widerstandsgruppe

  • Kölner Kreis

  • Gemeinschaft für Frieden und Aufbau

  • Solf-Kreis

  • Speyerer Kameradschaft

  • Vierergruppen

  • Robinsohn-Strassmann-Gruppe

  • Arbeitsgemeinschaft Erwin von Beckerath


  • Heimatschutz in Oberstdorf und dem Kleinwalsertal


  • Gruppe Q bzw. Gruppe Freies Hamburg um Friedrich Ablass

  • Gruppe „Onkel Emil“ um Ruth Andreas-Friedrich


  • Harnier-Kreis, bayerische monarchistische Gruppe um die Widerstandskämpfer Heinrich Weiß, Adolf von Harnier und Josef Zott


  • Julius La Fontaine, Jurist in der Polizei- und Kommunalverwaltung


  • Eduard Schulte, Industrieller und Generaldirektor der Bergwerksgesellschaft Georg von Giesches Erben

  • Aktion Rheinland

  • Goerdeler-Kreis

  • Weiße Rose



Widerstand innerhalb der Wehrmacht |



  • In den frühen Jahren der Republik standen Teile der Reichswehr trotz einer oft republikkritischen oder sogar republikfeindlichen Haltung der NSDAP und insbesondere der SA (als Machtkonkurrent) ablehnend gegenüber. Dies äußerte sich etwa 1923 im Verbot der NSDAP durch Hans von Seeckt oder im Verlauf der Blomberg-Fritsch-Krise Anfang 1938, in der die bis dahin vergleichsweise selbstständige und den Kriegsplänen Hitlers kritisch gegenüberstehende Wehrmachtführung abgesetzt wurde.


  • Septemberverschwörung 1938: Als Hitler in der Sudetenkrise zum Krieg entschlossen schien, plante eine Gruppe von Militärs unter Führung des zurückgetretenen Generals Ludwig Beck die Verhaftung Hitlers. Der Plan scheiterte, als Großbritannien im Münchener Abkommen in letzter Minute nachgab und Hitler dadurch einen ungeheuren Prestigeerfolg in Deutschland ermöglichte.

  • In der Roten Kapelle waren Angehörige der Wehrmacht vom einfachen Soldaten bis zum Oberst neben Arbeitern, Künstlern und bürgerlichen Intellektuellen aktiv tätig. Von den Mitgliedern der international agierenden Widerstandsgruppe wurden zwischen Dezember 1942 und 1944 fast alle zu Zuchthausstrafen oder zum Tode verurteilt und hingerichtet. Vier der Angeklagten der Gruppen um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack begingen in der Haft Selbstmord, fünf wurden ohne Verfahren ermordet.[9]

  • Attentatsversuch durch Wilhelm Canaris, Erwin Lahousen und Fabian von Schlabrendorff durch Platzierung einer Bombe im Führerflugzeug am 13. März 1943 in Smolensk, die aber nicht detonierte. Die schon erfolgte Auslösung der Operation Walküre konnte gerade noch als Übung dargestellt und somit vertuscht werden.

  • Umsturzversuch und Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler: größter organisierter Widerstandsversuch gegen den Nationalsozialismus (Personen des 20. Juli 1944).


  • Freiheitsaktion Bayern, Ende April 1945. Mehrere Angehörige der Wehrmacht versuchten, Bayern kampflos den US-amerikanischen Verbänden zu übergeben und weiteres Blutvergießen zu verhindern.

  • Es gab auch Deutsche, die sich durch Fahnenflucht, Kriegsdienstverweigerung oder als „Kriegsverräter“ der Teilnahme am Krieg entzogen. Diese sind zum Teil bis heute nicht vollständig rehabilitiert.



Widerstand von Adligen |


Zwar hingen auch viele Adlige völkischen und nationalistischen und teilweise auch nationalsozialistischen Ideen an (viele standen dabei eher der DNVP nahe). Einige Adlige hielten allerdings auch schon früh kritische Distanz zum Nationalsozialismus, den „ungebildeten Schlägertrupps“ der SA und dem „Emporkömmling“ Hitler.



  • Beispielsweise versuchten die meisten Adligen schon im Vorfeld der Machtergreifung im Kabinett Papen und auch Hindenburg selbst, Hitler auszubooten.

  • Hitler beseitigte aber schon früh adlige Kritiker in der Verwaltung und Wehrmacht. Im Rahmen des sogenannten Röhm-Putsches wurden unter anderem der ehemalige Reichskanzler und General Kurt von Schleicher sowie der General Ferdinand von Bredow im Rahmen nationalsozialistischer „Säuberungen“ umgebracht (vgl. auch Peter von Heydebreck, Hans Erwin von Spreti-Weilbach, Herbert von Bose und Gustav Ritter von Kahr). Der greise Generalfeldmarschall August von Mackensen und der Freund Schleichers, Generaloberst z. V. Kurt von Hammerstein-Equord, versuchten während der Mordtage vergeblich Hindenburg zu erreichen, konnten aber nur zu einer kritischen Haltung des Offizierskorps beitragen.

  • In der Blomberg-Fritsch-Krise 1938 gelang es Hitler, im Rahmen teilweise konstruierter Affären den Oberbefehlshaber des Heeres Werner von Fritsch und Kriegsminister Werner von Blomberg abzusetzen, die gewagt hatten, gegen seine aggressive Außenpolitik Einspruch zu erheben. (Vgl. auch Wilhelm Freiherr von Ketteler).

  • Im Rahmen der sogenannten Septemberverschwörung bildete sich 1938 bereits ein Widerstandskreis im Amt Ausland/Abwehr, der für den Fall einer Mobilmachung Kommandeure für Staatsstreichspläne in Berlin gewinnen konnte; u. a. Erwin von Witzleben, Walter Graf von Brockdorff-Ahlefeldt, Paul von Hase, Wolf Heinrich Graf von Helldorf und Fritz-Dietlof von der Schulenburg. Nach der Münchner Konferenz wurde den Plänen zunächst der Boden entzogen.


Im Laufe des Kriegs und im Lichte der erlebten Gräueltaten wandten sich dann zunehmend auch eine Reihe anfänglich begeisterter oder moderater Anhänger vom Nationalsozialismus ab und wurden zu Gegnern des Regimes. Adelige spielten eine oft führende Rolle innerhalb von Widerstandskreisen. Dies gilt sowohl für bündische, bürgerliche, kirchliche und insbesondere militärische Widerstandskreise.


Militärs aus adligen Familien spielten auch bei einer ganzen Reihe von konkreten Attentatsversuchen auf Hitler eine zentrale Rolle. Hier war Henning von Tresckow und dann Claus Schenk Graf von Stauffenberg zentral beteiligt:




  • Fabian von Schlabrendorff und Tresckow schmuggelten 1943 eine Bombe in Hitlers Flugzeug, die jedoch wegen Vereisung nicht explodierte.

  • Wenige Tage später gewann Tresckow Rudolf-Christoph Freiherr von Gersdorff für ein Selbstmordattentat auf Hitler in einer Ausstellung im Berliner Zeughaus. Da Hitler die Ausstellung unerwartet schnell wieder verließ, misslang das Attentat.

  • Auf Anregung von Tresckow plante Axel von dem Bussche ebenfalls für den 23. November 1943 und später für den 16. Dezember 1943 im Führerhauptquartier ein Attentat.

  • Von Stauffenberg warb im Februar 1944 Ewald von Kleist an, der ein Attentat auf Hitler während einer Filmvorführung plante.


  • Eberhard von Breitenbuch wurde ebenfalls durch von Tresckow gewonnen und plante, Hitler mit der Pistole zu erschießen. Er verunglückte jedoch, bevor dies umgesetzt werden konnte.

  • Dies führte schließlich zum von Claus Schenk Graf von Stauffenberg durchgeführten Attentat im Führerhauptquartier und Putschversuch am 20. Juli 1944 – dem größten organisierten Widerstandsereignis gegen den Nationalsozialismus. An diesen Ereignissen waren auch viele Personen des ehemaligen Adels unter Lebensgefahr beteiligt oder ließen ihr Leben, etwa Albrecht Graf von Bernstorff, Georg Freiherr von Boeselager, Philipp Freiherr von Boeselager, Hans von Dohnanyi, Horst von Einsiedel, Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg, Hans Bernd von Haeften, Werner von Haeften, Carl-Hans Graf von Hardenberg, Paul von Hase, Caesar von Hofacker, Heinrich Graf von Lehndorff-Steinort, Wessel Freytag von Loringhoven, Ludwig von Leonrod, Helmuth James Graf von Moltke, Hans-Ulrich von Oertzen, Kurt von Plettenberg, Albrecht Mertz von Quirnheim, Fritz-Dietlof von der Schulenburg, Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld, Carl-Heinrich von Stülpnagel, Henning von Tresckow, Carl Dietrich von Trotha, Adam von Trott zu Solz, Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband, Peter Graf Yorck von Wartenburg, Erwin von Witzleben und Hinrich Graf von Borstel.[10]




Religiös motivierter und kirchlicher Widerstand |


Einzelne Vertreter verschiedener Kirchen prangerten in Predigten Judenverfolgung oder Konzentrationslager an und erhielten daraufhin Rede- und Schreibverbot oder wurden in KZs inhaftiert.


Als Lübecker Märtyrer werden die drei katholischen Priester Johannes Prassek, Eduard Müller und Hermann Lange sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink bezeichnet. Sie wurden am 10. November 1943 kurz hintereinander in der Untersuchungshaftanstalt Hamburg am Holstenglacis durch Enthauptung mit der Guillotine hingerichtet. Grund waren ihre als Geistliche öffentlich geäußerten, kritischen Bemerkungen zu den Unrechtstaten der Nationalsozialisten. Die drei katholischen Geistlichen wurden am 25. Juni 2011 seliggesprochen. An Stellbrink wird seit dessen Einführung im Jahre 1969 im Evangelischen Namenkalender erinnert.



  • Die Bekennende Kirche war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen; sie lehnte die Kirchengleichschaltung ab. Daneben leisteten einige Mitglieder wie Niemöller, Schneider, von Jan, Stöhr und Bonhoeffer passiven und aktiven Widerstand.

  • Die Württembergische Pfarrhauskette, organisiert durch Theodor Dipper, war eine Untergrundorganisation evangelischer Pfarrer zur Rettung von Juden.


  • Clemens August Graf von Galen, katholischer Bischof von Münster, kritisierte in Predigten die Rassenideologie Alfred Rosenbergs, die Gestapo und die Aktion T4 und konnte sogar erreichen, dass dieses Euthanasieprogramm zeitweilig gestoppt wurde.

  • Der Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg setzte sich öffentlich für die verfolgten Juden ein und wandte sich, wie von Galen, gegen die systematische Ermordung unheilbarer Kranker.

  • Der katholische Kreuzkampf im Oldenburger Land des Bistums Münster war ein seltener Fall offenen Volkswiderstandes gegen die Nationalsozialisten. Nach dem Verbot der Kreuze in den Schulen brach 1936 ein derartiger Proteststurm aus, dass dieses Verbot schließlich wieder aufgehoben werden musste. Zu ähnlichen Ereignissen kam es nach dem Schulkreuzerlass des bayerischen Innenministers und Gauleiters Adolf Wagner 1941 in ganz Ober- und Niederbayern. Auch hier wurde der Erlass wenig später wieder zurückgenommen.

  • Der Katholische Jungmännerverband (1938 aufgelöst) bezog im Wahlkampf 1933 gegen die NSDAP Stellung und widersetzte sich dem erzwungenen Rückzug aus dem Kirchenleben.

  • Der Kölner Kreis war ein ziviler Widerstandskreis aus dem Umfeld des politischen Katholizismus.


  • Junger Bundschuh war eine Fluchthelfergruppe, die hauptsächlich aus Katholiken bestand.

  • Die Zeugen Jehovas beteiligten sich nicht an Wahlen; sie lehnten den Personenkult um Hitler (etwa den Hitlergruß) sowie eine Mitgliedschaft in den NS-Organisationen ab. Viele Zeugen Jehovas verweigerten den Wehrdienst. In großen Flugblatt-Verteilaktionen machten sie 1936/37 auf die Unterdrückung der Zeugen Jehovas in Deutschland aufmerksam.

  • Die Mitglieder der Gemeinschaft der Siebenten Tags Adventisten Reformationsbewegung verweigerten, ebenso wie die Mitglieder der Christadelphians, den Wehrdienst.

  • Die Vierergruppen waren Widerstandsgruppen, die im Sommer 1941 zeitgleich und unabhängig voneinander durch christlich geprägte Jugendliche in Hamburg, München und Wien entstanden.


  • Hugolinus Dörr, ein katholischer Missionar, gründete die Saarländische Wirtschaftsvereinigung gegen die Eingliederung des Saarlands ins Deutsche Reich.

  • Mitglieder der Weißen Rose (Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell) druckten und verteilten vom Juni 1942 bis zum Februar 1943 Flugblätter, in denen zu einer klaren Entscheidung gegen die Diktatur Hitlers aufgerufen wurde. Bestimmte Mitglieder des studentischen Freundeskreises um die Weiße Rose waren in starkem Maße christlich motiviert und handelten nach eigener Aussage aus christlicher Überzeugung.

  • Die Widerstandsbewegung Bethanien, 1933 gegründet von Cuno und Margarete Horkenbach, Reinhold Meyer und anderen (hauptsächlich aus der ehemaligen Dreifaltigkeitsgemeinde in Berlin-Kreuzberg), organisierte die Rettung zahlreicher Verfolgter des NS-Regimes.

  • Vikar Ernst Moritz Roth betrieb aktive Gegnerschaft gegen die Nationalsozialisten in Dattenfeld. Die Folge waren der Entzug seiner Unterrichtserlaubnis und seine Versetzung.


  • Joseph Roth, Lehrer und Politiker. Als Politiker und als Katholik demonstrierte er aktiv seine Gegnerschaft. Ernst Moritz Roth war sein jüngerer Bruder.

  • Die von Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg herausgegebenen Weißen Blätter boten bis 1943 Freiraum vor der Gleichschaltung, der bei der Sammlung des konservativen Widerstands zum Tragen kam.

  • Provikar Carl Lampert trat gegen das NS-Regime auf, wurde hingerichtet und von der katholischen Kirche seliggesprochen.



Jüdischer Widerstand |


Siehe Jüdischer Widerstand im Holocaust-Artikel
Siehe auch Herbert Baum



Anlassbezogener Widerstand im Kleinen |


1943 versammelte sich eine Gruppe von Ehefrauen verhafteter jüdischer Männer vor dem Gestapogebäude in Berlin und verharrte dort so lange, bis ihre Ehemänner freigelassen wurden (siehe Rosenstraße-Protest).


Im Überblick betrachtet und in Relation zur Gesamtbevölkerung gab es in Deutschland zwischen 1933 und 1945 nur sehr wenige Bürger, die im Alltag die Zivilcourage aufbrachten, sich dem System des NS-Staates zu verweigern oder gar zu widersetzen. Aber es gab vereinzelt auch diesen zivilen Widerstand im Kleinen, indem Anordnungen der Regierung nicht befolgt wurden. Es gab Eltern, die versuchten, ihre Kinder von der HJ fernzuhalten, Soldaten, die sich weigerten, an Kriegsverbrechen teilzunehmen, Bürger, die Juden versteckten oder Zwangsarbeiter mit Nahrung versorgten, Gefängnisbeamte, die Akten „verlegten“, um Häftlinge vor der Verschickung zu bewahren. Auch wenn dies Einzelaktionen waren, bedeuteten sie für die betroffenen Personen beträchtliche Gefahr.



Widerstand in Österreich |





Chiffre der Widerstandsgruppe O5 am Wiener Stephansdom


Die meisten der österreichischen Widerstandsgruppen hatten nicht nur die Bekämpfung des nationalsozialistischen Regimes zum Ziel, sondern auch die Loslösung Österreichs vom Deutschen Reich. Vielfach waren die Mittel der Gruppen im politischen Bereich angesiedelt (Propaganda, Organisationsbildung, etc.). Des Weiteren war der Übergang zwischen Widerstandsaktivitäten und der nachrichtendienstlichen Tätigkeit für die Alliierten fließend. Aus heutiger Sicht ist gerade der militärische und geheimdienstliche Einsatz für die Alliierten wie von der Gruppe um Heinrich Maier und Franz Josef Messner (- von NS-Gerichten, Gestapo und heutigen Rechtsextremen als "Hoch- oder Landesverrat" beschimpft) als wesentlicher Bestandteil des Kampfes der Anti-Hitler-Koalition und des europäischen Widerstandes zu werten. Kämpferische Gruppen bildeten die Minderheit und waren meist erst nach 1942 aktiv tätig. Für sozialdemokratische, sozialistische und kommunistische Gruppen begann der Widerstand in Illegalität und Exil allerdings schon 1933/34, als diese mit der Installierung des Ständestaates illegalisiert wurden.
Charakteristisch für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Österreich ist die tiefe parteipolitische Fragmentierung, weswegen man grob zwischen linkem (Sozialisten, Kommunisten) und rechtem (bürgerlichen und katholischen) Widerstand unterscheiden kann. Erst im späteren Verlauf des Krieges und motiviert durch die Moskauer Deklaration kam es zur Ausbildung eines überparteilichen Widerstandes. Neben den einzelnen Gruppierungen, Mitglieder loser Verbindungen wie zum Beispiel der Österreichischen Aktion, gab es auch individuellen Widerstand. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes schätzt die Zahl der am Widerstand beteiligten Österreicher auf 100.000.[11]


Aufzählung der diversen Gruppen:



  • Überparteiliche Gruppen: O5, Neues freies Österreich

  • Bewaffnete Gruppen: Kärntner Slowenen als Kärntner Partisanen (siehe jugoslawische Partisanen) und die Partisanengruppe Leoben-Donawitz; die oft als Partisanen bezeichneten Gruppen im Salzkammergut um Sepp Plieseis oder auch im Ötztal kamen (abgesehen von ihrer politischen Tätigkeit) nicht über die Aufbau- und Bewaffnungsphase hinaus;

  • Militärischer Widerstand in der Wehrmacht: Robert Bernardis, Heinrich Kodré, Gruppe um Major Carl Szokoll, Walter Krajnc

  • Katholisch-konservatives-bürgerliches Lager: Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreichs, die Gruppe Maier-Messner-Caldonazzi, Tiroler Widerstandsbewegung, die beiden „Österreichische Freiheitsbewegung“ genannten großen Gruppen um Roman Scholz und Karl Lederer sowie die Großösterreichische Freiheitsbewegung als Gruppe um Jacob Kastelic, Gruppe um die Österreichische Aktion

  • Zahlreiche Priester wie Hermann Kagerer, Johann Gruber, Andreas Rieser, Matthias Spanlang, Konrad Just und Johann Steinbock

  • Die Predigten des Baptisten Arnold Köster mit häufig eingestreuter NS-Kritik


  • Legitimistische Widerstandsgruppen: Die Gruppe Burian, die Gruppe Zemljak, die Gruppe Müller-Thanner, die Illegale Österreichische Kaisertreue Front, die Vereinigung katholischer Edelleute in Österreich (1938 verboten, siehe auch Österreichs Adel und der Nationalsozialismus), die Gruppe um Otto von Habsburg

  • Andere religiöse Gruppen: Zeugen Jehovas

  • Aus der Sozialdemokratie hervorgegangene Gruppen wie die Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) und die Sozialistische Arbeiterhilfe (SAH), welche durch Exilgruppen wie das Auslandsbüro der österreichischen Sozialdemokraten (ALÖS), die Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten (AVOES) und das Austrian Labor Committee Unterstützung erfuhren.


  • Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)


  • Kommunistischer Jugendverband Österreichs (KJVÖ)


  • Trotzkistische und unabhängige kommunistische Gruppen wie der Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse, die Organisation Gegen den Strom (OG), die Mischlingsliga Wien (Sammelbecken von „Mischlingen“ im Sinne der Nürnberger Gesetze, initiiert von Otto Horn und Otto Ernst Andreasch), die von Karl Hudomalj gegründete Anti-Hitler-Bewegung Österreichs und die Revolutionären Kommunisten Österreichs (RKÖ), Gruppen ehemaliger Spanienkämpfer und Russlandrückkehrer, die Gruppe "Schwarze Front".

  • Kärnten: Katholische, slowenische, sozialistische und kommunistische Widerstandskämpfer wurden von der Gestapo verhaftet, abgeurteilt oder ins KZ gebracht. In drei spektakulären Prozessen wurden 31 slowenische Angehörige der „grünen Kader“ und kommunistische Widerstandskämpfer von Roland Freisler, dem Präsidenten des Volksgerichtshofes, zum Tode verurteilt und hingerichtet.

  • Steiermark: In der Gegend um den Erzberg gab es verschiedene Widerstandsgruppen. Ziel der Aktionen war vorwiegend die Lahmlegung des Eisenbahnverkehrs und des Frontnachschubs. Die kommunistische Gruppe um die Bergmänner Martin Michelli, Johann Pech, Siegfried Pichler und Alexander Soukup plante unter anderem die Sprengung von Brücken der Erzbergbahn, wurde jedoch Ende 1941 von der Gestapo verhaftet und die Mitglieder großteils zum Tode verurteilt.[12]

  • Im Exil: Austrian Democratic Union (August 1941–1945), London; 1939 gründete Ernst Karl Winter in New York mit dem "Austrian American Center" das erste überparteiliche Nationalkomitee. Dieses organisierte regelmäßige Demonstrationen und Aufmärsche und veröffentlichte wöchentliche Publikationen. In den USA gab es als Organisationen weiters die "Austrian American League" und die "Austrian Action" mit dem späteren "Austrian National Committee".

  • Überparteilich: Österreichische Freiheitsfront




Widerstand in besetzten und verbündeten Ländern |



Belgien |


Der belgische Widerstand war vielfältig und begann teilweise direkt nach der Besetzung durch die Deutschen: Es entstand eine breitgefächerte Untergrundpresse,[13]Fluchthilfenetzwerke wurden aufgebaut und große Sabotageaktionen durchgeführt.[14] Belgische Widerstandsgruppen unterschiedlicher politischer Ausrichtung (Front de l'Indépendance/Onafhankelijkheidsfront, Mouvement National Royaliste/Nationale Koninklijke Beweging, Groupe G (Abk. von Groupe Général de Sabotage de Belgique), Witte Brigade sowie die Armée secrète) sorgten gemeinsam dafür, dass die deutschen Truppen den Antwerpener Hafen vor ihrem Abzug 1944 nicht zerstören konnten. Viele belgische Soldaten und Offiziere schlossen sich der Armée Secrète ihres Landes an. Am 19. April 1943 verübten drei belgische Schulfreunde den Überfall auf den 20. Deportationszug nach Auschwitz.



Bulgarien |


Bulgarien war kein besetztes Land, sondern ein Mitgliedstaat des Dreimächtepakts. Es gab in Bulgarien seit 1941 kleine kommunistische Partisanengruppen. Sie wurden von sowjetischen Agenten organisiert, die mit Fallschirmen absprangen oder von U-Booten angelandet wurden. Sie unternahmen Sabotageakte und Anschläge auf Militärtransporte und Dienststellen. Die kleinen Partisanengruppen wurden von der Armee, Gendarmerie und Polizei, auch mit Unterstützung der deutschen Wehrmacht, bekämpft und weitestgehend in entlegene Gebirgsgebiete zurückgedrängt.



Dänemark |



Als ab dem 1. Oktober 1943 die dänischen Juden in Konzentrationslager deportiert werden sollten, wurde in einer beispiellosen Solidaritätsaktion innerhalb weniger Tage ein Großteil der dänischen Juden versteckt und von dänischen Fischern über die Ostsee ins sichere Schweden gebracht. So konnten über 7000 der 8000 Juden vor den Nationalsozialisten gerettet werden.




Frankreich |



Die Résistance, als Sammelbegriff für verschiedene politische Gruppierungen, kämpfte jahrelang gegen die Deutschen. Auch Frauen agierten in der Résistance.


1940 entstand die Vereinigung Freies Frankreich unter Charles de Gaulle. Militärisch wurde der Widerstand erst ab den Sommer- und Herbstmonaten 1943 bedeutsam. Die Wehrmacht setzte ab dann auch eigene Truppen zu ihrer Bekämpfung ein. Vorher war dies Aufgabe französischer und deutscher Polizeidienststellen gewesen.[15] Vor und während der Landung in der Normandie im Juni 1944 zerstörten Résistance-Gruppen oder -einzeltäter Telefonleitungen oder andere Infrastruktureinrichtungen (Näheres hier). Als Vergeltung tötete eine Kompanie der Waffen-SS am 10. Juni 1944 beim Massaker von Oradour 642 Zivilisten. Die Résistance war auch an der Schlacht um Paris im August 1944 beteiligt. Die kapitulierende Wehrmacht übergab die Stadt Colonel Rol, einem der Résistance-Chefs.


Siehe auch Befreiung (Libération)



Griechenland |


Griechische Partisanen begingen Sabotageakte, unternahmen Anschläge auf deutsche Besatzungsdienststellen und Militärtransporte. Als Vergeltung gegen solche Widerstandsaktionen begingen deutsche Soldaten die Massaker in Kalavrita auf dem Peloponnes und in Distomo bei Delphi. Bei der Schlacht um Kreta im Mai 1941 ermordeten deutsche Gebirgsjäger am 23. Mai 1941 im kleinen Bergdorf Floria alle Einwohner, die sie ergreifen konnten, weil sich die Griechen gegen die deutsche Besatzung wehrten und dabei 14 Gebirgsjäger starben. Griechische Mönche versteckten die aus Kreta abziehenden britischen Soldaten im Kloster Preveli an der kretischen Südküste, als diesen bei ihrem Rückzug zu ihren Schiffen von deutschen Fallschirmjägern der Weg abgeschnitten war. Einer der heute bekanntesten Partisanen Griechenlands war Mikis Theodorakis.



Italien |



Der Begriff Resistenza (italienisch für Widerstand) bezeichnet die Gesamtheit von Parteien und politischen Bewegungen, die Widerstand gegen den italienischen Faschismus und die nationalsozialistischen Kräfte in Italien leisteten. Diese Kräfte hielten Teile Italiens nach dem alliierten-italienischen Waffenstillstand vom 8. September 1943 besetzt. Wichtigster Kern waren die verschiedenen Formen der Partisanen-Bewegung – Comitato di liberazione nazionale, CLN (Komitee für nationale Befreiung), GAP und SAP.


Als Vergeltung gegen solche Widerstandsaktionen beging die SS Massaker, darunter das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen oder das Massaker von Marzabotto.


In der Nachkriegszeit gab es Goldene Tapferkeitsmedaillen für eine Reihe Gemeinden als Ganzes, die diese Partisanen-Bewegung unterstützten. Man rechnet, dass die Gefallenen des italienischen Widerstandes (in Kämpfen oder in Gefangenschaft erschossen) zusammen ca. 44.700 ausmachen; weitere 21.200 blieben verstümmelt und als Invaliden zurück. Der Anteil kämpfender Frauen unter den Partisanen war sehr hoch.


Die Deportation italienischer Juden fand nur in Ansätzen statt. Etwa 10.000 der in Lager deportierten Juden wurden ermordet.



Jugoslawien |





Luxemburg |


Luxemburg wurde zu Beginn des Westfeldzuges gegen Frankreich im Mai 1940 von der Wehrmacht besetzt. Es wurde im August 1942 annektiert. Auch im kleinsten, vom Dritten Reich besetzten und annektierten Nachbarland kam es zu Widerstandsaktionen von Untergrundgruppen wie der Lëtzeburger Patriote Liga (LPL), Lëtzeburger Freihétsbewegong (LFB), Lëtzeburger Freihétskämpfer (LFK), Lëtzeburger Volleks Legio'n (L.V.L.), Lëtzeburger Ro'de Lé'w (L.R.L.), Patriotes Indépendants (PI-Men), Lëtzeburger Freihétsbond (LFB), Alweraje, die sich in D'Unio'n, dem Zusammenschluss der Luxemburger Widerstandsgruppen zusammenfanden.




Niederlande |


Durch die Bemühungen von Geertruida Wijsmuller-Meier wurden von 1938 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 10.000 jüdische Kinder aus Deutschland und Österreich gerettet, die mittels sogenannter Kindertransporte nach England ausreisten.


Die erste niederländische Widerstandsgruppe, die „Geuzen“, wurde am 15. Mai 1940, dem Tag der niederländischen Kapitulation vor Hitler-Deutschland, gegründet. Ein paar Tage später entstand die kommunistische Widerstandsbewegung. Auch demobilisierte Offiziere bildeten schnell eine Widerstandsgruppe, „Ordedienst“ (OD) genannt. Der niederländische Widerstand war vor allem gewaltfrei.


Im November 1940 kündigten die Besatzer ein Berufsverbot für Juden an. Das führte in den Universitäten Delft und Leiden zu kurzen Streiks von Studenten und einigen Mitarbeitern. Der Februarstreik im Februar 1941 in Amsterdam und Nordholland war eine im besetzten Europa einzigartige Reaktion auf die ersten Judendeportationen in den Niederlanden. An dem von Kommunisten organisierten zweitägigen Streik nahmen ungefähr 40.000–50.000 Menschen teil.


Niederländische Partisanen versteckten Juden aus Holland und Deutschland (z. B. Anne Frank oder Edith Stein), ebenso Niederländer, die vor dem Arbeitsdienst oder Arbeitseinsatz untertauchten, geflüchtete Kriegsgefangene (insbesondere abgeschossene Besatzungen alliierter Flugzeuge) oder verhalfen ihnen zur Flucht über den Ärmelkanal, versteckten deutsche Wehrmachtsdeserteure, übermittelten den Alliierten in Großbritannien Umfang, Zustand und Lage deutscher Verbände der Wehrmacht, insbesondere deren Vorbereitung der geplanten Invasion Großbritanniens, und verübten Anschläge auf deutsche Besatzungsdienststellen und Militärtransporte.


Bald entstanden auch illegale Zeitschriften, insgesamt 1100. Einige dieser Ausgaben, Zeitungen wie Het Parool, Trouw und die Wochenzeitung Vrij Nederland, existieren noch heute.


Der Bankier Walraven van Hall zahlte ein regelmäßiges Tagegeld für Widerstandskämpfer und Zehntausende anderer Bürger. Die Abteilung hatte auf ihrem Höhepunkt 2000 illegal Beschäftigte.


Im April und Mai 1943 gab es vor allem im Osten des Landes ein paar Tage Generalstreiks, als demobilisierte niederländische Soldaten erneut festgenommen wurden. Dabei starben 90 Zivilisten.


Am 17. September 1944 rief die niederländische Regierung zu einem Generalstreik der Eisenbahn auf, um die alliierte Operation Market Garden zu unterstützen. Die Alliierten wollten via Arnheim nach Deutschland entlang der nördlichen Spitze des Westwalls vorstoßen.


Laut dem Niederländischen Institut für Kriegsdokumentation (NIOD) versteckten die Holländer auf dem Höhepunkt des Widerstandes 350.000 Menschen. Diese Leute wurden von mehr als 500.000 Menschen unterstützt – von bis zu einem Zehntel der damaligen Bevölkerung. Unter den Versteckten befanden sich 25.000 Juden. Insgesamt 5.200 Niederländer wurden von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet. Die Niederlande haben damit laut Yad Vashem den höchsten Anteil an Ausgezeichneten unter den besetzten Ländern.


Das kleine Dorf Nieuwlande in Drente beschloss eine Quotenregelung für Flüchtlinge einzurichten. Daher erhielt nach dem Krieg das ganze Dorf von Yad Vashem eine Auszeichnung für die Rettung von Juden. Auch die Widerstandsgruppe „NV“, die jüdische Kinder rettete, erhielt diese Auszeichnung.


Die niederländische Exil-Regierung in London half bei der Gründung einer Stiftung, des Nationaal Steunfonds aus Staatsanleihen und niederländischen Spenden, mit dem sie die verschiedenen Aktivitäten des niederländischen Widerstands von London zu unterstützen versuchte. Zu diesem Widerstand gehörte die Ende 1942 gegründete Landelijke Organisatie voor Hulp aan Onderduikers (LO), die landesweit Untergetauchten mit falschen Papieren, Lebensmittelrationierungsmarken, Geld und Verstecken zu helfen versuchte. In Aalten, unweit von Bocholt, wurde 2005 ein Untertauchermuseum eingerichtet, das die groteske, reale, zeitweilige Situation erfahrbar macht, als im selben Haus im Erdgeschoss die Ortskommandantur und unter dem Dach Untergetauchte untergebracht waren. Auf eine damalige Bevölkerung van 10.000 Leute versteckten die Aalter 2.500 Menschen.


Der bewaffnete Widerstand war ursprünglich ein Teil der Organisation des Versteckens. Dieser konzentrierte sich auf die Beschlagnahme von Ausweisen und Lebensmittelkarten. Allmählich wurden die Angriffe gewalttätiger. Es kam zu Befreiungsaktionen verhafteter Widerständler, ein Dutzend Mal mit spektakulärem Erfolg.


Eine wichtige Rolle im Widerstand, so beim Februarstreik, spielte bis zu ihrer Zerschlagung im April 1942 die Marx-Lenin-Luxemburg-Front (MLL-Front) um Henk Sneevliet, Willem Dolleman und Ab Menist, die alle am 12. April 1942 von den deutschen Besatzern hingerichtet wurden. Die MLL-Front unterschied sich von den meisten anderen Widerstandsgruppen dadurch, dass sie eine Zusammenarbeit mit von ihr als monarchistisch oder imperialistisch eingeschätzten Kräften ablehnte. Die MLL-Front verfügte über etwa 500 feste Mitglieder und gab vierzehntäglich die viel gelesene Untergrundzeitung Spartacus in einer Auflage von etwa 5000 Exemplaren heraus.


Der niederländische Autor Maarten ’t Hart beschäftigt sich in seinen Romanen Das Wüten der ganzen Welt und Die Netzflickerin mit dem niederländischen Widerstand.


Ein Beispiel von Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf der Insel Schouwen-Duiveland in Zeeland sind Die Zehn von Renesse.




Norwegen |




Beschädigte Gebäude und deutsche Soldaten in Bergen, nach Explosion des Munitionsschiffs Vorboode am 20. April 1944. (Quelle: Bundesarchiv)


Im Mai 1941 wurde die norwegische Widerstandsorganisation Milorg gegründet. Der norwegische Widerstand verhalf Juden zur Flucht nach Schweden und übermittelte den Alliierten in Großbritannien Informationen über Umfang, Zustand und Lage deutscher Verbände der Wehrmacht, insbesondere der Marine. Das letzte große deutsche Schlachtschiff Tirpitz wurde mit Hilfe des norwegischen Widerstands im Karrfjord am 22. September 1943 mit britischen Mini-U-Booten angegriffen (die Norweger hatten herausgefunden, dass die U-Boot-Horchgeräte am Grund des Fjords an diesem Tag wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet wurden) und 1944 in Tromsø von britischen Bombern mit einer besonderen Bombe, der Tallboy, versenkt. Die in Deutschland bekannteste Angehörige des norwegischen Widerstands dürfte Rut Bergaust sein, die hierbei ihren späteren Ehemann, den deutschen Exilanten Willy Brandt, kennenlernte.



Polen |


Mitte 1940 beteiligten sich über 100.000 Männer und Frauen an Partisanenaktionen gegen die deutsche Besatzung.




  • Polnische Heimatarmee unter anderem im Warschauer Aufstand

  • Polnische Volksarmee


  • Jüdische Kampforganisation im Warschauer Ghetto


  • Nationale Streitkräfte der polnischen Nationalisten


  • Bauernbataillone vor allem im Osten Polens




Tschechien |





Monument zum Gedenken an die Operation Anthropoid, 2009


Anfang 1940 gründeten die größten drei nicht-kommunistischen Widerstandsgruppen im Protektorat Böhmen und Mähren die Dachorganisation ÚVOD zur Koordination des Widerstands und der Nachrichtenverbindung zur Exilregierung in London. Durch Verhaftungen und Hinrichtungen der Mitglieder kam die Tätigkeit des ÚVOD bis Ende 1942 praktisch zum Erliegen.


Im Mai 1942 verübten zwei tschechische Soldaten der Exilarmee, die Ende 1941 bei Pilsen mit Fallschirmen von einem britischen Bomber abgesprungen und in den folgenden Monaten in Prag untergetaucht waren, dort ein Handgranaten- und Maschinenpistolenattentat auf den höchsten SS-Machthaber in Tschechien, Reinhard Heydrich. Die Aktion lief unter dem Decknamen Operation Anthropoid. Heydrich erlag einige Tage später seinen Verletzungen. Als Vergeltung wurden alle erwachsenen Männer, viele Frauen und die meisten Kinder aus Lidice ermordet, ebenso wurden fast alle Einwohner aus Ležáky brutal getötet. Beide Ortschaften wurden vollständig zerstört, weil man annahm, die Einwohner hätten den Attentätern Unterschlupf gewährt.


Im Juni 1942 formierte General Ludvík Svoboda ein tschechoslowakisches Infanteriebataillon, aus dem eine Brigade wurde.




Slowakei |



Im Spätsommer/Herbst 1944 kam es in der Slowakei zum Slowakischen Nationalaufstand. Kommunistische Partisanen kämpften gemeinsam mit Teilen der slowakischen Armee gegen das Regime des deutschen Satellitenstaates unter dem Präsidenten und Führer Jozef Tiso.


Den 2.500 Partisanen standen 50.000 deutsche Soldaten (einschließlich Waffen-SS und deren Dirlewanger-Brigade), die Bereitschaftseinheiten der Hlinka-Garde und 14.500 Soldaten der slowakischen Armee gegenüber. Am 27. Oktober 1944 wurde der Widerstand gebrochen, bei den anschließenden „Säuberungen“ kam es zu Massakern und gewalttätigen Übergriffen an den Partisanen, aber auch an der slowakischen Zivilbevölkerung.




Sowjetunion |




Sowjetische Partisanen in Weißrussland (1943).


Der Deutsch-Sowjetische Krieg, in der Sowjetunion als Großer Vaterländischer Krieg bezeichnet, war die Mobilisierung großer Teile der sowjetischen Bevölkerung gegen die Eindringlinge im Zusammenhang mit dem Krieg. Neben der Roten Armee, die an der Front gegen die Eindringlinge kämpfte, gab es in den besetzten Gebieten hinter der deutschen Front eine breite Partisanenbewegung. Zugleich war jede Unterstützung der Rüstung und der Roten Armee im nicht besetzten Hinterland patriotischer Einsatz (auch wenn die KPdSU als Partei nicht unterstützt wurde).



Ungarn |


Die Rettung von Zehntausenden Budapester Juden erfolgte nicht durch den Reichsverweser Horthy, sondern vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Konsenses in dieser Frage.


Von den 825.000 Personen, die in Ungarn innerhalb der Grenzen von 1941 bis 1945 lebten und als Juden angesehen wurden, kamen im Holocaust etwa 565.000 ums Leben, während 260.000 die Kriegsjahre überlebten (siehe Geschichte der Juden in Ungarn#Der Holocaust in Budapest).


Im Juni 1944 veröffentlichten Medien (Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk) in neutralen und in alliierten Staaten Einzelheiten über das Schicksal der ungarischen Juden. In der Folge setzten sich zahlreiche Persönlichkeiten, darunter ungarische protestantische Bischöfe sowie der ungarische Primas Serédi, bei Horthy für die Einstellung der Deportationen ein. Diese Interventionen führten dazu, dass am 8. Juli die Einstellung der Deportationen beschlossen wurde, der Heinrich Himmler Ende Juli ebenfalls zustimmte.


Im August schien sich die Lage zunächst zu bessern, als die Regierung unter Sztójay von Horthy entlassen wurde und durch eine weniger deutschfreundliche Regierung unter General Géza Lakatos ersetzt wurde. Lakatos blieb jedoch nur im Amt, bis am 15. Oktober die faschistische Pfeilkreuzlerpartei unter Ferenc Szálasi die Macht ergriff. Adolf Eichmann – am 24. August aus Budapest abgereist – kehrte am 17. Oktober zurück und nahm die Maßnahmen zur Deportation der Budapester Juden wieder auf. Später wurden diese unmöglich, weil sowjetische Truppen Budapest eingeschlossen hatten.[16]


Einige Bemühungen neutraler Staaten zur Rettung von Budapester Juden erwiesen sich als erfolgreich: Bis Ende Oktober 1944 wurden durch den salvadorianischen Konsulatssekretär George Mandel-Mantello über 1.600 Schutzpässe ausgestellt. Weitere Tausende von Schutzbriefen wurden ausgestellt von den Schweizer Diplomaten Carl Lutz, Harald Feller und Friedrich Born, dem schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg, dem spanischen Diplomaten Ángel Sanz Briz (unterstützt vom italienischen Geschäftsmann Giorgio Perlasca) sowie vom Apostolischen Nuntius Angelo Rotta. Etwa Ende 1944 standen etwa 33.000 Budapester Juden unter diplomatischem Schutz neutraler Staaten oder des IKRK.




Persönlichkeiten, die den Widerstand trugen |



Überblick |



  • Liste von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus

  • Personen des 20. Juli 1944

  • Personen der „Roten Kapelle“

  • In Yad Vashem, einem bedeutenden Dokumentationszentrum und Museum in Israel, wurde eine Allee von Bäumen zu Ehren derjenigen Gojim (Nichtjuden) gepflanzt, die unter Einsatz ihres Lebens Juden zu retten versuchten: der Wald der „Gerechten unter den Völkern“ (hebr.: חסיד אומות העולם).



Untertauchen und Verstecken inländischer Flüchtlinge |


Das Untertauchen von jüdischen Bewohnern während der Zeit des Nationalsozialismus und das Verstecken dieser Personen zur Rettung vor der Deportation war auch für ihre Helfer sehr riskant und muss als individuelle Widerstandhandlung gewertet werden. Im besetzten Polen stand darauf die Todesstrafe.


Das Untertauchen einer Person in einem von Kriegswirtschaft geprägten Land ist ein technisch sehr schwieriges Verhalten. Lebensmittel waren nicht auf dem freien Markt erhältlich, sondern nur gegen Abschnitte von Lebensmittelkarten, die eine Bezugsberechtigung und deren Überprüfung voraussetzten. Das Mitsichführen von Gepäck konnte bei Kontrollen sofort Verdacht auslösen – wurde das eigene Gepäck zurückgelassen, bestand die Gefahr, es durch einen plötzlich notwendigen Wechsel des illegalen Übernachtungsplatzes zu verlieren. Der länger als übliche Aufenthalt in einer Gaststätte, Bibliothek oder einem Kino konnte Nachfragen zur Identität auslösen. Das zufällige Zusammentreffen mit Personen, die vom Verschwinden wussten und die zugleich potentielle Unterstützer der NS-Regierung waren, musste möglichst vermieden werden. Das Wissen um diese Gefährdungen war sicher ein hoher Stressfaktor. Die Gestapo versuchte gezielt Spitzel in solche Netzwerke einzuschleusen (Berlin – Februar 1943; z. B. Stella Goldschlag).


Siehe auch: Holocaust, Judenretter (andere Ausdrücke Judenhelfer, Judenbegünstigung)



Siehe auch |



  • Liste der Attentate auf Adolf Hitler

  • Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945

  • Zustimmung zum Nationalsozialismus



Literatur |



International |



  • Jean Cardoen, Ulrich Schneider (Hrsg.): Antifaschistischer Widerstand in Europa 1922–1945. Mit einem Vorwort von Manolis Glezos, Papyrossa-Verlag Köln, 2015, ISBN 978-3-89438-589-7.

  • Andreas G. Graf (Hrsg.), Anarchisten gegen Hitler. Anarchisten, Anarcho–Syndikalisten, Rätekommunisten in Widerstand und Exil. Berlin: Lukas–Verlag 2001, ISBN 3-931836-23-1.



Deutschland |




  • Rudolph Bauer: Waren damals alle Feiglinge? 1933 bis 1945 zwischen Trier und Koblenz. Kliomedia, Trier 2009. ISBN 978-3-89890-139-0.


  • Wolfgang Benz, Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. 2., durchges. Aufl. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994. ISBN 3-10-005702-3.


  • Ulrich Cartarius: Opposition gegen Hitler. Deutscher Widerstand 1933–1945. Siedler, Berlin 1984. ISBN 3-88680-110-1.


  • Hans Coppi, Stefan Heinz (Hrsg.): Der vergessene Widerstand der Arbeiter. Gewerkschafter, Kommunisten, Sozialdemokraten, Trotzkisten, Anarchisten und Zwangsarbeiter. Dietz, Berlin 2012. ISBN 978-3-320-02264-8.


  • Christof Dipper: Der deutsche Widerstand und die Juden. In: Geschichte und Gesellschaft, Heft 3, Jg. 9, 1983 ISSN 0340-613X S. 349–380. Zugl. Habil. Univ. Trier 1980.


  • Allen Dulles: Verschwörung in Deutschland. Mit einem Nachwort des Übersetzers Wolfgang von Eckardt, Europa Verlag, Zürich 1948. Ersterscheinen unter dem Titel Germanys Underground. Macmillan, New York 1947.


  • Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Siedler, Berlin 1994. ISBN 3-88680-539-5.


  • Hans-Joachim Fieber (Hrsg.): Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945. Ein biografisches Lexikon. Trafo Verlag, Berlin 2006. ISBN 3-89626-350-1.

  • Jan Foitzik: Zwischen den Fronten. Zur Politik, Organisation und Funktion linker politischer Kleinorganisationen im Widerstand 1933 bis 1939/1940. Verlag Neue Gesellschaft, Bonn 1986. ISBN 3-87831-439-6.


  • Hermann Graml (Hrsg.): Widerstand im Dritten Reich – Probleme, Ereignisse, Gestalten. Fischer TB, Frankfurt 1994. ISBN 3-596-12236-8.

  • Raimund Herder, Philipp von Boeselager: Wege in den Widerstand gegen Hitler. Verlag Herder, Freiburg 2009, ISBN 978-3-451-06097-7.


  • Stefan Heinz, Siegfried Mielke (Hrsg.): Funktionäre des Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins im NS-Staat. Widerstand und Verfolgung (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration, Band 2). Metropol Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86331-062-2.


  • Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat – Der Kampf der Opposition gegen Hitler. 4. neubearbeitete und ergänzte Ausgabe. Piper, München 1985. ISBN 3-492-00718-X.


  • Michael Kißener (Hrsg.): Widerstand gegen die Judenverfolgung. Univ.-Verl. Konstanz 1996. ISBN 3-87940-511-5.

  • Linda von Keyserlingk-Rehbein: Nur eine »ganz kleine Clique«? Die NS-Ermittlungen über das Netzwerk vom 20. Juli 1944. Lukas-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-86732-303-1

  • Michael Kißener, Harm-Hinrich Brandt, Wolfgang Altgeld (Hrsg.): Widerstand in Europa – Zeitgeschichtliche Erinnerungen und Studien. Universitätsverl. Konstanz, 1995. ISBN 3-89669-850-8.


  • Frank McDonough: Opposition and Resistance in Nazi Germany (Cambridge Perspectives in History). Cambridge University Press, 2001. ISBN 0-521-00358-X.


  • Helmut Moll (Hrsg.): Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Im Auftrag der deutschen Bischofskonferenz, Paderborn 1999. Zahlreiche Neuauflagen, zuletzt in der 6. Auflage, ISBN 978-3-506-78080-5.


  • Helmut Moll: Die katholischen deutschen Martyrer des 20. Jahrhunderts. Ein Verzeichnis. Paderborn u. a., 4. Auflage 2005, ISBN 3-506-75777-6.


  • Helmut Moll: Martyrium und Wahrheit. Zeugen Christi im 20. Jahrhundert. (Weilheim-Bierbronnen 2005; 5., durchgesehene Auflage 2012), ISBN 3-928273-74-4.


  • Hans Mommsen: Alternative zu Hitler. Studien zur Geschichte des deutschen Widerstandes. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45913-7.


  • Siegfried Mielke, Stefan Heinz (Hrsg.) unter Mitarbeit von Marion Goers: Funktionäre des Deutschen Metallarbeiterverbandes im NS-Staat. Widerstand und Verfolgung (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration. Band 1). Metropol, Berlin 2012, ISBN 978-3-86331-059-2.


  • Siegfried Mielke, Stefan Heinz (Hrsg.) unter Mitarbeit von Julia Pietsch: Emigrierte Metallgewerkschafter im Kampf gegen das NS-Regime (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration. Band 3). Metropol, Berlin 2014, ISBN 978-3-86331-210-7.


  • Siegfried Mielke, Stefan Heinz: Eisenbahngewerkschafter im NS-Staat. Verfolgung – Widerstand – Emigration (1933–1945) (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration. Band 7). Metropol, Berlin 2017, ISBN 978-3-86331-353-1.


  • Ger van Roon: Widerstand im Dritten Reich. Ein Überblick. Beck, München 1979. ISBN 3-406-06791-3.


  • Karl Heinz Roth, Angelika Ebbinghaus: Rote Kapellen, Kreisauer Kreise, Schwarze Kapellen: Neue Sichtweisen auf den deutschen Widerstand gegen die NS-Diktatur. vsa, Hamburg 2004. ISBN 3-89965-087-5.


  • Hans Rothfels: Die deutsche Opposition gegen Hitler. Eine Würdigung. Manesse, Frankfurt 1949 (Neuauflage 1994. ISBN 3-7175-8208-9). Ersterscheinen in englischer Sprache:


  • The German opposition to Hitler, an appraisal. H. Regnery Co., Hinsdale, Illinois, 1948.


  • Hans-Rainer Sandvoß: Berlin war nicht nur Zentrum des NS-Terrors, sondern auch des Widerstandes. In: Susanne Kähler/Wolfgang Krogel (Hrsg.): Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins. 65. Jahrgang, Berlin 2016, S. 195–208.


  • Jürgen Schmädeke, Peter Steinbach: Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die deutsche Gesellschaft und der Widerstand gegen Hitler. Historische Kommission zu Berlin/Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Hrsg.). Piper Verlag, München/Zürich 1985. ISBN 3-492-02988-4.


  • Peter Steinbach (Hrsg.): Lexikon des Widerstandes 1933–1945. Beck, München 1994. ISBN 3-406-37451-4.

  • Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hrsg.): Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933–1945. Lukas-Verlag, Berlin 2004. ISBN 3-936872-37-6.


  • Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Handbuch zum Widerstand gegen Nationalsozialismus und Faschismus in Europa 1933/1939 bis 1945. Verlag de Gruyter, Berlin/New York 2011. ISBN 978-3-598-11767-1.

  • Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Der deutsche Widerstand gegen Hitler. Wahrnehmung und Wertung in Europa und den USA. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002. ISBN 3-534-13146-0.

  • Axel Ulrich: Politischer Widerstand gegen das "Dritte Reich" im Rhein-Main-Gebiet. 4. Aufl.Thrun-Verlag, Wiesbaden 2015. ISBN 978-3-9809513-2-6.

  • Rüdiger von Voss (Hrsg.): Der Geist des Widerstands. Schriftsteller – Philosophen – Historiker – Staatsrechtler. Reden zum 20. Juli 1944. August Dreesbach Verlag, München 2014. ISBN 978-3-944334-22-6.


  • Günther Weisenborn (Hrsg.): Der lautlose Aufstand. Bericht über die Widerstandsbewegung des Deutschen Volkes 1933–1945. Nach d. Material von Ricarda Huch. Mit einer Einleitung von Martin Niemöller, Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg 1953.


  • Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945. Schriftenreihe. Hg. von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 1983 ff., 14 Bände.


  • Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 42, 1994, Heft 7. (online, PDF, 353 kB; Themenheft mit Vorträgen der Tagung „Das andere Deutschland. Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mythos und Vermächtnis“. Potsdam, 23.–24. Juni 1994).



Österreich |




  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in den österreichischen Bundesländern 1934–1945. Eine Dokumentationsreihe.


    • Widerstand und Verfolgung in Wien 1934–1945. 3 Bände. 1975. ISBN 3-215-05506-6.


    • Widerstand und Verfolgung in Niederösterreich 1934–1945. 3 Bände. 1987. ISBN 3-215-06418-9.


    • Widerstand und Verfolgung in Oberösterreich 1934–1945. 2 Bände. 1982. ISBN 3-215-04965-1.


    • Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934–1945. 2 Bände. 1991. ISBN 3-215-06564-9.


    • Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934–1945. 2 Bände. ISBN 3-215-05366-7.


    • Widerstand und Verfolgung im Burgenland 1934–1945. 1983. ISBN 3-215-02259-1.



  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Erzählte Geschichte.

    • Band 1: Berichte von Widerstandskämpfern und Verfolgten – Arbeiterbewegung. 1985. ISBN 3-215-05777-8.

    • Band 2: Berichte von Männern und Frauen in Widerstand wie Verfolgung – Katholiken, Konservative, Legitimisten. 1992. ISBN 3-901142-11-8.

    • Band 3: Jüdische Schicksale – Berichte von Verfolgten. 1992. ISBN 3-216-06377-1.

    • Band 4: Berichte von Widerstandskämpfern und Verfolgten – Spurensuche, erzählte Geschichte der Kärntner Slowenen. 1990. ISBN 3-215-07446-X.




  • Hermann Langbein: … nicht wie die Schafe zur Schlachtbank – Widerstand in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern 1938–1945. Fischer, Frankfurt 1988. ISBN 3-596-23486-7.


  • Radomír Luža: Der Widerstand in Österreich 1938–1945. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1983. ISBN 3-215-05477-9.


  • Fritz Molden: Die Feuer in der Nacht. Opfer und Sinn des österreichischen Widerstandes 1938–1945. Amalthea, Wien, München 1988. ISBN 3-85002-262-5.


  • Wolfgang Neugebauer: Der österreichische Widerstand 1938–1945. Edition Steinbauer, Wien 2008. ISBN 978-3-902494-28-3.


  • Tilly Spiegel: Frauen und Mädchen im österreichischen Widerstand. Wien, Frankfurt, Zürich 1966, 1987.


  • Herbert Steiner: Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. 1995. ISBN 3-85409-243-1.


  • Helga Thoma: Mahner, Helfer, Patrioten. Porträts aus dem österreichischen Widerstand. Edition Va Bene, Wien 2004. ISBN 3-85167-168-6.



Frankreich |




  • Jean-Pierre Azéma: Des résistances à la Résistance. In: La France des années noires. T2, Éditions du Seuil, Paris 1993.

  • Philippe Bourdrel: L'Épuration sauvage 1944–1945. Éditions Perrin, Paris 2002.


  • Pierre Broué, Raymond Vacheron: Meurtres au maquis. Éditions Grasset, Paris 1997.

  • Walther Flekl: Résistance. In: Frankreich-Lexikon. Erich Schmidt, Berlin 2005. S. 833–836 (Lit.) ISBN 3-503-06184-3.* Jean-François Muracciole: Histoire de la résistance en France. PUF, Que sais-je ?, Paris 2003.

  • Alain Guérin: La Résistance. Chronique illustrée 1930–1950. (5 Vol.). Livre Club Diderot, Paris 1972.

  • Dominique Peillon: Les Réseaux de Résistance. In La France des années noires. T1, le Seuil 1993.

  • Dominique Peillon, Olivier Wieviorka: La Résistance. In: La France des années noires. T2, Éditions du Seuil, Paris 1993.


  • Gilles Perrault: Taupes rouges contre SS. Éditions Messidor, Paris 1986 (communistes et antifascistes allemands et autrichiens dans la Résistance en France). Aufl. 1996: ISBN 978-2-209-05819-8.



Quellenedition |



  • Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Widerstand als „Hochverrat“ 1933–1945. Die Verfahren gegen deutsche Reichsangehörige vor dem Reichsgericht, dem Volksgerichtshof und dem Reichskriegsgericht. München 1994–1998, rund 70.000 Seiten auf 750 Mikrofiches.


Weblinks |



 Commons: Antifaschistischer Widerstand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Umfangreiche Auswahlbibliographie zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf Zeitgeschichte-online.


Europa |




  • European Resistance Archive (ERA) (englisch)

  • Materialsammlung von Lernen aus der Geschichte zu: Widerstand der Arbeiterbewegung, bewaffneter Widerstand, Jüdischer Widerstand, Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ und Swing Jugend

  • Gewaltfreier Widerstand im Zweiten Weltkrieg



Deutschland |



  • Bundeszentrale für politische Bildung, Verweigerung im Alltag und Widerstand im Krieg

  • BPB, Selbstbehauptung und Gegenwehr von Verfolgten


  • www.gdw-berlin.de Gedenkstätte Deutscher Widerstand


  • Wissenschaftliches Hintergrundgespräch mit Stefan Heinz (FU Berlin): „Arbeiterwiderstand hatte die größten Verluste zu beklagen“ – Zum gewerkschaftlichen Widerstand gegen das NS-Regime

  • Briefmarken zum Deutschen Widerstand


  • Unerschrocken und entschlossen – Bergische Frauen zeigen Zivilcourage im Nationalsozialismus (Memento vom 4. Januar 2005 im Internet Archive)

  • Ehrentafel Opfer 20. Juli 1944 – Gesichter des deutschen Widerstandes


  • www.briegel-online.de Der Widerstand der katholischen Jugend im Nationalsozialismus


  • Wolf Oschlies: Widerstand 1933–1945 (Memento vom 23. Februar 2008 im Internet Archive)

  • Widerstand christlicher Frauen


  • Der deutsche Widerstand (Memento vom 25. März 2014 im Internet Archive)


  • Deutscher Widerstand gegen den Nationalsozialismus (französisch)

  • Online-Ausstellung „Widerstand!? Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus“


  • Gilbert Merlio: Der deutsche Widerstand gegen Hitler (La clé des langues)


Österreich |



  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes


  • Widerstand in Österreich. Ein Überblick. 2004 (Memento vom 25. März 2012 im Internet Archive)


  • Widerstand in Österreich: Kommunikation zwischen Widerstandsgruppen. 2000



Italien |


  • La Resistenza – Widerstand in Italien


Niederlande |




  • Widerstand und Verfolgung in den besetzten Niederlanden – Schulprojekt der Uni-Münster

  • Homepage Uni-Münster „Niederlandewissen“



Polen |



  • Jüdischer Widerstand in Polen am Beispiel des Aufstands im Warschauer Ghetto (Memento vom 5. Januar 2007 im Internet Archive), zuletzt abgerufen per Wayback Machine am 5. Januar 2007


Einzelnachweise |




  1. C. Rieber: Politischer Widerstand in der NS-Diktatur. In: Politik und Unterricht. 2/1994, S. 3 f.


  2. Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich, Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München, 2009, ISBN 978-3-486-59200-9, S. 96 f.


  3. Vgl. u. a. Dams, Stolle: Die Gestapo. Herrschaft und Terror im Dritten Reich (2017), S. 103ff.


  4. Vgl. u. a. Ernst Klee: Widerstand im KZ: Kein Ort für Helden. In: Die Zeit vom 27. März 1981.


  5. Vgl. Bernhard Schulz: Jüdischer Widerstand im NS. Sie kämpften ums Überleben. In: Der Tagesspiegel vom 11. April 2013.


  6. Wissenschaftliches Hintergrundgespräch mit Stefan Heinz (FU Berlin): „Arbeiterwiderstand hatte die größten Verluste zu beklagen“ – Zum gewerkschaftlichen Widerstand gegen das NS-Regime


  7. Vgl. dazu die Untersuchungen zu verschiedenen gewerkschaftlichen Organisierungsbereichen von Siegfried Mielke und Stefan Heinz in deren Buchreihe »Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration« im Berliner Metropol Verlag.


  8. Das „Geheime Deutschland“ – Der Einfluss des Dichters Stefan George auf Stauffenberg, 3sat.de, Januar 2009.


  9. Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hrsg.): Lexikon des Widerstands 1933–1945. 2. Auflage. Beck, München 1998, S. 166.


  10. „Die besten Namen des ostelbischen Adels waren hier (Anm.: im Widerstand) noch einmal vereint.“ Walter Görlitz: Die Junker, 1957, S. 407.


  11. Wolfgang Neugebauer: Widerstand in Österreich – Ein Überblick. DÖW, 19. Januar 2005, archiviert vom Original am 25. März 2012; abgerufen am 23. Januar 2018. 


  12. Vgl. Manfred Mugrauer "Geplante Sabotage am Erzberg" in Mitteilungen des DÖW, Folge 238, Oktober 2018, S. 1ff.


  13. Harry Stone: Writing in the Shadow. Resistance Publications in Occupied Europe, Routledge, London [u. a.] 1996: S. 89.


  14. Herman Bodson: Agent for the Resistance – A Belgian saboteur in World War II, Texas A & M Univ. Press, 1994, S. 150–153.


  15. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg. Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. Oldenbourg, München 2007, S. 2.


  16. Am 25. Dezember war Budapest völlig eingeschlossen; Näheres siehe Schlacht um Budapest.




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