Johann V. (Portugal)






König Johann V. von Portugal (Gemälde von Pompeo Batoni)


Johann V. (portugiesisch: Dom João Francisco António José Bento Bernardo de Bragança) (* 22. Oktober 1689 in Lissabon; † 31. Juli 1750 ebenda), genannt „der Großherzige“ (o Magnânimo), war König von Portugal von 1706 bis 1750. Er entstammte dem Haus Braganza.



Leben |


Johann V. war der Sohn von König Peter II. von Portugal und dessen zweiter Gemahlin Marie Sophie von der Pfalz. Nach dem Tod seines Vaters bestieg er 1706 den portugiesischen Thron.




Das persönliche Banner König Johann V.


Unter ihm wurde in Portugal der Absolutismus eingeführt, nachdem die Cortes, die portugiesische Ständeversammlung, über die der Adel ursprünglich an der Regierung beteiligt war, schon seit 1696 nicht mehr einberufen worden waren. Johann V. wurde als fähiger Staatsmann, hochgebildet und vielseitig interessiert, geschildert, der sich Ludwig XIV. von Frankreich zum Vorbild nahm. Wie in Frankreich kümmerten sich auch in Portugal die Adligen nicht mehr um ihren Landbesitz, sie sanken zu reinen Höflingen herab. Sein Reichtum, den der König in der Tradition anderer absolutistischer Könige in Bauten zu seinem Ruhm anlegte (Klosterpalast von Mafra, Universitätsbibliothek von Coimbra, Aquädukt von Águas Livres in Lissabon), stammte aus dem brasilianischen Goldhandel.


In seine Regierungszeit fiel das Ende des spanischen Erbfolgekriegs. Einer portugiesischen Armee unter der Führung des Marquês das Minhas gelang es, Madrid einzunehmen, die Spanier und Franzosen siegten dann aber in der Schlacht von Almansa (1707), der Franzose René Duguay-Trouin plünderte Rio de Janeiro (1711). 1713 schlossen Portugal und Frankreich Frieden, 1715 schließlich auch Portugal und Spanien.


Johann V. trat auf Seiten des Papstes in einen Krieg gegen die Türken ein (Seeschlacht von Matapan, 1717), geriet jedoch bald in Gegensatz zum Heiligen Stuhl, als er versuchte, mehr Einfluss auf die katholische Kirche in Portugal zu gewinnen. Erst als der Papst einwilligte, dass alle Bischöfe Lissabons den Titel eines Kardinals und Patriarchen bekämen und dem König selbst den Titel „Allergläubigster König“ (o Rei fidelíssimo) verlieh, versöhnten sich König und Papst wieder. Unter Johann V. erlebte das Land ein „zweites goldenes Zeitalter“, von dem viele der vom König errichteten Prunkbauten heute noch künden.


Die Abhängigkeit vom permanenten Zustrom von Gold aus Brasilien und die verschwenderische Hofhaltung trugen jedoch auch zum wirtschaftlichen Verfall des Landes bei.
Unter Johann V. nahm die Tätigkeit der Inquisition wieder zu, wendete sich aber nunmehr unter dem Einfluss der institutionalisierten akademischen Medizin vor allem gegen Volksheiler und vermeintliche Hexen.



Familie |


Johann V. heiratete am 27. Oktober 1708 in Lissabon Erzherzogin Maria Anna von Österreich (1683–1754), eine Tochter des römisch-deutschen Kaisers Leopold I. und der Eleonore Magdalena von Pfalz-Neuburg. Mit Maria Anna hatte er folgende Kinder:




Das Wappen der portugiesischen Könige von Johann II. bis Manuel II.




  • Maria Bárbara (* 4. Dezember 1711; † 27. August 1758) ⚭ 1729 König Ferdinand VI. von Spanien

  • Peter (* 19. Oktober 1712; † 29. Oktober 1714)


  • Joseph I. (* 6. Juni 1714; † 24. Februar 1777)

  • Karl (* 2. Mai 1716; † 29. März 1736)


  • Peter III. (* 5. Juli 1717; † 25. Mai 1786) ⚭ 1760 Maria I. von Portugal

  • Alexander Franz Joseph Antonius Nikolaus (* 24. September 1718; † 12. August 1728)

  • Josephine (* 1720; † 1801)


Außerdem hatte er noch mehrere nichteheliche Kinder, darunter




  • Gaspar (* 8. Oktober 1716; † 18. Januar 1789), Erzbischof von Braga

  • Josef (* 1720), Großinquisitor von Portugal













Vorgänger Amt Nachfolger
Peter II.
König von Portugal
1706–1750

Joseph I.


Weblinks |



 Commons: Johann V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



































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