Via Emilia






Das römische Straßennetz (die Via Aemilia in Dunkelblau)


Die Via Emilia (lateinisch Via Aemilia, deutsch Aemilianische oder Ämilianische Straße) ist eine ehemalige Römerstraße in Oberitalien, die am nördlichen Rand der Apenninen entlang von Placentia (Piacenza) bis nach Ariminum (Rimini) führte. Benannt ist sie nach der römischen Patrizierfamilie der Aemilier. Nach der Straße erhielt die historische Region Emilia (heute Emilia-Romagna) im Laufe der Zeit ihren Namen.[1]


Die Via Emilia ist heute als Strada Statale 9 Via Emilia Teil des italienischen Fernstraßennetzes.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Entstehung und Verlauf


  • 2 Überreste und Fundstellen


  • 3 Literatur


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise





Entstehung und Verlauf |


Die Via Emilia wurde im Auftrag des römischen Konsuls Marcus Aemilius Lepidus im Jahre 187 v. Chr. angelegt.[2] Sie war die Fortsetzung der Via Flaminia, die von Rom nach Rimini führte und verband die Städte Rimini (Ariminum), Imola, Bologna (Bononia), Modena (Mutina), Reggio Emilia (Regium), Parma und Fidenza (Fidentia) bis nach Piacenza (Placentia). Dort schlossen später die Via Aemilia Scauri nach Genua und Pisa und die Via Postumia nach Aquileia an.



Überreste und Fundstellen |


Im Flussbett des Reno in Bologna wurde der Meilenstein 78 aus Rimini gefunden. Er zeugt von der Restaurierung der Straße von Rimini bis zum Fluss Trebbia durch Kaiser Augustus im Jahr 2 v. Chr.


Reste einer Brücke über den Reno wurden in den 1890er Jahren entdeckt, bestehend aus Teilen der beidseitigen Brüstung, die ursprünglich etwa 11,6 m voneinander entfernt waren und aus ziegelverblendetem Beton bestanden. Sie gehörten zu einer Restaurierung, da die frühere Konstruktion (vermutlich in Augustus’ Wiederaufbau) aus rotem Veroneser Marmor bestand. Ein massiver Schutzwall, der leicht oberhalb lag, muss aus christlicher Zeit stammen, da eine große Anzahl römischer Grabsteine für seine Errichtung benutzt wurden. Das Flussbett wurde beim Einsturz der Brücke (etwa um das Jahr 1000) um wohl 6 Meter aufgefüllt.[3]


Ruinen weiterer antiker Brücken sind ebenfalls noch vorhanden. In San Savignano sul Rubicone in der Provinz Forlì-Cesena wurde die römische Brücke erst im Zweiten Weltkrieg gesprengt. Die heutige Brücke ist eine Rekonstruktion. Der Fluss, den sie überspannt, könnte der Rubikon der Antike sein.



Literatur |




  • Michael Rathmann: Via Aemilia. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 158 f.

  • N. Cantarelli u. a. (Hrsg.): Evoluzione di un territorio. Aemilia, una via, una regione. Parma 1989.



Weblinks |



 Commons: Via Emilia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise |




  1. Allerdings war Aemilia anfangs nur die populäre Bezeichnung für die Region, etwa in Martials Gedichten; als offizieller Name taucht der Name erst mit dem 2. Jahrhundert auf.


  2. Liv. 39,2,10


  3. E. Brizio in Notizie degli Scavi 1896, 125, 450; 1897, 330




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