Franzensfeste



















































































Franzensfeste
(italienisch: Fortezza)
Wappen
Wappen von Franzensfeste

Karte
Franzensfeste in Südtirol - Positionskarte.svg


Staat:

Italien

Region:

Trentino-Südtirol

Provinz:

Bozen – Südtirol

Bezirksgemeinschaft:

Wipptal

Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2017)
971/999

Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
59,63 % deutsch
38,51 % italienisch
1,86 % ladinisch

Koordinaten

46° 47′ N, 11° 37′ O46.78333333333311.616666666667749Koordinaten: 46° 47′ N, 11° 37′ O

Meereshöhe:
723–2708 m s.l.m. (Zentrum: 749 m s.l.m.)
Fläche:
61,74 km²
Dauersiedlungsraum:
2,4 km²

Fraktionen:

Grasstein, Mittewald
Nachbargemeinden:

Freienfeld, Mühlbach, Natz-Schabs, Sarntal, Vahrn

Partnerschaft mit:

Zeitlarn (D)

Postleitzahl:
39045

Vorwahl:
0472

ISTAT-Nummer:
021032
Steuernummer:
00246310213

Bürgermeister (2015):
Thomas Klapfer (SVP)

Franzensfeste ([.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ˈfrantsn̩sˌfɛstɛ]; italienisch Fortezza) ist eine Gemeinde mit 999 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) in Südtirol (Italien) in der Nähe von Brixen. Benannt ist die Gemeinde nach der von 1833 bis 1838 erbauten Festung Franzensfeste.


Im örtlichen Dialekt werden die Einwohner „Feschtinga“ (Festinger) genannt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


  • 2 Geologie


  • 3 Geschichte


  • 4 Verkehr


  • 5 Politik


    • 5.1 Bürgermeister


    • 5.2 Wappen




  • 6 Bildung


  • 7 Sehenswürdigkeiten


  • 8 Söhne und Töchter der Gemeinde


  • 9 Literatur


  • 10 Weblinks


  • 11 Einzelnachweise





Geografie |


Die Gemeinde Franzensfeste befindet sich im Süden des Wipptals in Südtirol. Das vom Eisack durchflossene Wipptal ist hier, bevor es im Brixner Becken im Süden aufgeht, sehr eng, von steilen Talflanken umrahmt und bietet auf seinem von Nordwesten nach Südosten ziehenden Verlauf nur wenig Platz für Siedlungen.


Im Südosten liegt der Hauptort der Gemeinde, Franzensfeste (730–750 m s.l.m.), nahe an der namensgebenden Festung Franzensfeste und direkt am Franzensfester Stausee (723 m) gelegen, dessen Südostende bereits zur Nachbargemeinde Natz-Schabs gehört. Weiter talaufwärts befinden sich die Fraktionen Mittewald (800 m) und – an der Nordgrenze zur Gemeinde Freienfeld – Grasstein (850 m). Zwischen den beiden Ortschaften liegt die Sachsenklemme, ein besonders enger Talabschnitt.


Zum 61,74 km² großen Gemeindegebiet gehören auch die das Wipptal auf beiden Seiten begrenzenden Gebirgszüge. Nordöstlich ragen die südlichen Ausläufer der Zillertaler Alpen auf, die das Wipptal vom unteren Valler Tal (Gemeinde Mühlbach) trennen, jedoch kaum über die Baumgrenze hinaufreichen. Deutlich höhere Gipfel umfasst das Franzensfester Gemeindegebiet auf der südwestlichen Talseite in den Sarntaler Alpen. Gegliedert werden diese vom Wipptal aus durch das bei Grasstein abzweigende Bergltal und das knapp südlich von Mittewald seinen Anfang nehmende Flaggertal, dessen oberer Abschnitt jedoch schon zur südlichen Nachbargemeinde Vahrn gehört. Die bedeutendsten Franzensfester Gipfel finden sich in dem Kamm, der die Westgrenze zur Gemeinde Sarntal trägt: Tagewaldhorn (2708 m), Sulzspitze (2577 m) und Tatschspitze (2526 m).



Geologie |





Brixner Granit mit mafischer Enklave. Handstück stammt aus Franzensfeste


Charakteristisch für das Gebiet um Franzensfeste ist der Brixner Granit. Es handelt sich hierbei um ein mittelkörniges, helles, plutonisches Gestein, bestehend hauptsächlich aus Feldspat, Quarz und Biotit. Petrographisch ist das Gestein als Granodiorit einzuordnen. Am Rand des Plutons kann eine eindeutige Kontaktmetamorphose festgestellt werden. Der Intrusivkörper bildete sich im Perm und ist somit ca. 280 Ma alt.



Geschichte |





Bahnhof Franzensfeste


Bereits 2500 v. Chr. befand sich eine kleine Siedlung beim heutigen Franzensfeste (durch Funde von Hausgeschirr belegt). Sie lag an der Route der Bernsteinstraße. Um 15 v. Chr. besiegten die Römer unter Tiberius und Drusus die Räter in einer Schlacht bei Bozen. Der Ort wurde dadurch Teil des römischen Reichs. In mehreren archäologischen Grabungen wurde eine 140 m lange Strecke der Via Raetia freigelegt.[1]


Während der Koalitionskriege rückte während des Tiroler Freiheitskampfes am 4. und 5. August 1809 General Lefebvre mit 2500 Franzosen, Sachsen und Bayern in Richtung Süden durch das Eisacktal vor. In der Nähe von Franzensfeste wurde der Verband von 500 Tiroler Schützen unter Andreas Hofer in einem Hinterhalt, der später nach dem Ereignis benannten Sachsenklemme, aufgerieben.


In den Jahren von 1833 bis 1838 erfolgte der Bau der Festung Franzensfeste.




Festung Franzensfeste


Im Jahr 1889 wurde auf Franzensfeste ein kleiner Obelisk aufgestellt, der einen geodätischen Fixpunkt markiert. An dieser Stelle treffen ein Breitengrad und ein Meridian aufeinander. Die Urmarke liegt auf 736,4520 Meter über Adria.[2]


Durch den Vertrag von Saint-Germain wurde Franzensfeste als Teil Südtirols 1919 italienisch.


Die Ortschaft Franzensfeste stellt seit Jahrhunderten einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Brennerverkehr dar. Früher und zum Teil immer noch aufgrund der Brennerbahn und der Pustertalbahn, heute besonders durch die Autobahn-Ausfahrt für Brixen und das Pustertal. Zunächst war die Ortschaft Teil der Gemeinde Mittewald. 1940 wurde Franzensfeste zum Hauptort erklärt und Mittewald wurde zur Fraktion von Franzensfeste.


In Franzensfeste ist der südliche Austrittspunkt des Brennerbasistunnels geplant. Dazu wird bei Aicha in der Gemeinde Natz-Schabs ein Erkundungsstollen erstellt. Zur Unterbringung der Arbeiter wurde in der Ortschaft Franzensfeste in der Nähe des im Jahre 2008 renovierten historischen Bahnhofs (aus der Zeit der Habsburger Monarchie) eine große Containersiedlung errichtet.
Am 15. August 1998 löste sich eine Schlamm- und Gerölllawine und verschüttete die Brennerautobahn A22. Fünf Menschen kamen ums Leben. Weitere Muren gingen im Sommer 2009 ab, dabei verlor ein weiterer Mensch sein Leben.



Verkehr |


Für den Kraftverkehr ist Franzensfeste in erster Linie durch die SS 12 erschlossen, die mitten durch das Zentrum des Hauptorts führt, sowie die A22, die knapp südlich auf Vahrner Gemeindegebiet die Ein- und Ausfahrt Brixen-Pustertal aufweist. Zudem ist Franzensfeste ein wichtiger Knotenpunkt für den Schienenverkehr: Am Bahnhof Franzensfeste treffen die Brennerbahn, die parallel zu Eisack, SS 12 und A22 das Gemeindegebiet durchquert, und die Pustertalbahn aufeinander.


Gegenwärtig entsteht der 64 Kilometer lange Brennerbasistunnel von Innsbruck nach Franzensfeste.[3]



Politik |



Bürgermeister |



Gemeinderat (2015)



2


2


8











Insgesamt 12 Sitze


  • Franzensfeste lebt: 2


  • Licht für Franzensfeste: 2


  • Südtiroler Volkspartei: 8




Der Parameter Sitze ist veraltet und überflüssig!Bürgermeister seit 1952:[4]



  • 1952–1983: Oddo Bronzo

  • 1983–1988: Konrad Stamper

  • 1988–1990: Michele Pirrello

  • 1990–2010: Johann Wild

  • 2010–2015: Richard Amort

  • seit 2015: Thomas Klapfer



Wappen |


Beschreibung: Eine eingebogene weißgerandete grüne Spitze teilt den Wappenschild in Rot und Blau. Die Gabelung weist die Gemeinde als Verkehrsknoten aus. Rot steht für den Fels, Blau für den Eisack-Stausee, Grün für die Unterau.



Bildung |


Im Hauptort Franzensfeste und in der Fraktion Mittewald befinden sich zwei deutschsprachige Grundschulen, die dem Schulsprengel der Nachbargemeinde Vahrn angehören.[5] Die italienischsprachige Grundschule „Collodi“ befindet sich im Hauptort und wird vom Sprengel Brixen verwaltet.[6]



Sehenswürdigkeiten |




Söhne und Töchter der Gemeinde |




  • Karl Ebner (1901–1983), in der Zeit des Nationalsozialismus stellvertretender Leiter der Geheimen Staatspolizei Wien


  • Rudolf Hernegger (1919–2012), deutscher Wissenschaftsjournalist und Sachbuchautor


  • Franz Plaickner (1930–2011), Gewerkschafter und Politiker


  • Ferdinand Willeit (1938–2018), Manager und Politiker



Literatur |


  • Flavio Schimenti, Laura Facchinelli: Fortezza Franzensfeste, Die Festung, die Eisenbahn, das Dorf, La Fortificazione, La Ferrovia, Il Paese. Gemeinde Franzensfeste, Comune di Fortezza, Vahrn 1998.


Weblinks |



 Commons: Franzensfeste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Gemeinde Franzensfeste


  • Landschaftsplan der Gemeinde Franzensfeste. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)


  • Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck

  • Geschichte-Tirol: Franzensfeste



Einzelnachweise |




  1. Seite der Gemeinde Franzensfeste


  2. Josef Rohrer: Die franzensfeste. Für einen Feind, der nie kam. Geschichte eines imposanten Bauwerks. Hrsg.: Autonome Provinz Bozen, Amt für Bau- und Kunstdenkmäler. Bozen Juli 2008, S. 30 (Online als PDF; 2,0 MiB [abgerufen am 12. Juli 2013]). 


  3. Walter Mayr, Conny Neumann, Gerald Traufetter: Neuer Brennertunnel: Europas Nabelschnur. Der Spiegel 36/2016, 3. September 2016.


  4. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB). 


  5. Grundschulsprengel Vahrn. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 25. Oktober 2014. 


  6. Schulsprengel Brixen. Südtiroler Bürgernetz, abgerufen am 25. Oktober 2014. 


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