Bělá nad Radbuzou
Bělá nad Radbuzou | |||||
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Basisdaten | |||||
Staat: | Tschechien | ||||
Region: | Plzeňský kraj | ||||
Bezirk: | Domažlice | ||||
Fläche: | 8330,7921[1]ha | ||||
Geographische Lage: | 49° 36′ N, 12° 43′ O49.59333333333312.713333333333442 | ||||
Höhe: | 442 m n.m. | ||||
Einwohner: | 1.739 (1. Jan. 2018)[2] | ||||
Postleitzahl: | 345 25 – 345 26 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | P | ||||
Verkehr | |||||
Bahnanschluss: | Domažlice–Tachov | ||||
Struktur | |||||
Status: | Stadt | ||||
Ortsteile: | 12 | ||||
Verwaltung | |||||
Bürgermeister: | Libor Picka (Stand: 2007) | ||||
Adresse: | Náměstí 200 345 26 Bělá nad Radbuzou | ||||
Gemeindenummer: | 553441 | ||||
Website: | www.sumavanet.cz/bela |
Bělá nad Radbuzou (deutsch Weißensulz) ist eine Stadt im Plzeňský kraj in Tschechien. Sie liegt an der Mündung des Bezděkovský potok (Pössigkauer Bach) in die Radbuza im Westen Böhmens, etwa zehn Kilometer östlich des bayerischen Marktfleckens Eslarn und gehört dem Okres Domažlice an. Im Ortsteil Železná (deutsch Eisendorf) befindet sich ein Grenzübergang nach Eslarn.
Inhaltsverzeichnis
1 Nachbargemeinden
2 Geschichte
3 Gemeindegliederung
4 Kultur und Sehenswürdigkeiten
5 Partnerstädte
6 Persönlichkeiten
7 Weblinks
8 Einzelnachweise
Nachbargemeinden |
Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Třemešné, Stráž u Tachova, Hostouň, Mutěnín, Rybník nad Radbuzou, Stadlern, Schönsee und Eslarn.
Eslarn 16 km | Třemešné 5 km | Stráž u Tachova 12 km |
Schönsee 24 km | Hostouň 8 km | |
Stadlern 31 km | Rybník nad Radbuzou 13 km | Mutěnín 10 km |
Geschichte |
Der erste Bericht über den Ort findet sich in der Chronica Boemorum des Cosmas von Prag, in welcher zu lesen ist, dass Herzog Vladislav I. im Jahre 1121 bei Bela eine deutsche Burg zerstören ließ. Bela war eine Siedlung der Choden an der Landesgrenze zum Nordgau (Bayern) und hatte bedeutende Privilegien als Grenzwächter. Seit dem 14. Jahrhundert erfolgte verstärkt der Zuzug deutschsprachiger Neusiedler und der Name Weißensulz entstand.
Durch den Ort führt die Bahnlinie Domažlice–Tachov–Planá u Mariánských Lázní. Verwaltungstechnisch bildete Weißensulz ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Hostau bzw. im Bezirk Bischofteinitz. Im Jahre 1875 wurde die Gemeinde zum Marktflecken erhoben. Die über die Radbuza führende untere Brücke ist eine Nachbildung der Prager Karlsbrücke mit Heiligenfiguren.
Nach dem Münchner Abkommen wurde Weißensulz dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Bischofteinitz.
Im Zweiten Weltkrieg verhinderte der Bürgermeister Ferdinand Wild eine Sprengung dieses Kulturdenkmals.[3] Die Firmengruppe der Familien Wild, seit 1648 in Eisendorf und Weißensulz ansässig [4], ein Unternehmen für Stickerei- und Spitzenerzeugnisse zählte nach der Weltausstellung 1873 in Wien Fürsten- und Königshäuser zu ihren Kunden. Im Jahre 1945 wurde die Familie Wild enteignet und kam mit den deutschen Bewohnern des Ortes während der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei nach Westdeutschland, wo in Boxberg in Baden ein Neuanfang der Produktion gelang.
Gemeindegliederung |
Die Stadt Bělá nad Radbuzou besteht aus den Ortsteilen Bělá nad Radbuzou, Bystřice (Wistersitz), Čečín (Zetschin), Černá Hora (Tschernahora), Doubravka (Dobraken), Hleďsebe (Siehdichfür), Karlova Huť (Karlbachhütte), Nový Dvůr (Neuhof), Pleš (Plöß), Smolov (Schmolau), Újezd Svatého Kříže (Heiligenkreuz b. Weißensulz) und Železná (Eisendorf)[5]. Grundsiedlungseinheiten sind Bělá nad Radbuzou, Bystřice, Čečín, Černá Hora, Doubravka, Karlova Huť, Nový Dvůr, Pleš, Smolov, Újezd Svatého Kříže und Železná[6].
Das Stadtgebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bělá nad Radbuzou, Bystřice u Bělé nad Radbuzou, Čečín, Černá Hora u Bělé nad Radbuzou, Doubravka u Bělé nad Radbuzou, Pleš, Smolov, Újezd Svatého Kříže und Železná u Smolova[7]. Auf den Fluren von Bělá nad Radbuzou befinden sich auch die nach 1945 untergegangenen Dörfer Lískovec (Haselberg) und Růžov (Rosendorf).
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Die Steinbrücke über die Radbuza wurde von 1703 bis 1723 auf Anregung von Anna Marie Terezie Metternich,
Besitzerin des Herrschaftsgutes Bela, gebaut. Sie ersetzte eine vorher vorhandene Holzbrücke.
Die Brücke hat acht Bögen und sechs Pfeiler.
Jeder Pfeiler ist mit einer Heiligenfigur geschmückt.
Die Figuren auf der Westseite stellen von Norden nach Süden dar:
- die heilige Maria von der unbefleckten Empfängnis
- den heiligen Wenzel, Patron Böhmens
- den heiligen Erazim bzw. Erasmus
Die Figuren auf der Ostseite stellen von Norden nach Süden dar:
- den Erzengel Michael
- den heiligen Johannes Nepomuk
- den heiligen Antonius von Padua
Die Brücke wurde als bedeutendes und schützenswertes Baudenkmal 1995 für den Autoverkehr gesperrt und
darf heute (2013) nur noch von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden.[8]
Figur der heiligen Maria von der Unbefleckten Empfängnis auf der Steinbrücke in Bělá nad Radbuzou
Figur des heiligen Wenzels auf der Steinbrücke in Bělá nad Radbuzou
Figur des heiligen Erazims auf der Steinbrücke in Bělá nad Radbuzou
Figur des heiligen Erzengels Michael auf der Steinbrücke in Bělá nad Radbuzou
Figur des heiligen Nepomuks auf der Steinbrücke in Bělá nad Radbuzou
Figur des heiligen Antonius auf der Steinbrücke in Bělá nad Radbuzou
Vom etwa 3,5 km südöstlich liegenden Újezd Svatého Kříže (deutsch: Heiligenkreuz) her kommt der Jakobsweg Prag – Tillyschanz. Hinter Bělá wird er in westlicher Richtung fortgesetzt
zum 2,5 km entfernten Nový Dvůr.[9][10]
Er ist mit I24 gekennzeichnet und heißt auf tschechisch Svatojakubská cesta.[11]
Partnerstädte |
Eslarn, Deutschland
Persönlichkeiten |
Jan Smudek (1915–1999), antifaschistischer und antikommunistischer Widerstandskämpfer
Hans Drachsler (1916–1996), deutscher Politiker (CSU).
Weblinks |
Commons: Bělá nad Radbuzou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Webseite der Stadt
- Deutschsprachige Informationen
Einzelnachweise |
↑ http://www.uir.cz/obec/553441/Bela-nad-Radbuzou
↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2018 (PDF; 421 KiB)
↑ Unser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus, herausgegeben vom Heimatkreis Bischofteinitz, Furth im Wald,1967, darin: Hauschronik der Fabrikantenfamilie Wild in Eisendorf (Zelezna) und Weißensulz.
↑ Erikationsbuch des Archivs Heiligenkreuz in Westböhmen
↑ http://www.uir.cz/casti-obce-obec/553441/Obec-Bela-nad-Radbuzou
↑ http://www.uir.cz/zsj-obec/553441/Obec-Bela-nad-Radbuzou
↑ http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/553441/Obec-Bela-nad-Radbuzou
↑ Informationstafel an der Brücke
↑ http://www.jakobus-info.de/ultreia/tschechien.htm
↑ Český les jih Turistická mapa. VKU akciová spoločnost´, Harmanec 2004
↑ http://jakobswege-nach-burgund.de/Prag-Eslarn/
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