Guangzhou




































































































Guǎngzhōu Shì
广州市
Guangzhou (Kanton)


Guangzhou montage.png
Oben: Blick über Tianhe vom Baiyun Shan; Mitte, von links: Canton Tower, Brücke über den Perlfluss, Sun-Yat-sen-Gedächtnishalle, Statue der Fünf Ziegen; Unten: Zhenhai Tower, Herz-Jesu-Kathedrale


Guangzhou (Kanton) (China)


Guangzhou (Kanton)

Guangzhou (Kanton)





Koordinaten

23° 8′ N, 113° 16′ O23.128888888889113.25888888889Koordinaten: 23° 8′ N, 113° 16′ O

Lage Guangzhous in GuangdongLage Guangzhous in Guangdong
Basisdaten

Staat

Volksrepublik China

Region

Südchina

Provinz

Guangdong

Status

Unterprovinzstadt
Gliederung

10 Stadtbezirke, 2 kreisfreie Städte

Höhe
21 m

Fläche
3843 km²
Metropolregion
7434 km²

Einwohner
11.114.200 (2011[1])
Metropolregion
14.043.500 (2016)

Dichte
2.892,1 Ew./km²
Metropolregion
1.889,1 Ew./km²

Postleitzahl
510000

Telefonvorwahl
(+86) 20

Zeitzone
China Standard Time (CST)
UTC+8

Kfz-Kennzeichen
粤A

Website

www.gz.gov.cn
Politik

Bürgermeister

Wen Guohui (温国辉)
Wirtschaft

GDP
1.542.000 Mio. ¥
120.515 pro Kopf(2013)

Guangzhou (Exonym: Kanton bzw. Canton, chinesisch .mw-parser-output .Hant{font-size:110%}廣州市 / .mw-parser-output .Hans{font-size:110%}广州市, Pinyin Guǎngzhōu Shì, IPA (hochchinesisch) [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}kwɑŋ21ʈʂɔw5], Jyutping Gwong2zau1Si5, Abk.: .mw-parser-output .Hani{font-size:110%}, Suì, Jyutping Seoi6) ist eine Stadt im Süden der Volksrepublik China mit 11.114.200 Einwohnern im geographischen Stadtgebiet und 14.043.500 Einwohnern im administrativen Stadtgebiet (Stand Jahresende 2011 bzw. 2016[1][2]). Sie ist Hauptstadt der Provinz Guangdong sowie ein bedeutender Industrie- und Handelsstandort. Die Region wird auch als „Fabrik der Welt“ bezeichnet.


Guangzhou ist die größte Stadt im Perlflussdelta, einer der größten zusammenhängenden Stadtlandschaften (Megalopolen) weltweit. Zum Perlfluss-Delta gehören neben Guangzhou unter anderem die Millionenstädte Hongkong, Shenzhen, Dongguan, Foshan, Jiangmen, Huizhou, Zhongshan und Zhuhai. Insgesamt wohnen hier auf einer Fläche, die in etwa der von Baden-Württemberg entspricht, über 100 Millionen Menschen.


Die im Deutschen (und ähnlich in anderen westlichen Sprachen) verwendete Bezeichnung Kanton geht auf den Namen der Provinz Guangdong zurück. In China wird Guangzhou auch 穗城, Suìchéng, Jyutping Seoi6sing4 ‚Stadt der Ähren‘ oder 羊城, Yángchéng, Jyutping Joeng4sing4 ‚Stadt der Ziegen‘ genannt. Das Wahrzeichen der Stadt ist eine Statue mit fünf Ziegen. Die Nähe zu Hongkong hat – wie im gesamten Perlflussdelta – einen positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung gehabt. In Guangzhou findet zweimal jährlich – im Frühjahr und im Herbst – die Canton Fair, Chinas größte Import- und Exportmesse, statt. Im Oktober 2010 wurde hier der damals höchste Fernsehturm der Welt (Canton Tower, 600 m) eröffnet, 2012 ging dieser Rekord an den Tokyo Skytree.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie und Klima


  • 2 Administrative Gliederung


  • 3 Geschichte


    • 3.1 Antike


    • 3.2 Handel


    • 3.3 20. Jahrhundert




  • 4 Bevölkerung


  • 5 Küche


  • 6 Verkehrsinfrastruktur


  • 7 Wirtschaft


  • 8 Wissenschaft


  • 9 Kultur


  • 10 Sport


  • 11 Universitäten


  • 12 Söhne und Töchter der Stadt


  • 13 Partnerstädte


  • 14 Eponym


  • 15 Weblinks


  • 16 Einzelnachweise





Geographie und Klima |


Guangzhou liegt am Perlfluss. Durch die geographische Lage bedingt, herrscht in Guangzhou ein subtropisch-feuchtes Monsunklima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 22 °C. Der meiste Niederschlag (Jahresdurchschnitt: 1.982 mm) fällt in der Regenzeit von April bis August.



Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Guangzhou






























































































































Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez


Max. Temperatur (°C)
18,3
18,4
21,6
25,5
29,4
31,3
32,7
32,6
31,4
28,6
24,4
20,5

Ø

26,3
Min. Temperatur (°C)
9,8
11,3
14,9
19,1
22,7
24,5
25,3
25,2
23,8
20,5
15,7
11,1

Ø

18,7


Niederschlag (mm)
43
65
85
182
284
258
228
221
172
79
42
24

Σ

1.683


Sonnenstunden (h/d)
4,3
2,6
2,4
2,6
4,1
5,0
7,1
6,4
6,1
6,2
5,9
5,4

Ø

4,9


Regentage (d)
5
7
10
12
14
15
12
13
10
5
4
3

Σ

110


Luftfeuchtigkeit (%)
70
78
83
84
85
85
83
82
79
72
68
66

Ø

77,9































T
e
m
p
e
r
a
t
u
r







18,3

9,8








18,4

11,3








21,6

14,9








25,5

19,1








29,4

22,7








31,3

24,5








32,7

25,3








32,6

25,2








31,4

23,8








28,6

20,5








24,4

15,7








20,5

11,1

Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
































N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
43

65

85

182

284

258

228

221

172

79

42

24

 
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez


Quelle: wetterkontor.de



Administrative Gliederung |


Auf Kreisebene setzt sich die Unterprovinzstadt Guangzhou aus elf Stadtbezirken zusammen. Die Volksregierung Guangzhous hat ihren Sitz im Stadtbezirk Yuexiu. Am 28. April 2005 wurden die Stadtbezirke Dongshan und Fangcun aufgelöst und nach Yuexiu und Liwan eingegliedert. Außerdem wurde der Stadtbezirk Nansha aus Panyu ausgegliedert, und der Stadtbezirk Luogang aus Teilen von Baiyun, Tianhe und Zengcheng errichtet, sowie aus einem Teil von Huangpu, der eine Exklave des neuen Stadtbezirks bildet. Im Februar 2014 wurde Luogang wieder aufgelöst und seine Fläche in den Stadtbezirk Huangpu integriert. Gleichzeitig wurden die beiden kreisfreien Städte Conghua und Zengcheng in Stadtbezirke umgewandelt.











































































































Administrative Gliederung Guangzhous




Administrative Division Guangzhou 2.png

Liwan

Yuexiu

Haizhu

Tianhe

Baiyun

Huangpu

Panyu

Huadu

Nansha

Zengcheng

Conghua



Stadtbezirk
chinesischer Name

Hanyu Pinyin
Bevölkerung
(Zensus 2010)
Fläche
in km²
Bevölkerungsdichte
(Einw./km²)

Baiyun
白云区

Báiyún Qū
2.222.658
795,79
2.793

Conghua
从化区

Cónghuà Qū
593.415
1.974,50
301

Haizhu
海珠区

Hǎizhū Qū
1.558.663
90,40
17.242

Huadu
花都区

Huādū Qū
945.053
970,04
974

Huangpu
黄埔区

Huángpù Qū
831.600
484,17
1.718

Liwan
荔湾区

Lìwān Qū
898.204
59,10
15.198

Nansha
南沙区

Nánshā Qū
259.899
527,65
493

Panyu
番禺区

Pānyú Qū
1.764.869
786,15
2.245

Tianhe
天河区

Tiānhé Qū
1.432.431
96,33
14.870

Yuexiu
越秀区

Yuèxiù Qū
1.157.277
33,80
34.239

Zengcheng
增城区

Zēngchéng Qū
1.036.731
1.616,47
641

Total

12.700.800

7.434,40

1.708


Geschichte |




Historische Karte (um 1888)




Ein holländischer Kaufmann in einer Tee-Manufaktur in Kanton (um 1828)




Märtyrerdenkmal





Huangpu Junxiao





Büro in Huangpu Junxiao



Antike |


Es wird angenommen, dass das Gebiet um Guangzhou bereits im 9. Jh. v. Chr. besiedelt wurde. Während der Qin-Dynastie war die Stadt die Hauptstadt der Präfektur Nanhai (南海, Nánhǎi, Jyutping Naam4hoi2).


Andere Historiker gehen davon aus, dass sich im Jahr 214 vor Christus Menschen niedergelassen haben. Das älteste Siedlungsgebiet im heutigen Guangzhou lag nach dieser Theorie in Panyu (番禺, Pānyú, Jyutping Pun1jyu4). Seitdem war das Gebiet durchgehend bewohnt. Panyu wuchs vor allem, als es im Jahre 206 vor Christus die Hauptstadt des Nanyue-Königreiches wurde. Die westliche Han-Dynastie annektierte das Königreich im Jahr 111 vor Christus. Seitdem ist Panyu eine Provinzhauptstadt. Im Jahre 226 wurde die Stadt zum Sitz des Bezirkes Guang (廣州 / 广州, Guǎngzhōu, Jyutping Gwong2zau1). Die Menschen gewöhnten sich daran, die Stadt Guangzhou statt Panyu zu nennen.



Handel |


Lange Zeit war Guangzhou Ausgangspunkt der sogenannten „Seidenstraße auf dem Meer“ (海上絲路 / 海上丝路, Hǎi shàng Sīlù, Jyutping Hoi2 Soeng6 Si1lou6). Über den Seeweg unterhielt die Stadt Handelsbeziehungen mit südasiatischen Ländern wie Indien und Arabien.


Von 1757 bis 1842 war Guangzhou der einzige Handelshafen, in dem Ausländern vertraglich das Recht zugesichert worden war, Handel treiben zu dürfen.


1711 errichtete die Britische Ostindien-Kompanie einen Handelsposten in Guangzhou. Der Kaiser Qianlong beschränkte das Recht von Ausländern, Niederlassungen in Guangzhou zu gründen, auf ein kleines Gebiet in Guangzhou.


Guangzhou war einer der fünf Vertragshäfen, deren Öffnung durch den Vertrag von Nanking nach dem Ersten Opiumkrieg von Großbritannien erzwungen wurde. Die anderen Häfen waren Fuzhou, Xiamen, Ningbo und Shanghai.



20. Jahrhundert |


1918 wurde Guangzhou der offizielle Name der Stadt. Panyu wird seitdem ein Stadtbezirk im Süden Guangzhous genannt.


Sun Yat-sen bereitete in Guangzhou die Revolution gegen den Kaiser vor. Die von ihm errichtete Militärschule, die Huangpu Junxiao, auch Whampoa-Militärakademie, (黃埔軍校 / 黄埔军校, Huángpŭ Jūnxiào, Jyutping Wong4bou3 Gwan1haau6) genannt wird, ist bis heute erhalten und ein beliebtes Ausflugsziel.


Japanische Truppen besetzten Guangzhou vom 12. Oktober 1938 bis zum 16. September 1945.


Nach dem Ende des Bürgerkriegs führten Erneuerungen zu einem höheren Lebensstandard vieler Menschen in Guangzhou. Ab dem Ende der 1970er Jahre profitierte die Stadt von den von Deng Xiaoping eingeleiteten wirtschaftlichen Reformen. Das wirtschaftliche Wachstum wurde vor allem durch die Nähe zu Hongkong und die Lage am Perlfluss stark gefördert.


Im Stadtteil Tianhe wurde mit dem 530 Meter hohen Chow Tai Fook Center 2016 das aktuell siebenthöchste Gebäude der Welt fertig gestellt. Zusammen mit dem 438 Meter hohen gegenüberliegenden Guangzhou International Finance Center, dem nördlich gelegenen CITIC Plaza und dem südlich gelegenen 600 Meter hohen Canton Tower, dem zweithöchsten Fernsehturm der Welt, bildet es städtebaulich eine architektonische Raute.



Bevölkerung |


In Guangzhou leben Migranten aus dem ganzen Land. Aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs der Region und der Urbanisierung Chinas ist die Stadt in den letzten Jahren in einem extrem schnellen Tempo gewachsen. Laut Schätzungen der UN lebten in der Agglomeration der Stadt 12,3 Millionen Einwohner. Bis 2035 wird ein Anstieg auf 16,7 Millionen erwartet.


Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration







































Jahr
Einwohnerzahl[3]
1950
1.049.000
1960
1.272.000
1970
1.542.000
1980
1.870.000
1990
3.246.000
2000
7.812.000
2010
10.278.000
2017
12.316.000


Küche |


In China heißt es: „Die Kantonesen essen alles, was schwimmt, fliegt oder vier Beine hat, außer U-Booten, Flugzeugen und Tischen.“. Die kantonesische Küche ist sehr vielfältig mit zum Teil sehr wohlschmeckenden, für Europäer teilweise gewöhnungsbedürftigen Gerichten; unter anderem werden Katzen, Hunde und Schlangen verzehrt, sie sind allerdings auf dem Speiseplan der meisten Kantonesen nicht oder nur selten zu finden.


Kantonesisches Essen ist im Allgemeinen nicht scharf. Typische Gerichte sind traditionale kantonesische Suppe (廣式靓汤 / 广式靚湯, guǎngshì liàng tāng, Jyutping gwong2sik1 leng3 tong1), Brei (, zhōu, Jyutping zuk1) und Dim Sum (點心 / 点心, diǎnxīn, Jyutping dim2sam1).


Die chinesische Küche in Europa und Nordamerika ist meist stark kantonesisch geprägt (v. a. durch Auslandschinesen aus Hongkong), allerdings meist in abgewandelter Form.




Verkehrsinfrastruktur |




New Baiyun Airport




Straße in Guangzhou


Von Guangzhou aus gibt es Zugverbindungen nach Hongkong und viele weitere chinesische Städte wie Peking, Shanghai und Nanning. Seit dem 26. Dezember 2012 ist die mit 2.298 Kilometer längste Hochgeschwindigkeitsstrecke der Welt zwischen Peking und Guangzhou in Betrieb.[4] Die Hochgeschwindigkeitszüge fahren von dem 2010 eröffneten Bahnhof im südlichen Bezirk Panyu ab. Für eine kurze Zeit nach der Fertigstellung war der neue Bahnhof der größte in Asien und ist mit Stand 2015 der viertgrößte Bahnhof in China. Eine gute Erreichbarkeit des Fernbahnhofes ist durch den Anschluss an das U-Bahn-Netz gegeben, Buslinien und Taxis sind ebenfalls Bestandteil der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur. Ein mittelfristiges Projekt ist die Schnellstreckenverbindung zwischen Hongkong und Guangzhou für die die Inbetriebnahme für das Jahr 2017 erwartet wird. Diese Verbindung wird das nördliche Perlflussdelta zwischen den Städten Hongkong und Guangzhou mit Stationen in Shenzhen und Dongguan erschließen.


Das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel in Guangzhou sind Omnibusse. Eine Fahrt mit dem Bus kostet einen oder zwei Yuan (Renminbi). Der Preis hängt nicht davon ab, wie weit man fährt, sondern nur davon, ob der Bus klimatisiert ist oder nicht. Die meisten Omnibusse sind klimatisiert.


Die Guangzhou Metro wurde am 28. Juni 1997 eröffnet. Die Linien 1 bis 9, 13 und 14 sowie die S-Bahn-ähnliche Guangfo-Linie in die Nachbarstadt Foshan sind bereits in Betrieb, sieben weitere Linien sind in Bau. Zwecks Feinerschließung des Geschäftsviertels Zhujiang Xincheng (珠江新城) im Osten der Stadt wurde eine unterirdische Kabinenbahn, sogenannte APM (Automated Person Mover) errichtet. Die Metro befördert täglich 4,392 Mio. Fahrgäste (Stand: Mai 2011) auf 236 km Streckenlänge.[5] Mit 1,19 Milliarden Passagieren pro Jahr (Stand: Ende 2010) steht sie auf der Liste der weltweit meistfrequentierte U-Bahn-Systeme auf Platz 10.[6]


Fast überall findet man Taxis. Diese sind jedoch teurer als in anderen Städten wie zum Beispiel Peking oder Qingdao. Der Basispreis liegt bei 10 RMB (etwa 1,20 EUR) für die ersten zwei Kilometer. Deutlich billiger sind dagegen die Motorradtaxis. Motorräder sind aber seit 2007 in großen Teilen der Stadt generell verboten.[7]


Wichtige Straßen sind die Dongfenglu (东风路) und die Zhongshanlu (中山路). Die Dongfenglu verläuft durch den Norden der Stadt, entlang der Sun Yat-sen-Gedenkhalle und der Provinz- und Stadtregierung und in Richtung des Flughafens. Die Zhongshanlu ist fast so lang wie die ganze Stadt von Westen nach Osten. Sie verbindet unter anderem das alte Stadtzentrum bei Gongyuanqian (公园前) mit dem neuen Stadtzentrum Tianhe (天河).


2004 wurde der neue Flughafen Guangzhou Baiyun International Airport eröffnet. Er ist etwa 28 km vom Stadtzentrum entfernt. Die Kapazität beträgt im Jahr 2010 über 40 Millionen Passagiere.[8]


2014 stand der Baiyun International Airport mit fast 55 Millionen Passagieren an 15. Stelle auf der vom Airports International Council erstellen Liste, die Flughäfen nach deren jährlichem Passagieraufkommen untersucht.


Nach der voraussichtlichen Fertigstellung des zweiten Terminals im Jahr 2018 und der bereits 2014 erfolgten Inbetriebnahme der dritten Start- und Landebahn wird die Passagierkapazität des Flughafens auf 80 Millionen, das Logistikaufkommen auf 2,5 Millionen Tonnen steigen.


Bootsverbindungen von der West- zur Ostgrenze der Innenstadt oder vom Nord- an das Südufer sind regelmäßig im 5-, 20- bzw. 30-Minuten-Takt. Weiterführende Strecken können mit Fähren an den jeweiligen Knotenpunkten der Stadtgrenzen genutzt werden. Diverse Ausflugsziele werden mit Tourschiffen angefahren. Touristisch attraktiv ist eine Fahrt bei Nacht dank der farbenfrohen und üppigen Beleuchtung der Brücken und an die Ufer angrenzenden Häuser und Straßen bzw. Geh- und Fahrradwege. Weitere Fährverbindungen erschließen Guangzhou mit Hongkong oder Foshan.


Eine Gondelbahn mit Gondeln für acht Personen befördert Passagiere auf den höchsten Punkt der Stadt, welcher sich auf dem Baiyun-Berg befindet. Wörtlich bedeutet Bai weiß und Yun Wolke.



Wirtschaft |




Dongfenglu




Geschäftsdistrikt der Stadt


Zwischen 1949 und 1979 war Guangzhou bei weitem die wirtschaftlich führende Stadt des Gebiets. Dies lag vor allem an der China Import and Export Fair (auch Canton Fair), die in Guangzhou im April und Oktober jeden Jahres veranstaltet wird. Dass Guangzhou als Austragungsort dieser Messe ausgesucht wurde, lag an seiner Nähe zu Hongkong und seiner traditionellen Rolle als Chinas Tor zur Welt. Zwischen 1949 und 1979 war die Canton Fair die einzige nennenswerte Verbindung der chinesischen Wirtschaft mit der Weltwirtschaft.


Ab den achtziger Jahren investierten viele ausländische Unternehmen in Guangzhou. Zunächst war ihr Ziel vor allem die Erschließung des südchinesischen Marktes. Guangzhou war im Jahr 2002 nach Shanghai und Peking die Stadt mit der größten Wirtschaft in Festlandchina. Im Vergleich zu anderen Städten des Perlflussdeltas ist die Wirtschaft Guangzhous nicht nur die größte, sondern auch die vielseitigste.




Fabrik in Guangzhou


Im Jahr 2002 waren die wichtigsten Industriezweige Guangzhous die Transportausrüstung (5,09 Mrd. US$), Chemie (4,21 Mrd. US$), elektronische Telekommunikationsgeräte (3,67 Mrd. US$) und elektrische Geräte und Maschinen (2,72 Mrd. US$). In der Leichtindustrie ist die Produktion von Textilien, Lederprodukten und Plastikprodukten weit entwickelt. Andere wichtige Industrien sind der Schiffbau, Nahrungsmittelverarbeitung, Zuckerraffinerie, Eisen- und Stahlproduktion und Kautschukprodukte.


Guangzhou ist innerhalb Guangdongs das führende Zentrum von einer Reihe von Dienstleistungen. Dazu gehören Software, Logistik und Distribution. Weitere führende Dienstleistungssektoren sind Transport, Lagerung, Post und Telekommunikation, Handel, Banken, Versicherungen und Immobilien. Guangzhou ist auch ein wichtiger Austragungsort von Messen, darunter die LED CHINA. Das neue Messegelände Pazhou International Convention and Exhibition Centre hat eine Fläche von 10,5 Quadratkilometern.


Im Jahr 2002 hatten mehr als 8700 multinationale Unternehmen Niederlassungen in Guangzhou. Bedeutende Investoren sind unter anderem japanische Autohersteller wie Honda, Nissan und Isuzu. 2004 kam auch Toyota hinzu. Ausländische Dienstleister wie zum Beispiel Carrefour, 7-Eleven und Allianz SE werden von der wohlhabenden Bevölkerung der Stadt angezogen. FedEx betreibt seit Februar 2009 sein regionales Drehkreuz am Flughafen Guangzhou (Näheres hier).


In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Guangzhou den 28. Platz (Stand: 2018).[9]



Wissenschaft |


Seit Ende 2013 befindet sich mit „Tianhe-2“ einer der leistungsstärksten Superrechner der Welt in Guangzhou, bis 2016 der leistungsstärkste der Welt. Sein Standort ist die Sun Yat-sen University. Mit einer Leistung von 30,65 Petaflops erreicht der Rechner fast die doppelte Leistung des bisherigen Spitzenreiters, "Titan" vom Oak Ridge National Laboratory in Tennessee, USA. Nach einer Testphase mit weiteren Optimierungen soll der Rechner eine Leistung von 54,90 Petaflops erreichen.


Im Juni 2016 wurde Tianhe-2 von der fast dreimal schnelleren chinesischen Eigenentwicklung Sunway TaihuLight mit 93 PFLOPS abgelöst.[10]



Kultur |


Die Stadt besitzt über 30 öffentliche Museen mit zum Teil internationaler Bedeutung, wie zum Beispiel das Museum des Mausoleums des Königs von Nanyue, welches zugleich eines der offiziellen Denkmäler der Volksrepublik China ist, oder das Guangzhou Museum of Art.


2010 wurde das von Zaha Hadid entworfene Opernhaus Guangzhou am Perlfluss eröffnet. Im selben Jahr eröffnete auch der gegenüberliegende Neubau des Guangdong Museums.


Seit 2002 veranstaltet das Guangdong Museum of Art die Guangzhou-Triennale für moderne und zeitgenössische Kunst. Auf der 55. Biennale von Venedig organisierte das Museum mit 'Voice of the unseen' die bisher größte außerhalb Chinas gezeigte Schau unabhängiger chinesischer Kunst.


Seit 1957 hat Guangzhou ein Sinfonieorchester, das Symphonieorchester Guangzhou (Guangzhou Symphony Orchestra, Abk.: GSO, 廣州交響樂團 / 广州交响乐团, Guǎngzhōu Jiāoxiǎngyuètuán, Jyutping Gwong2zau1 Gaau1hoeng2ngok6tyun4).


In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Guangzhou im Jahre 2018 den 119. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit. Im Vergleich mit anderen chinesischen Städten lag es hinter Shanghai (Platz 103) gleichauf mit Peking (Platz 119) und noch vor Shenzhen (Platz 130), Nanjing (Platz 140) und Chongqing (Platz 147) und Shenyang (Platz 157).[11]



Sport |


Guangzhou ist Austragungsort des erstmals 1998 und dann seit 2002 jährlich im Januar ausgetragenen Vier-Nationen-Turniers für Frauen-Fußballnationalmannschaften. 1991 fanden hier Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen statt, so ein Viertel- und Halbfinale und das Spiel um Platz 3.


Guangzhou war 2010 Gastgeber der XVI. Asienspiele, sowie Austragungsort der Gedächtnisweltmeisterschaft.


Guangzhou Evergrande, (廣州恆大足球俱樂部 / 广州恒大足球俱乐部, Guǎngzhōu Héngdà Zúqiú Jùlèbù, Jyutping Gwong2zau1 Hang4daai6 Zuk1kau4 Keoi1lok6bou6) wurde 1954 gegründet. Der Verein wurde 2011 erstmals Chinesischer Meister und gewann 2012 das Double aus Meisterschaft und Pokal. 2013 wurde der Verein abermals Landesmeister und zugleich AFC-Champions-League-Sieger. Am 17. Dezember 2013 trat er im Halbfinale der Club-Weltmeisterschaft in Marokko gegen den FC Bayern München an, der das Spiel 3:0 gewann.


Mitte der 1990er Jahre gründete sich der Rugby Club Guangzhou Rams. Sie spielen gegen Teams aus Macau und Hongkong.



Universitäten |





Sun-Yat-sen-Universität



  • Die Sun-Yat-sen-Universität (
    中山大學 / 
    中山大学, Zhōngshān Dàxué) ist eine der zehn angesehensten Universitäten der Volksrepublik China; sie wurde im Jahre 1924 gegründet;


  • Guangzhou-Universität (
    廣州大學 / 
    广州大学, Guǎngzhōu Dàxué);


  • Handelshochschule Guangdong (
    廣東商學院 / 
    广东商学院, Guǎngdōng Shāngxuéyuàn);


  • Hochschule der Künste Guangzhou (
    廣州美術學院 / 
    广州美术学院, Guǎngzhōu Měishù Xuéyuàn);


  • Hochschule für Pharmakologie und Pharmazeutik Guangdong (
    廣東藥學院 / 
    广东药学院, Guǎngdōng Yàoxuéyuàn);


  • Industrie-Universität Guangdong (
    廣東工業大學 / 
    广东工业大学, Guǎngdōng Gōngyè Dàxué);


  • Jinan-Universität (
    暨南大學 / 
    暨南大学, Jìnán Dàxué), gegründet 1906;


  • Landwirtschaftliche Universität Südchinas (
    華南農業大學 / 
    华南农业大学, Huánán Nóngyè Dàxué), gegründet 1909;


  • Medizinische Hochschule Guangzhou (
    廣州醫學院 / 
    广州医学院, Guǎngzhōu Yīxuéyuàn);


  • Medizinische Universität des Südens (
    南方醫科大學 / 
    南方医科大学, Nánfāng Yīkē Dàxué);


  • Pädagogische Universität Südchinas (
    華南師範大學 / 
    华南师范大学, Huánán Shīfàn Dàxué);


  • Pädagogische Technik-Hochschule Guangdong (
    廣東技術師範學院 / 
    广东技术师范学院, Guǎngdōng Jìshù Shīfàn Xuéyuàn);


  • Sporthochschule Guangzhou (
    廣州體育學院 / 
    广州体育学院, Guǎngzhōu Tǐyù Xuéyuàn);


  • Technische Universität Südchinas (
    華南理工大學 / 
    华南理工大学, Huánán Lǐgōng Dàxué);


  • Universität für Fremdsprachen und Außenhandel Guangdong (
    廣東外語外貿大學 / 
    广东外语外贸大学, Guǎngdōng Wàiyǔ Wàimào Dàxué);


  • Universität für Traditionelle Chinesische Medizin und Pharmakologie Guangzhou (
    廣州中醫藥大學 / 
    广州中医药大学, Guǎngzhōu Zhōngyīyào Dàxué);


  • Xinghai-Musikhochschule (
    星海音樂學院 / 
    星海音乐学院, Xīnghǎi Yīnyuè Xuéyuàn);


  • Zhongkai-Hochschule für Agraringenieurwesen (
    仲愷農業工程學院 / 
    仲恺农业工程学院, Zhòngkǎi Nóngyè Gōngchéng Xuéyuàn), gegründet 1927.



Söhne und Töchter der Stadt |




  • Keye Luke (1904–1991), US-amerikanischer Schauspieler


  • Zhang Bo (1911–1999), Architekt


  • Choh Hao Li (1913–1987), chinesisch-US-amerikanischer Biochemiker


  • Ieoh Ming Pei (* 1917), chinesisch-US-amerikanischer Architekt


  • Gin D. Wong (1922–2017), US-amerikanischer Architekt


  • Frederick P. Li (1940–2015), chinesisch-amerikanischer Epidemiologe und Krebsforscher


  • Chu King-Hung (* 1945), Kampfkünstler


  • Ricky Hui (1946–2011), Filmschauspieler


  • Bolo Yeung (* 1946), Schauspieler


  • Johnny Chan (* 1957), US-amerikanischer Pokerspieler; zweimaliger Pokerweltmeister (1987, 1988)


  • Fruit Chan (* 1959), Regisseur


  • He Yiming (* 1962), Badmintonspieler


  • Donnie Yen (* 1963), Schauspieler, Kampfkünstler und Regisseur


  • Lin Yanfen (* 1970), Badmintonspielerin


  • Cao Fei (* 1978), Medienkünstlerin


  • Xie Xingfang (* 1981), Badmintonspielerin


  • Kris Wu (* 1990), chinesisch-kanadischer Schauspieler, Rapper, Sänger und Model


  • Deng Xuan (* 1992), Badmintonspielerin


  • Fan Zhendong (* 1997), Tischtennis-Nationalspieler


Ebenso:


  • Back Dorm Boys


Partnerstädte |





Canton Tower, 17. Juni 2009


Guangzhou unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:




  • NeuseelandNeuseeland Auckland


  • ItalienItalien Bari


  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Birmingham


  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bristol


  • JapanJapan Fukuoka


  • Korea SudSüdkorea Gwangju


  • RusslandRussland Jekaterinburg


  • SchwedenSchweden Linköping


  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Los Angeles


  • FrankreichFrankreich Lyon


  • PhilippinenPhilippinen Manila


  • BrasilienBrasilien Recife


  • AustralienAustralien Sydney


  • FinnlandFinnland Tampere


  • KanadaKanada Vancouver


  • LitauenLitauen Vilnius

  • sowie DeutschlandDeutschland Frankfurt am Main, seit 11. April 1988



Eponym |


Der am 8. Oktober 1964 entdeckte Asteroid (3048) Guangzhou trägt seit 1989 den Namen der Stadt.[12]



Weblinks |



 Commons: Guangzhou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Website der Stadt Guangzhou (englisch)


  • Website über die Stadt (Life of Guangzhou) (englisch)


  • Networking-Website Guangzhou (Networking site of Guangzhou) (englisch)

  • Wasserversorgung und Wasserverschmutzung in Guangzhou



Einzelnachweise |




  1. ab Guangzhou Lokalregierung (Memento des Originals vom 23. März 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/data.gzstats.gov.cn


  2. Guangdong (China): Präfekturebene, Städte & Kreise - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 7. Februar 2018. 


  3. World Urbanization Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 23. Juli 2018. 


  4. China eröffnet längste Bahnlinie der Welt. In: handelsblatt.com. 26. Dezember 2012, abgerufen am 6. Juni 2014. 


  5. 广州5月地铁客流创新高 达13620万人次 In: China News Service, 16. Juni 2011 (chinesisch)


  6. 运营总部总结“保开通、保亚运”工作经验 表彰先进 (Memento des Originals vom 18. Juli 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gzmtr.com Pressetext der Betreibergesellschaft vom 13. Januar 2011. Abgerufen am 6. März 2011.


  7. http://www.itdp.org/documents/Guangzhou%20Case%20Studies%20-%20Motorcycles%2015-Sep-08.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.itdp.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.


  8. Archivlink (Memento des Originals vom 12. August 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.airports.org


  9. The Global Financial Centres Index 23. Abgerufen am 13. Juli 2018. 


  10. Matthias Kremp: Tianhe-2: China wird Supercomputer-Supermacht. In: spiegel.de. 15. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2014. 


  11. Mercer's 2018 Quality of Living Rankings. Abgerufen am 18. August 2018 (englisch). 


  12. Minor Planet Circ. 15089


.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen{border:1px solid #AAAAAA;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;padding-top:2px}.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen div.NavFrame{border:none;font-size:100%;margin:0;padding-top:0}

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