Chenard & Walcker, gelegentlich auch Chenard et Walcker oder Chenard-Walcker geschrieben, war zwischen 1900 und 1946 ein französischer Automobilhersteller.[1][2][3]
Inhaltsverzeichnis
1Unternehmensgeschichte
2Fahrzeuge
3Produktionszahlen
4Literatur
5Weblinks
6Einzelnachweise
Unternehmensgeschichte |
Ernest Chenard und Henri Walcker gründeten 1900 das Unternehmen in Asnières.[2] Im März 1906 erfolgte die Umbenennung in Societé Anonyme des Anciens Établissements Chenard et Walcker und der Bau einer zusätzlichen Fabrik in Gennevilliers.[2] Nach ernsten finanziellen Schwierigkeiten wurde das Unternehmen 1936 von der Société des Usines Chausson übernommen.[4] 1946 endete die Pkw-Produktion.[2]Lieferwagen entstanden noch bis 1950. Dann übernahm Peugeot das Unternehmen.[1][2]
Fahrzeuge |
Das erste Modell wurde 1901 auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert, mit mechanisch betätigten Einlassventilen statt Schnüffelventilen und einer DeDion-Hinterachse mit zwei Gelenkwellen zum Antrieb der Hinterräder. Die ersten Modelle waren Dreiräder und zwei- bzw. vierzylindrige Autos.
1909 bestand die Modellpalette aus fünf verschiedenen Fahrzeugtypen mit Ein-, Zwei- und Vierzylinder-Motoren mit Leistungen zwischen 8/9 PS aus 945 cm³ bis zu 30/40 PS aus 5881 cm³ Hubraum.[5]
In den 1920er Jahren betonte die Firma die sportliche Linie ihrer Modelle. Das 1921 eingeführte Modell mit 2-Liter-Vierzylinder-Reihenmotor hatte eine oben liegende Nockenwelle und schräghängende Ventile, die über Kipphebel bewegt wurden. Der Zylinderblock bestand aus Grauguss und war mit dem Leichtmetallkurbelgehäuse verschraubt. Er galt als solide und drehfreudig.[5] Beim ersten 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1923 wurde ein 3-Liter-Sportmodell dieser Marke aus dem Jahr 1922 mit den Fahrern André Lagache und René Léonard Sieger. Sie stellten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 92,064 km/h einen Weltrekord für 24 Stunden auf. Auch das zweite Team mit Bachmann/Dauvergne fuhr einen Chenard & Walcker. Anders als die Wettbewerbsfahrzeuge hatten die Tourenwagen eine ungewöhnliche Bremsanlage: Das Bremspedal wirkte auf eine großdimensionierte Getriebebremse. Die Drehmomentreaktion wurde nach dem Hallot-Prinzip dazu genutzt, auf die Vorderradbremsen zu wirken.[5]
Bereits im Jahr des Le-Mans-Siegs 1923 nutzte das Unternehmen die Werbewirkung des Erfolgs und präsentierte auf dem Salon einen 4-Liter-Achtzylinder-Sportwagen des Typs X, dessen obenliegende Nockenwelle durch eine Königswelle angetrieben wurde. Mit diesem Modell konnte André Lagache den stärksten Konkurrenten, den 3½-Liter-Lorraine-Dietrichs und den 3-Liter-Bentleys erfolgreich Paroli bieten und stellte mit 111,17 km/h eine neue Rundenbestzeit auf.[5] 1924 brachte Chenard & Walcker das Modell T3 mit einem Vierzylinder-Motor von 1974 cm³ heraus, der bereits 38 PS leistete.[6] Beim 24-Stunden-Rennen in Spa siegte die Marke mit einem 4-Liter-Achtzylinder-Modell erneut. Durch weitere Siege wurde der Ruf der Zuverlässigkeit und Solidität der Marke gefestigt.
Mitte der 1920er Jahre kam Chenard & Walcker mit einem kleineren 1,1-Liter-Vierzylinder-OHC-Motor auf den Markt. Die Einlassventile waren gegenüber sehr kleinen Auslassventilen ungewöhnlich groß dimensioniert. Im unteren Teil der Zylinderwandung waren Auspuffschlitze angebracht, die durch Drehventile gesteuert wurden. Überraschenderweise erwies sich diese ungewöhnliche Konstruktion als äußerst zuverlässig. Demgegenüber war eine nur zweifach gelagerte Kurbelwelle eine extrem sparsame Konstruktion.[7] Das Fahrzeug soll eine Spitzengeschwindigkeit von 150 km/h erreicht haben, die durch den Einbau eines Roots-Kompressors sogar noch auf 170 km/h gesteigert werden konnte. Mit Klassensiegen in Le Mans, Spa-Francorchamps, San Sebastian und Boulogne erlangte dieser Wagen den Ruf des „unbesiegbaren Chenard & Walcker“.[7]
Ab 1928 nahm Chenard & Walcker werksseitig nicht mehr an Wettbewerben teil. Die technische Entwicklung fiel bald auf den Stand der Serienmodelle großer Konkurrenten zurück. In dieser Zeit wurde ein 16-CV-Sechszylinder-Modell mit 2,9 Liter Hubraum mit vier Kurbelwellenlagern lanciert. Dem stand ein 14-CV-Sechszylinder-Modell mit einem Motor von Delahaye mit hängenden Ventilen zur Seite.[7] 1927 gründeten die Automobilhersteller Delahaye, Unic und Donnet-Zedel zusammen mit Chenard & Walcker ein Konsortium, das durch Verwendung gemeinsamer Aggregate und Bauteile seine Entwicklungs- und Forschungsmöglichkeit verbessern und die Effizienz auf Initiative von Charles Weiffenbach erhöhen wollte. Doch diese Initiative führte zu Modellen, die weder technische, noch durch aufregendes Styling überzeugen konnten und auf dem Markt wenig Absatz fanden.[7] 1932 löste sich die Marke wieder von dieser Kooperation, doch während der Weltwirtschaftskrise überlebte sie trotz hoher Einfuhrzölle nur mühsam. Vierzylindrige Limousinen mit der Bezeichnung Aigle und Aiglon behaupteten sich gegen die Konkurrenz der Citroën, Renault und Peugeot nur schwer. 1934 wurde das neue Modell Aigle 8 mit einem 3,6-Liter-V8-Motor präsentiert, der 84 PS lieferte. 1937 kam das Ende für Chenard & Walcker als eigenständige Marke.[8] Spätere Modelle wurden durch Citroën- oder Ford-V8-Motoren angetrieben und Zulieferteile aus Großserien anderer Konkurrenten eingebaut. Auch das Vutotal-Cabriolet mit einer pfostenlosen Windschutzscheibe änderte nichts mehr am traurigen Ende der einst stolzen Marke. Eine falsche Modellpolitik trieb das Unternehmen in den Ruin.
In der Nachkriegszeit wurden wenige kleinere Lastwagen gebaut, bevor sich das Unternehmen auf die Produktion von Getrieben und Bauteilen beschränkte.[8]
Produktionszahlen |
Die folgende Tabelle nennt einige Produktionszahlen:[2]
Jahr
Fahrzeuge
Bemerkung
1905
400
1910
1.200
1913
1.500
Neuntgrößter Automobilhersteller Frankreichs
1925
etwa 24.000
100 Fahrzeuge am Tag, damit viertgrößter Automobilhersteller Frankreichs
Literatur |
Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Volume 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1. (englisch)
George Nick Georgano: Autos. Encyclopédie complète. 1885 à nos jours. Courtille, Paris 1975 (französisch)
Weblinks |
Commons: Chenard-Walcker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Chenard & Walcker - Kataloge, Literatur (französisch, abgerufen am 23. Februar 2013)
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH (abgerufen am 23. Februar 2013)
Einzelnachweise |
↑ abHarald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
↑ abcdefGeorgano: The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile.
↑Georgano: Autos. Encyclopédie complète. 1885 à nos jours.
↑Hans-Christian Herrmann: Chausson und die Saar. In: Jahrbuch Omnibusse 2017, Verlag Podszun-Motorbücher, Brilon 2016, S. 133–139, hier S. 135
↑ abcdFerdinand Hediger, Hans-Heinrich von Fersen, Michael Sedgwick: Klassische Wagen, Hallwag, Bern und Stuttgart 1988, ISBN 3-8228-8944-X, S. 117
↑Reinhard Lintelmann: 1000 Automobile, Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft, Köln, ISBN 3-625-10543-8, S. 61
↑ abcdFerdinand Hediger, Hans-Heinrich von Fersen, Michael Sedgwick: Klassische Wagen, Hallwag, Bern/Stuttgart 1988, ISBN 3-8228-8944-X, S. 118
↑ abFerdinand Hediger, Hans-Heinrich von Fersen, Michael Sedgwick: Klassische Wagen, Hallwag, Bern/Stuttgart 1988, ISBN 3-8228-8944-X, S. 119
Hausflagge des RAD mit Symbol Staatssekretär Konstantin Hierl schreitet auf dem Tempelhofer Feld die Front des RAD ab. Maifeier Berlin, 1. Mai 1934 RAD beim Straßenbau, 1936 RAD-Parade: „Der große Aufmarsch der 38.000 Arbeitsdienstmänner vor dem Führer auf dem Zeppelinfeld“, „Reichsparteitag der Arbeit“. Männer des RAD mit geschultertem Spaten vor Hitler im Auto, 6.–13. Sep. 1937 Reichsparteitag Nürnberg, Arbeitsdienst-Zeltlager mit Arbeitsmaiden, August 1939 Paramilitärischer Aufmarsch des Arbeitsdienstes, ca. 1940 Vormaliges RAD-Lager (4/224), Obermillstatt, um 1940 erbaut als Quartier für junge, zum Arbeitsdienst eingezogene Frauen, auch Bund Deutscher Mädel (BDM), die bei den Obermillstätter Bauern eingesetzt waren, 1950 Der Reichsarbeitsdienst ( RAD ) war eine Organisation im nationalsozialistischen Deutschen Reich. Das Gesetz für den Reichsarbeitsdienst wurde am 26. Juni 1935 erlassen. § 1 (2) lautete: „Alle jungen Deutschen beider
Koordinatoj: 40°41′21″N 74°02′40″W / 40.68917°N , 74.04444°U / 40.68917; -74.04444 ( Statuo de Libereco ) Statuo de Libereco angle: Statue of Liberty statuo Statuo de Libereco de antaŭe Oficiala nomo: Liberty Enlightening the World Lando Usono Ŝtato Novjorkio Regiono Novjorko Insulo Insulo de Libereco Situo Statuo de Libereco - koordinatoj 40°41′21″N 74°02′40″W / 40.68917°N , 74.04444°U / 40.68917; -74.04444 ( Statuo de Libereco ) Alteco de statuo 46 m - alteco kun soklo 93 m Pezo 205 000 kg (451 948 lb) Materialoj bronzo, ŝtalo Proponinto Gustave Eiffel - skulptisto Frédéric Auguste Bartholdi - proponinto de soklo Richard Morris Hunt - kapo laŭ modelo de Isabella Eugenie Boyer Transdonita 4-an de julio 1886 Por publiko alirebla por publiko Horzono OT (UTC-5) - somera tempo OT (UTC-4) Loko
Lago Tanganjiko Situo centra Afriko Ĉefaj fontoj Kalambo, Lufuko, Malagarasi kaj Ruzizi Ĉefaj elfluoj Lukugo Setlejoj Bujumbura, Kalemie Datenoj Koordinatoj 6° S , 30° O -6.3827777777778 29.615 782 Koordinatoj: 6° S , 30° O DEC Supermara alteco 782 m Surfaca areo 32 893 km² f5 Maksimuma longo 673 km f6 Maksimuma larĝo 72 km f7 Akva volumeno 18.900 km³ dep1 f8 Maksimuma profundo 1470 m f10 Averaĝa profundo 570 m f11 v • d • r Mapo de la lago Tanganjiko estas lago en orienta Afriko, inter Burundo, Kongo Kinŝasa, Tanzanio kaj Zambio. Ĝi apartenas al la Granda Rifto kaj estas unu el la Afrikaj Grandaj Lagoj. Tanzanio (46%) kaj DRK (40%) havas la majoritaton de la lago. Ĝi havas longon de 673 km, areon de ĉ. 32.900 km² kaj maksimuman profundon taksatan je 1470 metroj; pro tiu ĉi granda profundo ankaŭ ĝia volumeno estas sufiĉe granda, 18.900 km³. Oni konsi