Bugatti
Bugatti
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Rechtsform | Beteiligungsgesellschaft |
Gründung | 1909 |
Auflösung | 1963 |
Sitz | Molsheim, Frankreich Frankreich |
Leitung | Ettore Bugatti (1909–1947) Roland Bugatti (1947–1963) |
Branche | Automobilhersteller |
Bugatti war ein Automobilhersteller in Molsheim im Elsass. Gründer war Ettore Bugatti. Die Produktion lief von 1909 bis 1963.
Die von Bugatti gefertigten Fahrzeuge gehörten zu den erfolgreichsten Rennwagen sowie den edelsten und besten Sportwagen und Limousinen ihrer Zeit und machten die Marke zu einer Legende. Der ursprüngliche Bugatti-Betrieb wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingestellt. Seitdem wurde die Marke zweimal neubelebt. Zunächst gründete Romano Artioli 1987 die Bugatti Automobili SpA in Italien. 1998 übernahm der Volkswagen-Konzern die Design- und Namensrechte. Seitdem existiert Bugatti weiter als Bugatti Automobiles S.A.S.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Modelle
2.1 Rennerfolge
2.2 Sammler
2.3 Nachbauten
3 Literatur
4 Film
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Geschichte |
Der Automobilkonstrukteur und -hersteller Ettore Arco Isidoro Bugatti wurde am 15. September 1881 in Mailand (Italien) als Kind einer Künstlerfamilie geboren, die ihre Wurzeln in Norditalien hatte. Er war der ältere Sohn von Carlo Bugatti (1856–1940), einem Möbelhersteller der Epoche des Art nouveau und Juwelengestalter, und seiner Frau Teresa Lorioli. Sein jüngerer Bruder, Rembrandt Bugatti (1884–1916), arbeitete als Tierbildhauer. Seine Tante Luigia Bugatti war die Lebensgefährtin des Malers Giovanni Segantini. Sein Großvater väterlicherseits, Giovanni Luigi Bugatti, war Architekt und Bildhauer.
Ettore Bugatti gründete seine Automobilfabrik 1909 in Molsheim im Elsass, das damals zum deutschen Kaiserreich und erst nach dem Ersten Weltkrieg zu Frankreich gehörte. Das Unternehmen war bekannt für seine hervorragende Ingenieurskunst bei hochklassigen Automobilen und für Erfolge bei den frühen Grand-Prix-Rennen; Bugatti gewann den ersten Grand Prix von Monaco. Der Erfolg hatte seinen Höhepunkt im zweimaligen Doppelsieg im 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit dem Fahrer Jean-Pierre Wimille (1937 mit Robert Benoist und 1939 mit Pierre Veyron).
Ettore Bugatti entwarf auch einen erfolgreichen Schienenbus, den SNCF XB 1000 und das Flugzeug 100P, das jedoch niemals flog. Sein Sohn Jean Bugatti starb am 11. August 1939 im Alter von 30, als er einen 57C-Rennwagen nahe der Fabrik in Molsheim testete.
Hiernach sank der Stern. Der Zweite Weltkrieg ruinierte die Fabrik in Molsheim, und die Gesellschaft erholte sich hiervon nicht mehr. Nach dem Krieg wurde der Typ 101 vorgestellt, der – mit einer nun dreistelligen Kennzahl – den Aufbruch in eine neue Zeit darstellen sollte. Der nur in wenigen Einzelstücken (Limousine und Cabriolet) gebaute Wagen basierte auf dem Chassis des T 57, das schon vor dem Krieg nicht mehr dem Stand der Technik entsprach. Der Geschmack der Kundschaft hatte sich gewandelt, und die Karosserien des 101 waren zwar extravagant, besaßen aber nicht mehr die Eleganz der Jean-Bugatti-Entwürfe, und somit fiel die Resonanz verhalten aus. Nach Ettores Tod führte sein Sohn Roland Bugatti die Geschäfte, allerdings eher glücklos. Ein von ihm konzipierter Rennwagen aus den 1950er Jahren blieb ebenfalls erfolglos. Bis 1963 führte das Unternehmen dann noch Reparaturen und Umbauten alter Bugattis durch, bis die Marke mit der ebenfalls im Krieg untergegangenen Automobillegende Hispano-Suiza fusionierte (die trotz des Namens frühzeitig in Frankreich produzierte).
Am historischen Ort der ursprünglichen Fabrik existiert heute eine Fabrikationsstätte der Firma Messier-Bugatti (Teil des Konzerns SAFRAN), die Teile für den Schienenverkehr und die Luftfahrt herstellt. Die Firmengründer waren Ettore Bugatti und George Messier. 1998 übernahm der Volkswagen-Konzern die Design- und Namensrechte an Bugatti. Seitdem existiert Bugatti als Bugatti Automobiles S.A.S. Zuvor gab es die Bugatti Automobili SpA in Italien, gegründet 1987 durch Romano Artioli. Der ursprüngliche Firmensitz, das kleine Schlösschen „Chateau St. Jean“, und die begleitenden Remisen wurden unter VW aufwendig saniert und dienen heute – wie schon zu Ettores Zeiten – als Repräsentanz der Marke Bugatti. Die alte Fertigung wurde durch ein futuristisches „Atelier“ auf der anderen Seite des Schlosses ersetzt, so dass Bugatti noch immer (bzw. nach der Artioli-Episode jetzt wieder) am historischen Standort in Molsheim produziert.
Ettore Bugatti starb am 21. August 1947 und wurde auf dem Friedhof in Dorlisheim im Familiengrab der Bugattis bestattet.
Modelle |
Nur einige wenige Modelle der Autos von Ettore Bugatti wurden produziert: die berühmtesten waren der Type-35-Rennwagen, der riesige Royale, und der Type-55-Sportwagen.
Auf Anregung einer Kundin entschloss sich Ettore Bugatti in den 1920er-Jahren zum Bau des T 41 Royale, einer Limousine, die in Ausmaßen, Luxus und Fahrleistungen die damaligen Luxushersteller wie Rolls-Royce, Hispano-Suiza oder Duesenberg deklassieren sollte. Das Projekt wurde zwar verwirklicht, die anvisierten Königshäuser Europas hatten aber kein Interesse an dem Wagen, und die Weltwirtschaftskrise ließ die übrige mögliche Kundschaft wegbrechen. So wurden nur sechs Chassis des T 41 gebaut, die insgesamt elf verschiedene Karosserien erhielten. Dieses Projekt bedeutete fast den Ruin der Marke; Ettore Bugatti konnte sich nur dadurch retten, dass er einen Staatsauftrag für den Entwurf eines Schienenfahrzeugs bekam, das er mit vier der Royale-Achtzylindermotoren, die je 200 PS leisteten, bestückte. Der SNCF XB 1000 war noch bis 1956 zwischen Paris und Le Havre, Caen, Cherbourg und Deauville in Betrieb.
Der meistproduzierte und wirtschaftlich erfolgreichste Wagen war der T 57, das in den Jahren vor dem Krieg einzige serienmäßig produzierte Chassis/Fahrzeug bei Bugatti.
Eine frühe Form des Art-déco-Designs und einer der spektakulärsten Entwürfe von Jean Bugatti war der Typ Atlantic auf Basis des T 57, der außer einem verschollenen Prototyp nur dreimal gebaut wurde. Charakteristisch sind seine geduckte Erscheinung, die längs über die Karosserie verlaufenden senkrechten, genieteten Grate und die tropfenförmigen Seitenfenster.
Über die gesamte Produktion von 7950 Fahrzeugen (zwischen 1909 und 1956) hinweg wurden die Modelle mit dem Buchstaben T (für Typ) und einer Nummer benannt, die auf das Fahrgestell und den Antriebsstrang hinwies.
Typ | Bauzeit | Produzierte Anzahl | Motorbauart | Anmerkung | Bild |
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Type 2 | 1900–1901 | 1 | 3050 cm³ I4 | ||
Type 5 | 1903 | 2 | 12867 cm³ I4 | OHV-Ventilsteuerung | |
Type 10 | 1908 | 1 | 1131 cm³ I4 | OHC; wurde Zweiter beim französischen Grand Prix 1911 | |
Type 13 | 1910–1914 | 435 | 1368 cm³ I4 | OHC-Vierventiler; Plätze 1, 2, 3 u. 4 beim Grand Prix 1921 in Brescia | |
Type 15 | 1910 | 1327 cm³ I4 | OHC-Zweiventiler; Viersitzer | ||
Type 17 | 1910 | 1327 cm³ I4 | OHC-Zweiventiler; Viersitzer | ||
Type 18 | 1912–1914 | 6 oder 7 | 5030 cm³ I4 | Dreiventiler | |
Type 19 | 1911 | 1 | 855 cm³ I4 | T-Kopf; Prototyp des Lion-Peugeot BP1 resp. Peugeot BB ("Bébé") (3095 Expl.)Abb.: Peugeot BB. | |
Type 20 | 1911 | 6 | 1500 cm³ I4 | T-Kopf; Prototyp für Lion-Peugeot; ging nicht in Serie | |
Type 22 | 1913–1914 | 1368 cm³ I4 | Gleicher SOHC-Vierventiler-Motor wie der Brescia | ||
Type 23 | 1913–1914 | 1368 cm³ I4 | Zweiventilversion des Brescia-Motors | ||
Type 28 | 1921 | 1 | 2995 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler; Prototyp-Luxus-Tourenwagen | |
Type 29 | 1922–1926 | 7 | 1991 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler, 60 PS (45 kW); Zweiter beim ACF Grand Prix 1922. Der Type 29 wurde 1923 in Indy 500 Neunter unter Prinz von Cystria. | |
Type 30 | 1922–1926 | ca. 600 | 1991 cm³ I8 | Touren und Sportwagen mit Motor basierend auf dem Type 29 | |
Type 32 | 1923 | 5 | 1991 cm³ I8 | Weiterentwickelter Type 29-Motor; Tank-Aufbau; Dritter beim 1923er ACF Grand Prix in Tours | |
Type 34 | 1923 | Studie | 14732 cm³ | mit Bugatti Flugmotor | |
Type 35 | 1924–1930 | 96 | 1991 cm³ I8 | Weiterentwicklung des Motors Type 29; fünffach (Rollen- und Kugellager) gelagerte Kurbelwelle, Pleuel mit Rollenlagern. 90 PS (67 kW), max. Drehzahl 6000/min | |
Type 35 A | 1926 | 130 | 1991 cm³ I8 | „Tecla“; OHC-Dreiventiler; Grand Prix Rennwagen „Imitation“; Motor Type 30, Speichenräder ab Werk, Foto Alu-Räder | |
Type 35 B | 1924–1930 | 38 | 2262 cm³ I8 | Type-35-Motor mit größerem Hub und Roots-Kompressor, 135 PS (101 kW); gewann den französischen Grand Prix 1929 | |
Type 35 Targa Florio | 1924–1930 | 13 | 2262 cm³ I8 | Modifizierter Type 35 B; 100 PS (75 kW); für die Targa Florio von 1925 bis 1929 | |
Type 35 C | 1924–1930 | 1991 cm³ I8 | Motor mit Roots-Kompressor, 125 PS; Höchstgeschwindigkeit 205 km/h; gewann den französischen Grand Prix 1928 und 1930 | ||
Type 35 T | 1927 | 2262 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler; Grand-Prix-Rennwagen; Targa-Modell | ||
Type 36 | 1925 | 1493 cm³ I8 | Type-29-Kurzhubversion | ||
Type 37 | 1926–1930 | 212 | 1496 cm³ I4 | Neuer OHC-Dreiventiler-Motor, 60 PS (45 kW) | |
Type 37 A | 1928–1930 | 67 | 1496 cm³ I4 | wie Type 37 aber mit Roots-Gebläse; OHC-Dreiventiler; Grand Prix Rennwagen, Zweisitzer | |
Type 38 | 1926–1927 | ca. 100 | 1991 cm³ I8 | Type-29-Motor | |
Type 38 A | 1927 | 1991 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler; Tourenwagen; Motor wie Type 30 und 35 A | ||
Type 39 | 1926 | ca. 20 | 1493 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler, Roots-Kompressor; Grand Prix Rennwagen; Chassis wie Type 35 | |
Type 39 A | 1926–1929 | 1493 cm³ I8 | Type-36-Motor, Roots-Kompressor, 120 PS (89 kW); gewann den französischen Grand Prix 1926 | ||
Type 40 | 1926–1930 | ca. 800 | 1496 cm³ I4 | Type-37-Motor | |
Type 40 A | 1930 | 1627 cm³ I4 | OHC-12-Ventiler; Touring, Block vom Typ-49-Motor | ||
Type 41 | 1927–1933 | 6 | 12736 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler; 300 PS (224 kW); Royale | |
Type 43 | 1927–1931 | ca. 170 | 2262 cm³ I8 | Type-35-B-Motor mit Roots-Kompressor, 120 PS (89 kW) | |
Type 43 A | 1928 | 2261 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler; Touren-Sportzweisitzer mit Type 35 B-Motor | ||
Type 44 | 1927–1931 | 1.095 | 2992 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler; Tourenwagen und Limousinen, über 1000 Exemplare | |
Type 45 | 1929–1930 | 1 | 3801 cm³ U16 | 1+1-Nockenwellen-Dreiventiler-U-Motor | |
Type 46 | 1929–1936 | 400 | 5359 cm³ I8 | Neuer SOHC-Dreiventiler-Motor, 140 PS (104 kW) | |
Type 46 S | 1930 | 5359 cm³ I8 | OHC-Dreiventiler; sportlicher Luxustourenwagen | ||
Type 47 | 1930 | 2986 cm³ I6 | OHC-48-Ventiler; Werksrennwagen; ähnlich Type 45 | ||
Type 48 | 1931 | ca. 20 | 994 cm³ I4 | OHC-36-Ventiler; Peugeot-Entwicklungsauftrag 201-X (Rennsportversion) | |
Type 49 | 1930–1934 | 470 | 3257 cm³ I8 | Aufgebohrter Type-44-Motor | |
Type 50 | 1930–1934 | ca. 100 | 4972 cm³ I8 | Neuer DOHC-Vierventiler-Motor, 225 PS (168 kW); Tourenwagen | |
Type 50 B | 1937–1939 | 4972 cm³ I8 | 470 PS (350 kW) Type-50-Motor; Sportwagen | ||
Type 50 T | 1937–1939 | 4972 cm³ I8 | 200 PS (150 kW) Type-50-Motor; Coupé | ||
Type 51 | 1931–1935 | 40 | 2262 cm³ I8 | DOHC-Zweiventiler-Motor mit Roots-Kompressor; gewann den französischen Grand Prix 1931 | |
Type 51 A | 1931 | 1493 cm³ I8 | DOHC-Zweiventiler; Grand Prix Rennwagen; wie Type 39 A | ||
Type 51 C | 1931 | 1991 cm³ I8 | DOHC-Zweiventiler; Grand Prix Rennwagen; wie Type 35 C; seltener Type | ||
Type 52 | 1926-ca. 1930 | über 100 | 12-Volt-Elektromotor | Miniatur des T 35; 20 km/h; 1 Vorwärts, Rückwärtsgang; moderne Repliken. Abb.: 1929 | |
Type 53 | 1931–1932 | 2 oder 3 | 4972 cm³ I8 | Type-50-Motor, 300 PS (224 kW); mit Allradantrieb für Bergrennen | |
Type 54 | 1931 | 4972 cm³ I8 | DOHC-Zweiventiler; Rennwagen; Motor vom Type 50 entwickelt | ||
Type 54 GP | 1932–1934 | 4 oder 5 | 4972 cm³ I8 | Type-50-Motor, 300 PS (224 kW) | |
Type 55 | 1932–1935 | 38 | 2262 cm³ I8 | Type-51-Motor, 130 PS (97 kW) | |
Type 56 | 1931 | 3 | 36-Volt-Elektromotor | „Phaeton Biplace“; Elektromobil mit 1,2 PS (100-Ah-6-Volt-Batterien in Reihe(?)) zum Herumfahren im Werksgelände | |
Type 57 | 1933–1939 | ca. 725 | 3257 cm³ I8 | 2× OHC-Monoblockmotor, 135 PS (101 kW); Tourenwagen | |
Type 57 C | 1937–1940 | 3257 cm³ I8 | „Tank“; 160 PS (119 kW); wie Type 57 aber mit Kompressor; gewann die 24 Stunden von Le Mans 1939 | ||
Type 57 G | 1936–1939 | 4743 cm³ I8 | „Tank“; gewann die französischen Grand Prix' 1936 und 1937 | ||
Type 57 S | 1936–1938 | 17 | 3257 cm³ I8 | 175 PS (130 kW); Atalante | |
Type 57 S/45 | 1936–1939 | 4743 cm³ I8 | |||
Type 57 SC | 1937–1938 | 3257 cm³ I8 | 200 PS (150 kW); Atlantic | ||
Type 59 | 1934–1936 | 6 oder 7 | 3257 cm³ I8 | 250 PS (186 kW) Roots-Kompressor | |
Type 64 | 1939 | 4 | 4432 cm³ I8 | DOHC-Zweiventiler; Prototyp; Cotal-Getriebe; hydraulische Bremsen | |
Type 68 | 1946 | 369 cm³ I4 | OHC-Vierventiler; Prototyp für Kleinwagen | ||
Type 73 | 1943–1947 | 2 | 1488 cm³ I4 | DOHC-Dreiventiler | |
Type 73 A | 1947 | 1488 cm³ I4 | OHC-Dreiventiler; Prototyp-Tourensportwagen | ||
Type 73 C | 1947 | 1488 cm³ I4 | DOHC-Vierventiler; Prototyp-Rennwagen (Monoposto) | ||
Type 101 | 1951 | 5 + 1 Prototyp | 3257 cm³ I8 | 135 PS (101 kW); moderner Tourenwagen | |
Type 101 C | 1951 | 3257 cm³ I8 | DOHC-Zweiventiler; 101 Kompressorversion; 188 PS; 5200/min | ||
Type 101 CX | 1966 | ||||
Type 251 | 1955–1956 | 2 | 2486 cm³ I8 | DOHC - No. 01 von 02 | |
Type 251 | 1955–1956 | 2 | 2486 cm³ I8 | DOHC - No. 02 von 02 (Depot Schlumpf) | |
Type 252 | 1956–1962 | 1 Prototyp | 1490 cm³ | Prototyp; 4-Zylinder; 1,5-Liter; Sportwagen | |
Tabellen-Erläuterung: I4 bedeutet Vierzylinder in Reihenanordnung, Inline-Four, und I8 bedeutet Achtzylinder in Reihe, Inline-Eight. |
Rennerfolge |
Bugatti-Wagen waren außergewöhnlich erfolgreich bei Rennen, mit Tausenden von Siegen in nur wenigen Jahrzehnten. Der kleine Bugatti Type 10 belegte die vier ersten Plätze in seinem ersten Rennen.
Der 1924 erschienene Bugatti Type 35 ist mit über 2000 Siegen der erfolgreichste Rennwagen der Motorsportgeschichte. Bugatti gewann die Targa Florio fünfmal von 1925 bis 1929. Louis Chiron erzielte die meisten seiner Siege und vorderen Plätze mit Bugatti-Wagen, und die Bugatti-Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ehrte ihn mit dem Bugatti Chiron, der zu seiner Ehre benannt ist. Der wahrscheinlich denkwürdigste Rennerfolg von Bugatti aber war der letzte, als Jean-Pierre Wimille und Louis Veyron 1939 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewannen.
Jahr | Rennen | Fahrer | Wagen |
---|---|---|---|
1921 | Grand Prix Voiturettes | Ernest Friederich | |
1925 | Targa Florio | Bartolomeo Costantini | Type 35 |
1926 | Großer Preis von Frankreich | Jules Goux | Type 39 A |
1926 | Großer Preis von Italien | Louis Charavel | |
1926 | Großer Preis von Spanien | Bartolomeo Costantini | |
1926 | Targa Florio | Bartolomeo Costantini | Type 35 T |
1927 | Targa Florio | Emilio Materassi | Type 35 C |
1928 | Großer Preis von Frankreich | William Grover-Williams | Type 35 C |
1928 | Großer Preis von Italien | Louis Chiron | |
1928 | Großer Preis von Spanien | Louis Chiron | |
1928 | Targa Florio | Albert Divo | Type 35 B |
1929 | Großer Preis von Frankreich | William Grover-Williams | Type 35 B |
1929 | Großer Preis von Deutschland | Louis Chiron | |
1929 | Großer Preis von Spanien | Louis Chiron | |
1929 | Großer Preis von Monaco | William Grover-Williams | |
1929 | Targa Florio | Albert Divo | Type 35 C |
1930 | Großer Preis von Belgien | Louis Chiron | |
1930 | Großer Preis der Tschechoslowakei | Heinrich-Joachim von Morgen und Hermann zu Leiningen | |
1930 | Großer Preis von Frankreich | Philippe Étancelin | Type 35 C |
1930 | Großer Preis von Monaco | René Dreyfus | |
1931 | Großer Preis von Belgien | William Grover-Williams und Caberto Conelli | |
1931 | Großer Preis der Tschechoslowakei | Louis Chiron | |
1931 | Großer Preis von Frankreich | Louis Chiron und Achille Varzi | Type 51 |
1931 | Großer Preis von Monaco | Louis Chiron | |
1932 | Großer Preis der Tschechoslowakei | Louis Chiron | |
1933 | Großer Preis der Tschechoslowakei | Louis Chiron | |
1933 | Großer Preis von Monaco | Achille Varzi | |
1934 | Großer Preis von Belgien | René Dreyfus | |
1936 | Großer Preis von Frankreich | Jean-Pierre Wimille and Raymond Sommer | Type 57 G |
1937 | 24-Stunden-Rennen von Le Mans | Jean-Pierre Wimille und Robert Benoist | Type 57 G |
1939 | 24-Stunden-Rennen von Le Mans | Jean-Pierre Wimille und Pierre Veyron | Type 57 C |
Sammler |
Heutzutage gehören originale Wagen von Ettore Bugatti zu den begehrtesten Autos, und sie erzielen Höchstpreise. So ergab der Verkauf eines von vier Bugatti Atlantic 30 Millionen Dollar,[1] der Typ 35 wird für bis zu 1,3 Millionen Euro gehandelt, während der Typ 57 immerhin noch 500.000 Euro Wert hat.[2] Die bekanntesten Bugatti-Sammler waren die Brüder Fritz und Hans Schlumpf, die mehrere Textilfabriken im Elsass betrieben. Zwischen 1958 und 1975, bis ihr Fabrikimperium in Konkurs ging, sammelten sie eine große Anzahl bemerkenswerter Wagen, heute als „Sammlung Schlumpf“ bekannt. Die leerstehende Fabrik in Mulhouse, in der die 123 Bugattis aufbewahrt wurden, wurde in eines der weltweit größten Automuseen verwandelt, die Cité de l’Automobile.
Nachbauten |
Der argentinische Hersteller Pur Sang stellt seit den 1990er Jahren Nachbauten des Typs 35 her. Als Replica boten britische Kit Car Hersteller ebenfalls den Typ 35 an. So Mike King (1970–1971), Ruska (1980–1983), Replicar (1981–1995), Teal (1984–1995) und Leopard Craft (1991).[3]
Literatur |
-- alphabetisch --
- Hugh Conway: Bugatti – le pursang des automobiles. Yeovil, 1963, (3. Auflage, 1974), ISBN 0-85429-158-X.
- Hugh Conway: The Type 57 Bugatti. Profile Publications, London 1966.
- Hugh Conway: Grand Prix Bugatti. London 1968, ISBN 0-85429-018-4.
- Hugh Conway, Jacques Greilsamer: Ettore Bugatti. Paris 1979, ISBN 2-902-781-01-6.
- Hugh Conway: Große Marken, Bugatti. Heel, Königswinter 1991, ISBN 3-89365-211-6.
- Hugh Conway, Maurice Sauzay: Bugatti. Stuttgart 1989, ISBN 3-613-01305-3.
- Pierre Dumont: Bugatti – Thoroughbreds from Molsheim. Paris 1975, ISBN 2-85-120-043-7.
- Herbert W. Hesselmann, Halwart Schrader: Sleeping Beauties. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2013, ISBN 978-3-942153-16-4.
- Monika und Uwe Hucke: Bugatti – Dokumentation einer Automobilmarke. Internationales Auto- und Motorradmuseum Bad Oeynhausen, 2. Auflage (1976), Bad Oeynhausen.
- Uwe Hucke, Julius Kruta, Michael Ulrich: Bugatti - from Milan to Molsheim. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2008.
- Paul Kestler: Bugatti: Evolution of a Style. Ins Englische übertragen von P. Stephens. Edita S.A., Lausanne 1977, ISBN 978-0-85059266-5.
- Joachim Kurz: Bugatti. Der Mythos – Die Familie – Das Unternehmen. Econ, Berlin 2005, ISBN 3-43015-809-5.
- Jürgen Lewandowski, Martin A. Voß, Eugen Eslage: Ettore Bugatti & Jean Bugatti – Art, Forme et Technique. ISBN 3-00-011516-1, dreisprachig.
- Ken W. Purdy u. a.: Bugatti-Sondernummer von Automobile Quarterly. New York 1967, (2. Auflage, 1971).
Axel von Saldern: Bugatti – Kunstwerke auf Rädern. Ellert und Richter, Hamburg 1991, ISBN 3-89234-218-0.
Eckhard Schimpf, Julius Kruta: Bugatti. Die Renngeschichte von 1920 bis 1939. Delius Klasing, Bielefeld 2006, ISBN 3-76881-830-6.- Wolfgang Schmarbeck: Typenkompass Bugatti – Personen- und Rennwagen seit 1910. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-613-03021-3, (Typenkompass Basiswissen für Autofreunde).
- Bernhard Simon, Julius Kruta: The Bugatti Type 57S. Evolution. Prototypes. Racing Cars. Production. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2003, ISBN 3-93731-214-5.
Erwin Tragatsch: Das große Bugatti Buch. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 3-87943-929-X, Inhaltsverzeichnis.
- Michael Ulrich: The Race, Bugatti missed. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2005, ISBN 3-86582-085-9.
- Peter Vann: Bugatti: Marque – Legend – Renaissance. (dt. und engl. Ausgabe), Rindlisbacher, La Punt Chamues-ch, 1999, (nicht im Handel erhältlich).
Film |
Bugatti – Im Rausch der Geschwindigkeit. Dokumentarfilm, Deutschland, 2018, 52:04 Min., Buch und Regie: Oliver Bätz und André Schäfer, Kamera: Harry Schlund, Produktion: Florianfilm, ZDF, arte, Erstsendung: 11. März 2018 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
Weblinks |
Commons: Bugatti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- bugatti.com
Cité de l’Automobile (Musée National) – Collection Schlumpf, die weltgrößte Bugatti-Sammlung in Mülhausen (Elsass)
Einzelnachweise |
↑ Eckhard Schimpf: Das 30-Millionen-Dollar-Auto. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Dezember 2010.
↑ Oldtimer Katalog Nr. 28, Heel Verlag, 2014, S. 87, 88.
↑ Steve Hole: A-Z of Kit Cars. Haynes Publishing, 2012, ISBN 978-1-84425-677-8. (englisch), S. 137, 146, 211, 221, 250.
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