Recording Industry Association of America




Die Recording Industry Association of America (kurz RIAA; englisch für ‚Verband der Musikindustrie in Amerika‘) ist eine Interessengemeinschaft, die Unternehmen aus der Musikindustrie in den Vereinigten Staaten repräsentiert. Der Verband vergibt Auszeichnungen für Plattenverkäufe – zum Beispiel die Goldene Schallplatte – und vertritt die Rechte der Musikindustrie.


Die RIAA arbeitet mit dem in Deutschland und weltweit aktiven Verband International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) zusammen.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


    • 1.1 RIAA-Kurve




  • 2 Aktivitäten


  • 3 Verleihungsgrenzen der Tonträgerauszeichnungen


    • 3.1 Alben


    • 3.2 Singles/Klingeltöne


    • 3.3 Videoalben


    • 3.4 Spanischsprachige Tonträger




  • 4 Auszeichnungen


    • 4.1 Künstler mit den meisten Gold-Alben


    • 4.2 Künstler mit den meisten Platin-Alben


    • 4.3 Künstler mit den meisten ausgezeichneten Singles


    • 4.4 Die erfolgreichsten Künstler


    • 4.5 Die erfolgreichsten Alben




  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Geschichte |


Auf der Schellackplatte wurden alle Frequenzen in gleicher Lautstärke aufgezeichnet.
Die RIAA wurde 1952 gegründet, um einen einheitlichen technischen Standard für die Schallplatte zu schaffen, der es erlaubte, mehr Musik auf einer Schallplatte zu speichern und das Rauschen zu verringern bzw. den Signal-Störspannungsabstand zu vergrößern.



RIAA-Kurve |


Dieser Schneidkennlinien-Standard, auch RIAA-Kurve genannt, funktioniert so: Beim Schnitt einer Schallplatte schneidet man tiefe und hohe Frequenzen mit unterschiedlich veränderten Amplituden in die Platte. Demgemäß werden die Tiefen dabei abgeschwächt und die Höhen angehoben.


Würde man dieses Verfahren nicht anwenden, würden die Bässe aufgrund ihrer kräftigen Auslenkung einen größeren Rillenabstand erfordern. Das hätte eine verkürzte Spielzeit zur Folge. Zudem würden die Höhen, wegen der ungenügenden Dynamik des Tonabnehmers, nicht originalgetreu wiedergegeben werden können; leise Höhen würden im Nadel-Rillenwand-Rauschen untergehen.


Um den bei der Aufzeichnung veränderten Frequenzgang (Emphasis) der Schallplatte wieder in die Originalform zu bringen, muss das Verfahren bei der Wiedergabe spiegelbildlich als Deemphasis wiederholt werden. Man sagt, der Frequenzgang wird entzerrt.[1] Hierzu gibt bzw. gab es zwei Möglichkeiten:




  • Kristalltonabnehmer haben eine entzerrende Charakteristik, die aber kein genaues Spiegelbild der Verzerrungskurve liefern. Das Ausgangssignal ist relativ hochpegelig, so dass eine Verstärkerstufe entfallen kann. Dieses System war für einfachere Plattenspieler in Gebrauch.

  • Magnettonabnehmer benötigen einen Vorverstärker, der durch Auswahl der Bauelemente eine recht genaue Näherung an die erforderliche Frequenzkurve liefern kann. Selbst im Consumer-Bereich hatte dieses System die Kristalltonabnehmer vollständig ersetzt. Moving Coil-Tonabnehmer sind bis auf die Tatsache, dass sie ein noch schwächeres Ausgangssignal liefern, gleichzusetzen mit Magnettonabnehmern.[2]


Die RIAA-Kurve ist nicht der einzige Standard. Möglich sind auch Kurven nach CCIR, NAB und DIN, was bei einigen Vorverstärkern umgeschaltet werden kann.



Aktivitäten |


Die RIAA ist weltweit durch die Konflikte mit Tauschbörsen in die Medien gekommen. Sie tritt unter anderen für die Rechte der vier größten Plattenfirmen (Sony BMG Music Entertainment, EMI Group, Universal Music Group und Warner) ein, und damit (aus ihrer Sicht) auch für deren Künstler. Kritiker werfen der RIAA vor, durch eine Art Kartell die Preise für CDs bestimmen zu können. Hinzu kommt, dass sie die Daten der CD-Verkäufe nicht wie die Marktforscher ermitteln: Normalerweise wird die Anzahl der CDs, die über die Ladentheke gehen, genommen, um die Plattenkäufe abzubilden. Die RIAA verwendet aber die Bestellung-Zahlen der Händler für ihre Statistiken. Dies führt zu einer Differenz beider Zahlen, etwa wenn Händler aus Kostengründen versuchen, ihre Lagerbestände gering zu halten, aber noch viel in den Regalen und auf Lager haben und demzufolge weniger nachbestellen.


Unter dem Druck der RIAA entstand in Amerika ein neues Gesetz, der Digital Millennium Copyright Act.




Verleihungsgrenzen der Tonträgerauszeichnungen |


Die RIAA vergibt offiziell seit dem 14. März 1958 Auszeichnungen für die Auslieferung bzw. Nutzung von Musikalben, Singles sowie Videoalben in den Vereinigten Staaten. Die betroffenen Plattenfirmen müssen die Zertifizierungen beantragen, eine automatische Vergabe der Auszeichnungen erfolgt nicht. Die folgende Anzahl an Einheiten muss überschritten werden:


Für Videoalben werden dabei keine Diamant-Auszeichnungen vergeben, sondern regulär die Platin-Auszeichnungen weitergezählt.


Der Verband stellt keine aktuelle Verkaufscharts auf. Diese Aufgabe übernimmt das Billboard-Magazin.



Alben |

































Populäre Musik
Auszeichnung1
bis 31. Dezember 1975[3]
bis 31. Dezember 1983[3]
bis 31. Dezember 1998[3]
seit 1. Januar 1999[3]

Gold record icon.svg Gold
500.000

Platinum record icon.svg Platin

1.000.000

Double platinum record icon.svg 2 × Platin

2.000.000


Diamond record icon.svg Diamant

10.000.000




1 Alben bestehend aus mehreren CDs (Doppelalbum/Boxsets) haben die gleiche Verleihungsgrenze wie Alben die nur aus einer CD bestehen. Jedoch wird jede CD als eine verkaufte Einheit angesehen, sodass ein Boxset mit zehn CDs insgesamt nur 50.000 Mal verkauft werden muss, um eine Goldauszeichnungen für 500.000 verkaufter Einheiten zu erhalten.
































EPs
Auszeichnung
bis 31. August 1996[4]
seit 1. September 1996[3]

Gold record icon.svg Gold
250.000
500.000

Platinum record icon.svg Platin
500.000
1.000.000

Double platinum record icon.svg 2 × Platin
1.000.000
2.000.000


Diamond record icon.svg Diamant

10.000.000


Singles/Klingeltöne |





























Auszeichnung
bis 31. Dezember 1988[5]
seit 1. Januar 1989[3]

Gold record icon.svg Gold
1.000.000
500.000

Platinum record icon.svg Platin
2.000.000
1.000.000

Double platinum record icon.svg 2 × Platin
4.000.000
2.000.000


Diamond record icon.svg Diamant

10.000.000


Videoalben |























Longform/Boxsets
Auszeichnung
Verkaufseinheiten[3]

Gold record icon.svg Gold
50.000

Platinum record icon.svg Platin
100.000

Double platinum record icon.svg 2 × Platin
200.000























Singles
Auszeichnung
Verkaufseinheiten[3]

Gold record icon.svg Gold
25.000

Platinum record icon.svg Platin
50.000

Double platinum record icon.svg 2 × Platin
100.000



Spanischsprachige Tonträger |
























Auszeichnung
seit 1. Januar 2001[3]

Gold record icon.svg Gold
30.000

Platinum record icon.svg Platin
60.000

Double platinum record icon.svg 2 × Platin
120.000


Diamond record icon.svg Diamant
600.000


Auszeichnungen |



Künstler mit den meisten Gold-Alben |


Diese Künstler erhielten die meisten Goldauszeichnungen für Alben (Stand 11. Oktober 2016):




  1. Elvis Presley (106)


  2. Barbra Streisand (51)


  3. The Beatles (48)


  4. The Rolling Stones (43)


  5. Neil Diamond (40)


  6. George Strait (39)


  7. Elton John (37)


  8. Frank Sinatra (34)


  9. Bob Dylan (33)


  10. Kenny Rogers (28)



Künstler mit den meisten Platin-Alben |


Diese Künstler erhielten die meisten Platin-Auszeichnungen für Alben (Stand 11. Oktober 2016):




  1. Elvis Presley (90)


  2. The Beatles (68)


  3. George Strait (46)


  4. Barbra Streisand (42)


  5. Elton John (41)


  6. The Rolling Stones (39)


  7. Garth Brooks (36)


  8. Neil Diamond (33)


  9. AC/DC (32)


  10. Led Zeppelin (32)



Künstler mit den meisten ausgezeichneten Singles |


Diese Künstler erhielten die meisten Gold- und Platin-Auszeichnungen für Singles (Stand 11. Oktober 2016):




  1. Rihanna (40+61)


  2. Taylor Swift (46+52)


  3. Katy Perry (19+31) (2 Diamant)


  4. Lady Gaga (17+25) (2)


  5. Justin Bieber (22+24) (1)


  6. Elvis Presley (54+34)


  7. Kanye West (27+29)


  8. Drake (22+27)


  9. Flo Rida (13+23)


  10. Bruno Mars (9+16)


Diese Reihung basiert auf den zertifizierten Einheiten der jeweiligen Künstler.



Die erfolgreichsten Künstler |


Diese Künstler haben insgesamt in den USA am meisten Alben verkauft (Stand 9. Oktober 2016):[6]




  1. The Beatles - 178,0 Millionen Alben


  2. Garth Brooks - 138,0 Millionen Alben


  3. Elvis Presley - 136,0 Millionen Alben


  4. Led Zeppelin - 111,5 Millionen Alben


  5. The Eagles - 101,0 Millionen Alben


  6. Billy Joel - 82,5 Millionen Alben


  7. Michael Jackson - 79,0 Millionen Alben


  8. Elton John - 77,0 Millionen Alben


  9. Pink Floyd - 75,0 Millionen Alben


  10. AC/DC - 72,0 Millionen Alben



Die erfolgreichsten Alben |


Diese Alben waren in den USA am erfolgreichsten (Stand 9. Oktober 2016):[7]




  1. Michael Jackson - Thriller - 33 Millionen Alben


  2. The Eagles - Greatest Hits - 29 Millionen Alben


  3. Billy Joel - Greatest Hits Volume I & II - 23 Millionen Alben


  4. Led Zeppelin - Led Zeppelin IV - 23 Millionen Alben


  5. Pink Floyd - The Wall - 23 Millionen Alben


  6. AC/DC - Back in Black - 22 Millionen Alben


  7. Garth Brooks - Double Live - 21 Millionen Alben


  8. Fleetwood Mac - Rumours - 20 Millionen Alben


  9. Shania Twain - Come on Over - 20 Millionen Alben


  10. The Beatles - The Beatles (The White Album) - 19 Millionen Alben



Weblinks |



 Commons: Recording Industry Association of America – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Website der RIAA (englisch)


Einzelnachweise |




  1. Das RIAA-Filter


  2. Weitere Grafiken zur RIAA-Kennlinie


  3. abcdefghi About the Awards. In: Recording Industry Association of America. Abgerufen am 21. November 2016. 


  4. RIIA Certifications. In: Billboard Magazin, 10. August 1996. Abgerufen am 9. Juli 2011. 


  5. Paul Grein: New Golden Rule: 500,000 Sales Mark for All Singles. In: Los Angeles Times, 14. Mai 1989. Abgerufen am 26. November 2010. 


  6. Gold & Platinum – Top Selling Artists. RIAA, 9. Oktober 2016, abgerufen am 9. Oktober 2016 (englisch). 


  7. Gold & Platinum – Top 100 Albums. RIAA, 9. Oktober 2016, abgerufen am 9. Oktober 2016 (englisch). 


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